Settori e gruppi, energia, Germania, Cina competizione internazionale
– La Germania, fino a poco fa leader per le energie rinnovabili, e in particolare per il solare, per anni un settore modello della crescita dell’export tedesco, nel 2011 ha registrato forti perdite di posizione cedendo il primo posto nel mercato internazionale alla Cina, solitamente marchiata come paese inquinante.
– Le imprese leader del settore chiedono che lo Stato tedesco le tuteli maggiormente dalla concorrenza cinese a basso costo con dazi adeguati.
– Il governo di Berlino cerca di aprire mercati esclusivi ai gruppi tedeschi, appoggiandoli con proprie iniziative politiche come accordi di cooperazione bilaterale, in grandi progetti come ad es. Desertec, per lo sfruttamento in grandi dimensioni dell’energia solare nei deserti del Nord Africa, da inviare poi in Europa.
– Desertec è essenzialmente un progetto tedesco, a cui partecipano tra gli altri Siemens, RWE, E.ON. Desertec Industrie Initiative GmbH (DII), avviato nel 2009, non sta però progredendo, tranne per un progetto pilota nel deserto marocchino di Ouarzazate, che dal 2014 invierà energia in Europa.
– Numerose società tedesche del solare nel 2011 hanno avuto forti perdite di profitti: ad es. Solarworld 3° quadrimestre -30%; Q-Cells, 2° quadrim., -€354,8 mn; Solon, primo semeestre, perdite per oltre €60mn. Solar Millenium ha dichiarato fallimento. Diverse altre sono in difficoltà.
– Nel periodo 2004-2009, la quota dei gruppi tedeschi sul fatturato globale del fotovoltaico è passata dal 69% à 21%; quella dei cinesi dal 7% à45%. Anche in Germania la quota dei produttori cinesi è attorno al 50%.
– Secondo gli esperti i gruppi tedeschi del settore industria ecologia potrebbero avere un fatturato maggiore dei settori tradizionali come auto e macchinari.
– Il governo tedesco ne ha appoggiato e accelerato lo sviluppo:
o il ministero Economia e Tecnologia (BMWi) ha fondato ad es. una “Iniziativa per l’esportazione delle ‘energie rinnovabili’” a sostegno particolare delle PMI del settore.
o Nel 2009 aveva tentato, senza riuscirci, di far stabilire a Bonn la sede di IRENA, l’Agenzia per le Energie Rinnovabili della UE.
o Con il chiaro obiettivo di allargare il mercato ai gruppi tedeschi del solare Berlino è riuscita a ottenere che entro il 2020 la produzione di energia rinnovabile di tutti i paesi UE giunga al 20% del fabbisogno complessivo di energia.
o Il ministero BMWi cerca di far conoscere ad altri paesi le soluzioni energetiche tedesche con il cosiddetto “Progetto faro”.
– Diversi paesi nordafricani stanno avviando propri piani, indipendentemente da Desertec, per la produzione di energia solare; le centrali algerine di Hassi R’mel e quelle egiziane di Kuraimat producono già energia solare.
– Si sono creati attriti tra DII e la fondazione che ne sta alla base, Desertec Foundation; quest’ultima ha annunciato a gennaio che appoggerà un grande progetto per il fotovoltaico in Tunisia, senza la cooperazione di DII.
– DII ha siglato un accordo di cooperazione con il gruppo algerino dell’energia Sonelgaz.
– Il 27 febbraio vertice a Berlino di rappresentanti del ministero tedesco Esteri, di BMWi di DII e gli ambasciatori dei paesi nordafricani, per discutere una alleanza per la politica energetica tra Germania, Ue e Nordafrica e per le condizioni di investimento per la politica energetica.
La Germania sarebbe il maggior finanziatore bilaterale nel settore energia della intera regione. I finanziamenti statali servono solo a dare una spinta, devono seguire altri attori, dell’economia privata (ovviamente gruppi tedeschi; dichiarazioni della segretaria federale del ministero per la Cooperazione Economica e per lo Sviluppo).
– (Eigener Bericht) – Die bislang außergewöhnlich exportstarke deutsche Solarindustrie beklagt erhebliche Positionsverluste gegenüber ihrer internationalen Konkurrenz insbesondere aus China. Hatten deutsche Unternehmen noch vor nicht allzu langer Zeit die Weltmarktführerschaft in der Branche inne, so mussten sie im letzten Jahr starke Verluste hinnehmen, während Firmen aus der Volksrepublik, die gewöhnlich als "Umweltsünderin" angeprangert wird, die Spitzenstellung auf dem Sonnenenergie-Weltmarkt erobert haben.
– Führende Vertreter der deutschen Solarbranche appellieren angesichts dessen an den deutschen Staat, handelspolitische Schutzmechanismen gegen die "Billigkonkurrenz" aus Fernost zu errichten.
– Zusätzlich forciert die Bundesregierung ihre Bemühungen, deutschen Unternehmen exklusive Märkte zu erschließen – unter anderem durch die politische Flankierung von Großprojekten wie Desertec. In den letzten Wochen hat Berlin neue Schritte in die Wege geleitet, um die Nutzung von Sonnenenergie aus der nordafrikanischen Wüste in den europäischen Wohlstandszentren voranzutreiben – zum Nutzen deutscher Solarunternehmen.
– Die deutsche Solarindustrie, jahrelang eine Musterbranche des bundesdeutschen Exportwachstums, beklagt erhebliche Positionsverluste gegenüber ihrer internationalen Konkurrenz. Zahlreiche deutsche Sonnenenergie-Firmen verzeichneten 2011 deutliche Gewinneinbußen.
o So verbuchte das führende deutsche Unternehmen Solarworld im dritten Quartal des letzten Jahres einen Umsatzrückgang von rund dreißig Prozent, Q-Cells aus Sachsen-Anhalt meldete allein im zweiten Quartal 2011 Einbußen in Höhe von 354,8 Millionen Euro, der Berliner Solarmodulhersteller Solon musste im ersten Halbjahr vergangenen Jahres Verluste von über 60 Millionen Euro hinnehmen.
o Branchenkennern zufolge befinden sich zahlreiche weitere Firmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Ende letzten Jahres musste die Firma Solar Millenium den Gang in die Insolvenz antreten; zuvor hatte das Unternehmen als "global player" in der Solarbranche gegolten.
Shooting Star der deutschen Industrie
– Bis vor kurzem war Deutschland noch unangefochtener Weltmarktführer bei den Erneuerbaren Energien im Allgemeinen und in der Solarbranche im Besonderen. Branchenkenner gingen davon aus, dass deutsche Firmen bereits 2020 in der Umweltindustrie einen höheren Umsatz erzielen könnten als die traditionellen Vorzeigesektoren Kraftfahrzeug- und Maschinenbau.
– Flankiert und forciert wurde diese Entwicklung durch die Bundesregierung. So gründete etwa das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) eine "Exportinitiative ‘Erneuerbare Energien’" – speziell zu dem Zweck, kleine und mittlere Unternehmen der Branche zu unterstützen.
– Auch der – allerdings gescheiterte – Versuch, die 2009 gegründete Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) in Bonn anzusiedeln, sollte dazu dienen, die deutsche Stellung im internationalen Konkurrenzkampf auszubauen (german-foreign-policy.com berichtete [1]).
– Auf EU-Ebene setzte Berlin die Zielvorgabe durch, dass bis 2020 alle Mitgliedstaaten den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch auf 20 Prozent zu erhöhen haben. Auch dieser Vorstoß zielte in erster Linie darauf ab, die Absatzmärkte für deutsche Solarfirmen erheblich auszuweiten.
Weltmarktführer China
– Die Ära deutscher Dominanz in der Solarbranche gehört jedoch inzwischen der Vergangenheit an. So ging beim globalen Umsatz von Photovoltaikanlagen der Anteil deutscher Firmen zwischen 2004 und 2010 von 69 auf 21 Prozent zurück.
– zenten von sieben auf 45 Prozent. China ist mittlerweile in der gesamten Solarindustrie weltweit führend. Selbst in Deutschland wird der Marktanteil chinesischer Hersteller heute auf 50 Prozent geschätzt. Führende Vertreter der deutschen Solarindustrie appellierten daher jüngst an die Bundesregierung, ihre Produkte gegen die Konkurrenz aus Fernost noch stärker als bisher zu schützen. "Dafür gibt es in anderen Branchen entsprechende Zölle. Das kann ich mir auch für die Solarbranche vorstellen", erklärt der Vorsitzende des Forschungsverbunds "Solarvalley Mitteldeutschland", Hubert Aulich.[2]
– Um in der Solarbranche deutsche Profite gegen Beijing zu behaupten, legt Berlin zur Zeit besonderes Gewicht auf "Leuchtturmprojekte", durch die laut BMWi "deutsche Energielösungen" anderen Ländern "nähergebracht werden" sollen.[3] Ein herausragendes Beispiel ist das breit angelegte Projekt Desertec, das darauf abzielt, in großem Stil alternative Energien in der nordafrikanischen Wüste für den Energiebedarf europäischer Metropolen zu gewinnen (german-foreign-policy.com berichtete [4]).
– Desertec ist im Wesentlichen ein deutsches Projekt, hinter dem Firmen wie zum Beispiel Siemens, RWE oder E.ON stehen. Berlin flankiert Desertec mit umfangreichen politischen Maßnahmen – unter anderem durch bilaterale Kooperationsabkommen mit den in das Projekt involvierten nordafrikanischen Staaten.
– Allerdings kommt die 2009 gegründete Desertec Industrie Initiative GmbH (DII) derzeit nicht recht voran. Bislang kann sie lediglich auf fortgeschrittene Planungen für ein Pilotprojekt im marokkanischen Ouarzazate verweisen, das ab 2014 Strom nach Europa liefern soll.
– In der Zwischenzeit schicken sich mehrere nordafrikanische Staaten an, unabhängig von Desertec eigene Pläne zur Solarstromerzeugung umzusetzen. So produzieren Kraftwerke bereits im algerischen Hassi R’mel und im ägyptischen Kuraimat Sonnenstrom – gänzlich ohne Beteiligung der Desertec-Gesellschafter.
– Hinzu kommen aktuelle Kompetenzstreitigkeiten zwischen der DII und der im Hintergrund operierenden Stiftung, der Desertec Foundation, die sich nachteilig für die PR des Projekts auswirken. Im Januar kündigte die Stiftung die Unterstützung eines großen Solarstromprojekts in Tunesien an – allerdings ohne Mitwirkung der DII.
– Dennoch treibt die DII ihre Pläne voran. Im Rahmen eines Spitzentreffens zwischen den EU-Staaten und Algerien unterzeichnete sie unlängst ein Kooperationsabkommen mit dem algerischen Energieversorger Sonelgaz. Auf die Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kam es am 27. Februar zu einem Treffen in Berlin, an dem Vertreter des Auswärtigen Amtes, des BMWi, der DII sowie die Botschafter der nordafrikanischen Staaten teilnahmen. Laut Pressemitteilung des BMZ ging es dabei um die "energiepolitische Partnerschaft zwischen Deutschland, Europa und Nordafrika sowie um energiepolitische Investitionsbedingungen".[5]
– Deutschland sei in der gesamten Region "der größte bilaterale Geber im Energiebereich", erklärte anschließend die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gudrun Knopp. "Staatliche Gelder" könten jedoch nur "eine wichtige Anschubfinanzierung" darstellen; "andere Akteure, insbesondere die Privatwirtschaft", müssten "folgen". Dass es sich bei diesen Firmen um Unternehmen aus dem Land handeln soll, das die "Anschubfinanzierung" geleistet hat – also aus Deutschland -, das versteht sich aus Sicht Berlins von selbst.
[1] s. dazu Kampf um IRENA. S. auch Die Klimaschutz-Gewinner und Zukunftsbranche
[2] Solarbranche in Nöten – Wirtschaftsminister lädt zum Krisengipfel; www.ovz-online.de 16.01. 2012
[3] Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Die Energiewende in Deutschland; www.bmwi.de
[4] s. dazu Ergänzungsraum, Solarkolonien, Ein ausgezeichneter Partner (II) und Energiepartner
[5] Runder Tisch Desertec; www.bmz.de 27.02.2012
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