Hans-Jürgen Leersch
Aspro dibattito in Germania in seguito alle dichiarazioni
del ministro della Difesa Jung, sulla possibile partecipazione tedesca ad una
missione per il Libano. (FDP: dichiarazione del tutto inutile e prematura; Jung
ha fatto un passo indietro: oggi non si pone la questione di una partecipazione
tedesca. «Se una missione ci sarà, dovrà essere più robusta di quella attuale
ONU).
Quale potrebbe essere
la partecipazione tedesca ad un mandato ONU non è ancora chiaro: sono
disponibili unità di paracadutisti e di granatieri corazzati, ma soprattutto i
paracadutisti sono legati alla missione in Congo.
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I militari
sostengono un vecchio principio per cui per una missione militare occorre una
divisione per ogni milione di abitanti; per fermare gli Hezbollah in Libano con
i suoi 4 milioni di abitanti ci vorrebbero 3-4 divisioni, pari a 30-40 000
soldati, che devono essere forniti dalla comunità internazionale. -
Con un forte
mandato ONU si potrebbe organizzare una missione la cui dimensione supererebbe
di molto quella di Monuc per il Congo (17 000). Secondo un ex generale
della Bundeswehr gli Hezbollah non sono una semplice truppa eterogenea dotata
di Kalashnikov; sono disciplinati, ben addestrati e con validi comandanti;
nessuno conosce quale sia in realtà la forza degli Hezbollah; per disarmarli
occorre perlustrare casa per casa; dopo averli disarmati occorre accertarsi che
non vengano fornite nuove armi da altri paesi. La difficoltà della missione è
evidenziata da quanto sta accadendo, Israele non è riuscita nonostante la forte
superiorità. -
A seguito
della riforma della Bundeswehr potrebbe essere costituita la divisione per le
operazioni speciali (DSO); si esclude la necessità di mezzi corazzati pesanti;
attenzione a non ripetere l’errore della missione per l’Afghanistan con un
numero troppo esiguo di soldati. -
Secondo il
generale dopo una missione internazionale occorre avviare subito la
ricostituzione dell’esercito libanese.
I politici sono più cauti, Cdu: prima un armistizio, gli Hezbollah nel
Sud Libano devono essere resi incapaci di agire, liberati i prigionieri e
l’esercito israeliano deve andarsene dal Libano; alla missione devono
partecipare anche truppe russe ed americane; i tedeschi potrebbero partecipare
in caso di una missione la più ampia possibile.Die
Welt 06-07-26
Nahost-Konflikt – Mindestens 30.000 Mann für den Libanon
Zwei bis drei
Divisionen sind nötig, um die Hisbollah ruhigzustellen – Scharfe Debatte um
Jung-Äußerung zu deutscher Beteiligung
Von Hans-Jürgen
Leersch
Unter Militärs gilt ein alter Grundsatz: Für einen
Kampfeinsatz wird pro eine Million Einwohner eine Division gebraucht. Für den
Libanon mit seinen knapp vier Millionen Einwohnern wären das drei oder vier
Divisionen.
Planungen für
einen internationalen Einsatz gibt es zwar noch nicht. Man müsse erst ein
Mandat der UN abwarten, heißt es in Bundeswehr-Kreisen.
–
Experten gehen jedoch davon aus, daß ein robustes Mandat
eine Einsatzgröße erreichen würde, die selbst das Monuc-Engagement der UN im
Kongo (17 000 Soldaten) in den Schatten stellen würde.
Denn die israelischen Militäraktionen bisher haben deutlich gemacht, daß man es
mit einem gut ausgerüsteten Gegner zu tun hat. "Die Hisbollah ist kein
zusammengewürfelter Trupp von Kalaschnikow-Trägern. Die sind offensichtlich
diszipliniert, gut vorbereitet und gut geführt", sagt Hermann Hagena,
ehemaliger General der Bundeswehr.
–
Wenn es um die Entwaffnung der Hisbollah gehe, "dann
ist es mit zwei oder drei Bataillonen nicht getan". Um auf der sicheren
Seite zu sein, müßten zwei oder drei Divisionen in das Gebiet geschickt werden.
Das wären 30 000 bis 40 000 Soldaten, die von der internationalen Staatengemeinschaft
gestellt werden müßten.
–
Eine Truppenstärke in dieser Größenordnung sei
erforderlich, "weil keiner so genau weiß, wie stark die Hisbollah wirklich
ist", so Hagena.
–
Wenn die Hisbollah entwaffnet
werden solle, "bedeutet das, daß jedes Haus durchsucht werden muß".
Außerdem müsse sichergestellt werden, daß nicht sofort nach der Entwaffnung
neue Waffen aus anderen Ländern in das Gebiet geliefert würden. Sonst könnten
die verbliebenen Hisbollah-Kämpfer sofort wieder losschlagen. Wie schwierig eine
solche Mission wäre, zeigt nach Hagenas
Meinung das aktuelle Kampfgeschehen: "Die Israelis haben eine erdrückende
Überlegenheit, und trotzdem kommen sie nicht richtig voran." So sei um die
Hisbollah-Hochburg Bint Dschbeil tagelang gekämpft worden.
Für Hagena ist
wichtig, daß nach einem internationalen Einsatz sofort begonnen wird, die
libanesische Armee wieder aufzubauen: "Es kann kein Zustand sein, daß
internationale Truppen auf Dauer die Grenzsicherung übernehmen."
–
Wie eine deutsche Beteiligung an einem solchen Mandat
aussehen könnte, ist derzeit noch völlig unklar. Benötigte Einheiten wie
Fallschirmjäger und Panzergrenadiere stehen in der Bundeswehr zwar zur
Verfügung, aber vor allem die Fallschirmjäger sind durch den Kongo-Einsatz
stark gebunden. Im Zuge der Bundeswehr-Reform wurde allerdings die Division
Spezielle Operationen (DSO) aufgebaut, die zum Zuge kommen könnte. Daß schwere Panzerkräfte, über die die Bundeswehr verfügt, gebraucht
werden, glaubt Hagena nicht. Die israelischen Panzerkräfte hätten sich als
nicht geeignet erwiesen. "Der Kampfpanzer ist das Mittel, um gegnerische
Panzer zu bekämpfen und in möglichst offenem Gelände eingesetzt zu
werden." In Dörfern oder bewohnten Gegenden sei ein Panzer ungeeignet.
"Der Panzer braucht freies Schußfeld", so Hagena.
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Hagena warnt vor einer zu
geringen Truppenstärke, wenn es tatsächlich zu einem Mandat kommen sollte:
"Man sollte den Fehler von Afghanistan vermeiden, wo man mit viel zu wenig
Soldaten hineingegangen ist."
Ein friedenserzwingendes Mandat stößt in der Politik
nicht auf Gegenliebe. Der CDU-Außenpolitiker Andreas
Schockenhoff sagte der WELT, vor einer Truppenentsendung müsse es einen
Waffenstillstand geben. "Eine internationale militärische
Komponente müßte auf ausdrücklichen Wunsch sowohl der israelischen wie der
libanesischen Regierung die Einhaltung dort vorher getroffener Vereinbarungen
sicherstellen." Entscheidende
Voraussetzung sei, daß die Hisbollah ihre militärische Aktionsfähigkeit im
südlichen Libanon verliere, Gefangene freigelassen würden und die israelische
Armee sich aus dem Libanon zurückziehe. Schockenhoff sagte, es sollten sich auch russische und
amerikanische Truppen an einer Friedensmission beteiligen. Bei einer
möglichst breiten Beteiligung könne er sich "auch eine deutsche Komponente
vorstellen".
Inzwischen
entzündete sich starke Kritik an Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU), der am Montag gesagt
hatte, Deutschland werde sich letztlich einer möglichen UN-Mission nicht
entziehen können. "Das
war völlig unnötig und verfrüht", sagte die FDP-Verteidigungsexpertin
Birgit Homburger. Nach Informationen der WELT haben Jungs Äußerungen in
der Bundeswehr-Führung für große Unruhe gesorgt und sind auf Unverständnis
gestoßen. Der Minister ruderte inzwischen zurück. Die Frage einer deutschen
Beteiligung stelle sich derzeit nicht, sagte Jung gestern. Und fügte ganz
allgemein hinzu: Wenn es eine Mission gebe, dann müsse sie eine stärkere
Funktion haben als die derzeitige UN-Mission.
Artikel erschienen
am Mi, 26. Juli 2006 © WELT.de 1995 – 2006