● La risposta alla domanda di quanto potrebbe costare alla Germania il suo mantenimento, una delle più difficili valutazioni sulle priorità di valori mai affrontate da un governo tedesco, deciderà la sorte della UE.
● La fine della moneta unica sarebbe l’“Ora zero” per l’Europa, si «ripresenterebbero velocemente le vecchie contese per le sfere di influenza e predominio», oggi sotterrate negli organismi della UE.
o Il valore dell’euro va oltre la sua importanza economica, perché è stato trasformato (a quanto pare troppo presto e troppo avventatamente) in forza motrice dell’unificazione.
– Per il salvataggio dell’Irlanda hanno offerto crediti anche GB, Danimarca e Svezia, pur non facendo parte dell’euro;
– in rapporto al numero di abitanti il contributo tedesco al fondo di stabilità finanziaria è minore di quello di alcuni paesi:
o dei €440 MD di crediti, ad ogni tedesco toccano €1530, contro i €1590 per ogni olandese e i €2640 per ogni lussemburghese.
– Sbagliata l’idea diffusa nell’opinione tedesca che l’aiuto ai paesi UE in difficoltà sia un’elemosina:
o nella questione c’è molto in gioco anche per la Germania, occorre una valutazione oggettiva dei pro e dei contro dal punto di vista economico e politico.
– La domanda decisiva a cui rispondere è se il crollo dell’euro annullerebbe i vantaggi economici e politici che la Germania ne trae:
o Pochi paesi approfittano come la Germania del mercato interno, e dell’euro: il 63% del suo export (€506MD, nel 2009) è diretto verso i paesi UE, e oltre il 40% verso i paesi dell’euro; il 71% dell’import tedesco proviene dalla UE; sono da prevedere perdite nell’export in caso di ritorno alle divise nazionali,
o l’interscambio rappresenta ¾ del PIL tedesco, e da esso dipendono milioni di posti di lavoro.
– la «integrazione (UE) risparmia ad una media potenza come la Germania i tradizionali giochi di bilancia di potenza nel continente» accompagnati dal un costoso riarmo.
o La UE permette al governo tedesco di presentarsi sulla scena internazionale in un sodalizio il cui peso complessivo è molto maggiore anche di quello della maggiore economia europea;
o nella pratica non sempre tutto fila liscio, gli europei sono però riusciti a concordare la linea politica per la questione del nucleare iraniano e per i Balcani.
● Ma non è possibile fare previsioni affidabili a riguardo, non esiste un esempio storico di dissoluzione di un’unione monetaria in una struttura sovrannazionale come la UE; se ne possono vedere però gli enormi rischi.
– L’espulsione dalla o l’abbandono della zona euro dei singoli paesi non è contemplata dai trattati UE; tocca ad ogni paese, Germania compresa, riflettere su cosa si attende ancora dalla UE se fallisce il progetto centrale di integrazione.
– Uno primo svantaggio economico per le imprese tedesche: nel commercio con alcuni o tutti i paesi dell’euro, dovrebbero di nuovo occuparsi del corso dei cambi, ma questi sono costi sopportabili, la cooperazione in un mercato interno può funzionare anche senza moneta comune, vedi GB, ed altri.
– Un rischio molto maggiore in caso di ritorno alle divise nazionali è quello di un nuovo protezionismo soprattutto da parte dei paesi più poveri della UE, come la Grecia, che cercherebbero di risolvere il problema dell’enorme debito con la svalutazione della loro divisa e il protezionismo economico.
o protezionismo che se per effetto domino venisse applicato da più paesi, e sostenuto dall’opinione, rappresenterebbe un serio problema per l’industria tedesca volta all’export, nonostante le sue crescenti esportazioni in Russia e Cina in particolare.
– I libri di storia insegnano: non sarebbe più pensabile un approccio comune rispetto alle grandi potenze come America, Russia e Cina, e questo danneggerebbe di più la Germania, che cerca di perseguire i propri obiettivi di politica estera in gran parte tramite Bruxelles, rispetto ad es. a GB e Francia (che non hanno mai considerato l’integrazione come complemento della propria politica estera).
Euro-Krise – Was auf dem Spiel steht
Ein Auseinanderbrechen des Euro könnte Deutschland großen Schaden zufügen. Die Frage, was der Erhalt des Euro kosten darf, ist zu einer der schwierigsten Güterabwägungen geworden, die je eine Bundesregierung zu treffen hatte. Es geht tatsächlich um das Schicksal der EU.
Von Nikolas Busse, Brüssel
– Die öffentliche Debatte über die Euro Rettung verengt sich in Deutschland seit längerem auf die Frage, was unser Land zu bezahlen hat. Oft ist das mit der Vorstellung verbunden, es sei ganz alleine Deutschland, das die Kosten zu tragen habe, obwohl in Wirklichkeit alle (zahlungsfähigen) Staaten der Euro-Zone an dem Rettungsschirm beteiligt sind.
o Im Fall von Irland wollen sogar Länder wie Großbritannien, Dänemark und Schweden, die gar nicht am Euro teilnehmen, Kredite vergeben.
– Setzt man den deutschen Beitrag ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, dann steuern manche anderen Länder sogar mehr bei. Von den 440 Milliarden Euro an Krediten, die über die sogenannte „European Financial Stability Facility“ im Höchstfall zur Verfügung stehen, entfallen nach der Irland-Rettung auf jeden Deutschen rechnerisch knapp 1530 Euro. Jeder Niederländer steht allerdings mit 1590 Euro ein, jeder Luxemburger sogar mit 2640 Euro. Man wird also schwer sagen können, dass Deutschland der „Zahlmeister“ ist.
Keine Almosen, aber eine schwierige Güterabwägung
– Das erscheint jedoch nebensächlich, wenn man sich vor Augen führt, worum es im Kern geht. In Deutschland wird über die Euro-Rettung gelegentlich so diskutiert, als werde hier ein Almosen an andere Völker ausgereicht.
– Eine nüchterne Betrachtung wird aber zu dem Ergebnis kommen, dass es nicht um Nächstenliebe geht, sondern dass vielmehr auch für Deutschland sehr viel auf dem Spiel steht. Die Frage, was der Erhalt des Euro kosten darf, ist zu einer der schwierigsten Güterabwägungen geworden, die je eine Bundesregierung zu treffen hatte.
● Wirtschaftliche und politische Vorteile durch die EU
– Zunächst einmal muss man sich bewusstmachen, was Deutschland von der EU hat.
o Wirtschaftlich steht auf der Haben-Seite, dass der Löwenanteil des deutschen Außenhandels mit anderen EU-Staaten abgewickelt wird. Im Jahr 2009 gingen 63 Prozent der deutschen Exportwaren in andere Mitgliedstaaten; das entsprach etwa 506 Milliarden Euro. 71 Prozent der Importe der Bundesrepublik kamen aus der EU.
– Daran hängen Millionen Arbeitsplätze, denn auf den (gesamten) Außenhandel entfallen inzwischen drei Viertel der deutschen Wirtschaftsleistung. Wenige Länder profitieren so vom Binnenmarkt wie Deutschland.
– Politisch zieht das Land ebenfalls große Vorteile aus der EU, auch wenn sich das nicht in Heller und Pfennig ausdrücken lässt. Die Integration erspart einer Mittelmacht wie Deutschland die früher üblichen Machtbalancespiele auf dem Kontinent, die letztlich auch höhere Rüstungsausgaben erforderlich machen.
– Und sie eröffnet der Bundesregierung die Möglichkeit, in einem Verbund auf der Weltbühne aufzutreten, dessen gemeinsames Gewicht wesentlich höher ist als selbst das der größten europäischen Wirtschaftsnation.
– In der Praxis klappt das nicht immer, aber zuletzt ist es den Europäern gelungen, im Atomstreit mit Iran oder auf dem Balkan eine abgestimmte Politik zu verfolgen.
– Die alles entscheidende Frage lautet, ob ein Auseinanderbrechen des Euro diese Vorteile zunichte machen würde. Verlässliche Vorhersagen sind hier kaum möglich, da es kein historisches Vorbild für das Auflösen einer Währungsunion in einem supranationalen Gebilde wie der EU gibt. Aber es lassen sich durchaus Risiken erkennen, und die sind erheblich.
– Für das Ausscheiden einzelner Länder aus dem Euro oder gar seine vollständige Aufgabe gibt es in den EU-Verträgen keine Vorschriften. Ganz abgesehen von praktischen Problemen (möglicher Sturm auf die Banken, fehlende Vorkehrungen für neue nationale Währungen), entstünde eine Stunde null in Europa. Jede Regierung hätte sich zu überlegen, was sie noch von der EU will, wenn dieses Kernprojekt der Integration scheitert, auch die Bundesregierung.
– Wirtschaftlich entstünde den deutschen Unternehmen natürlich erst einmal ein Nachteil, weil sie es im Handel mit einigen oder vielleicht sogar mit allen heutigen Euro-Ländern wieder mit Wechselkursen zu tun bekämen. Der Euro ist einmal zur Vollendung des Binnenmarktes eingeführt worden, schließlich gibt es auch in den Vereinigten Staaten nicht unterschiedliche Währungen.
Rückkehr zum Protektionismus?
– Allerdings wären diese Kosten vermutlich noch verkraftbar, da die Mitwirkung an einem Binnenmarkt auch ohne gemeinsames Geld funktionieren kann, wie man am Beispiel Großbritanniens und anderer EU-Länder sieht, die nicht dem Euro-Raum angehören.
– Eine wesentlich größere Gefahr besteht darin, dass es mit der Rückkehr zu nationalen Währungen zu Protektionismus in Europa kommen könnte.
– Nach der Aufgabe des Euro säßen manche Länder auf riesigen Schuldenbergen, was rasch zu der Versuchung führen könnte, über eine schwache Währung und den Schutz der eigenen Wirtschaft wieder auf die Beine zu kommen.
Ein Dominoeffekt nach dem Desaster?
– Hinzu kommt die öffentliche Meinung. In Ländern wie Griechenland wäre es wohl kaum populär, den Markt nach so einem Desaster für (deutsche) Exporte offen zu halten. Das könnte zu einem Dominoeffekt führen, in dem immer mehr Länder den Binnenmarkt in Frage stellen – ein ernstes Problem für die deutsche Exportindustrie und damit für den Wohlstand des ganzen Landes.
– Das wiederum dürfte auch politisch zu einer Entsolidarisierung führen. Wenn Europa wirtschaftlich in Blöcke (etwa liberale Nordstaaten gegen abgeschottete Südstaaten) oder gar in Einzelländer zerfiele, dann würde sich wohl rasch wieder das alte Ringen um Einflusssphären und Vorherrschaft einstellen, das derzeit in den EU-Gremien begraben wird.
– Ein Blick in die Geschichtsbücher lehrt, dass unter solchen Bedingungen kein Gedanke mehr an einen gemeinsamen Auftritt gegenüber Großmächten wie Amerika, Russland oder China verschwendet werden muss. Das würde Deutschland ärger treffen als etwa Großbritannien oder Frankreich, die nie die Integration als Ersatz für ihre nationale Außenpolitik gesehen haben.
– Es muss nicht so kommen. Dass solche Szenarien nicht auszuschließen sind, zeigt aber, wie hoch der Einsatz ist. Die Euro-Krise ist mit einem herkömmlichen europäischen Hauskrach nicht zu vergleichen, sondern es geht tatsächlich um das Schicksal der EU, wie Ratspräsident Van Rompuy kürzlich festgestellt hat.
– Der Euro hat einen Wert, der weit über seine wirtschaftliche Bedeutung hinausgeht, weil er (offenbar viel zu früh und viel zu unüberlegt) zu einem Antriebsmotor der Einigung gemacht wurde.
– Einen einfachen Ausweg gibt es nicht. Sowohl der Erhalt als auch der Zerfall der Gemeinschaftswährung kann zu sehr hohen Verlusten führen. Die Bundesregierung wird vor jedem weiteren Schritt eine neue Kosten-Nutzen-Rechnung machen müssen – spätestens aber, wenn es um die Stützung großer Volkswirtschaften wie Spanien gehen sollte.