Dati allarmanti – Il mondo scricchiola sotto una inedita montagna di debiti

Die Welt        100523

Dati allarmanti – Il mondo scricchiola sotto una inedita montagna di debiti

A. Ettel, M. Greive e T. Kaiser

– Nel 2010 gli 82 maggiori paesi del mondo avranno un debito di oltre $48MD (da dati dell’istituto americano di ricerca economica Global Insight).

– Il debito dello Stato greco non raggiunge l‘1% del debito complessivo degli Stati nel mondo, che nel 2011 si prevede ammonterà complessivamente a $52MD, o €41 MD, al corso attuale.

– Una cifra che nessuno sa come ridurla anche solo della metà.

o   Per farsene un’idea: il patrimonio dei 100 uomini più ricchi del mondo (secondo la rivista Forbes) che ammonta a circa $350 MD, non basterebbe neppure a pagare gli interessi di un anno di questo debito, senza parlare di cancellarlo …

– Mai prima d’ora in tempo di pace il debito è stato così alto; è stato maggiore, in rapporto al PIL, solo in seguito alle due guerre mondiali.

– La tendenza non cambia: nel 2007, il nuovo debito degli 82 maggiori paesi eraa $247 MD; quest’anno è salito a $3667 MD.

o   Secondo gli esperti di Global Insight, anche nel 2014 sarà molto maggiore di quello prima della crisi, a $1737 MD.

– Da soli gli USA hanno un debito pari ad 1/3 di tutto il debito totale degli 82 maggiori paesi; in soli 5 anni si è raddoppiato il debito del fisco americano:

o   L’analista Spyros Andreopoulos in uno studio della banca americana di investimento Morgan Stanley: «Dal punto di vista della politica fiscale la situazione dell’economia americana è come se avesse già attraversato la Terza Guerra Mondiale».

o   La particolarità di questa crisi è che sono proprio le maggiori economie mondiali ad avere problemi, diversamente da inizio anni 1980 (crisi in America Latina) o a fine anni 1990 (crisi Sud-Est Asia).

– Oggi le economie emergenti riescono a fare ciò che nessun paese dell’Europa Occidentale è in grado di fare, mantenersi entro i limiti di deficit stabiliti dal trattato di Maastricht.

o   Brasile, Messico, Cina e Russia hanno un deficit netto sotto al 3% del PIL; il Sud Corea dovrebbe addirittura avere un surplus.

– Questo non significa che paesi emergenti o in via di sviluppo non possano approfittare incondizionatamente della crisi del debito dei vecchi paesi industrializzati.

o   È la prima volta che tutti e tre i vecchi maggiori blocchi economici USA, Europa, Giappone finiscono in una crisi del debito.

– L’economista tedesco, Kai Konrad: Non credo che, nonostante l’alto indebitamento dei paesi industrializzati occidentali si giungerà ad uno spostamento dei rapporti di forza a favore dei paesi emergenti e in via di sviluppo. Esiste una reciproca interdipendenza per cui la Cina non ha di certo alcun interesse a che gli USA siano in difficoltà.

– Non ci si può però adagiare, il tempo pressa, per ogni anno perso diventa più difficile uscire dal debito, da una parte per il cosiddetto indebitamento implicito, dovuto all’invecchiamento demografico della popolazione dei maggiori paesi industrializzati nei prossimi decenni …

– Se poi il debito esplicito raggiungesse il 90% del PIL, inizierebbe un circolo vizioso; gli economisti Kenneth Rogoff e Carmen Reinhart calcolano che questo avrebbe come effetto di far abbassare dell’1% il PIL, con risultante maggiore difficoltà a trovare denaro per interessi ed estinzione del debito.

– Il debito della Germania dovrebbe giungere al 74% del PIL nel 2011;

o   quello di diversi paesi ha già superato la soglia del 90%, tra questi Belgio, Grecia, Italia ed Usa;

o   nel 2011 il Giappone dovrebbe giungere al 226%, ma ancora due grossi vantaggi: l’indebitamento statale è soprattutto verso il settore privato nazionale, che è relativamente solido, dato che in nessun paese OCDE il patrimonio finanziario netto privato è altrettanto grande.

Molto diversa la situazione di paesi che come Grecia e Portogallo sono in debito verso investitori esteri, la loro dipendenza dall’estero per il finanziamento dello Stato risulta alta cosicché una crisi di bilancio può portare a problemi per il rifinanziamento pubblico.

Die Welt          100523

Alarmierende Zahlen – Die Welt ächzt unter historischem Schuldenberg

Von A. Ettel, M. Greive und T. Kaiser

–   Es sind die Schulden eines einzigen kleinen Landes, die Europa und die ganze Weltwirtschaft in Atem halten. Dabei machen die griechischen Verbindlichkeiten nicht einmal ein Prozent der weltweiten Staatsverschuldung aus. Die belaufen sich auf sagenhafte 52 Billionen Dollar. Die bange Frage lautet: Was passiert, wenn erst die großen Staaten zahlungsunfähig werden?

Griechenland ist fast überall. Natürlich haben die Hellenen ganz besonders über ihre Verhältnisse gelebt. Aber die Staaten insgesamt sind in einem fast unvorstellbaren Ausmaß verschuldet. In diesem Jahr werden allein die Staatsschulden von 82 großen Volkswirtschaften der Welt zusammen mehr als 48 Billionen Dollar erreichen. Dies geht aus Datenreihen hervor, das der "Welt am Sonntag" von dem amerikanischen Wirtschaftsforschungsinstitut Global Insight zur Verfügung gestellt wurde.

–   Im kommenden Jahr dürfte es noch einmal fast ein Zehntel mehr sein, nämlich 52 Billionen Dollar. Das ist eine 52 mit zwölf Nullen hinten dran – und entspricht nach gegenwärtigem Wechselkurs mehr als 41 Billionen Euro. Eine Summe, die nicht nur schier unvorstellbar groß ist – sondern von der auch niemand sagen kann, wie sie jemals auf geordnetem Wege auch nur halbwegs abgetragen werden kann.

–   Das Vermögen der hundert reichsten Menschen der Welt zum Beispiel – dem amerikanischen Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zufolge zusammengenommen aktuell rund 350 Milliarden Dollar – würde für kaum mehr als die fälligen Zinsen eines einzigen Jahres reichen, von Tilgung ganz zu schweigen. „Wir erleben eine bisher einmalige Situation. Nie zuvor war in Friedenszeiten der weltweite Schuldenstand so hoch wie heute“, sagt der renommierte deutsche Finanzwissenschaftler Kai Konrad. Nur im Zuge der beiden Weltkriege war die Last, gemessen an der jeweiligen Wirtschaftsleistung, höher.

–   Und der Trend ist ungebrochen. Die Neuverschuldung der 82 Staaten lag 2007 schon bei 247 Milliarden Dollar. In diesem Jahr wird sie auf einen Rekordwert von 3667 Milliarden Dollar klettern. Und selbst im Jahr 2014 dürfte den Experten von Global Insight zufolge ein Niveau erreicht werden, das mit 1737 Milliarden Dollar viel höher ist als zu Vorkrisenzeiten.

–   Sorgen müssen sich vor allem die USA machen, auf die allein mehr als ein Drittel der Staatsverschuldung aller 82 Länder entfällt. Binnen von nur fünf Jahren hat sich der Schuldenstand des amerikanischen Fiskus verdoppelt. „Aus fiskalpolitischer Sicht ist die Volkswirtschaft in einer Situation, als hätte sie gerade den Dritten Weltkrieg überstanden“, schreibt Spyros Andreopoulos in einer Analyse der US-Investmentbank Morgan Stanley.

–   Was diese Krise auch besonders macht: Es sind gerade die traditionellen Schwergewichte der Weltwirtschaft, die Probleme haben – anders als Anfang der 80er-Jahre, als Lateinamerika taumelte, oder Ende der 90er-Jahre, als es in Südostasien krachte.

–   Heute schaffen es gerade die aufstrebenden Wirtschaftsmächte, was auch in diesem Jahr praktisch keinem Land in Westeuropa gelingt: beim Budgetdefizit die Maastricht-Grenze einzuhalten.

o    In Ländern wie Brasilien, Mexiko, China und Russland liegt die Nettoneuverschuldung unter drei Prozent, Südkorea dürfte sogar einen Überschuss erwirtschaften.

–   Das heißt aber nicht, dass die Schwellen- und Entwicklungsländer unbedingt von der Schuldenkrise der Industrienationen profitieren werden. Schließlich stecken erstmals alle drei der großen alten Wirtschaftsblöcke – die USA, Europa und Japan – in der Schuldenfalle.

–   „Trotz der hohen Verschuldung gerade der westlichen Industrienationen rechne ich nicht damit, dass es zu einer Machtverschiebung hin zu den Schwellen- und Entwicklungsländern kommen wird“, sagt Ökonom Konrad. „Es besteht eine wechselseitige Abhängigkeit, weshalb China ganz sicher kein Interesse daran hat, dass die USA in Bedrängnis geraten.“

–   Ein Grund, sich zurückzulehnen, ist das noch lange nicht. Im Gegenteil, die Uhr tickt. Mit jedem Jahr, das ungenutzt verstreicht, wird es schwieriger, aus der Schuldenfalle herauszukommen. Das liegt zum einen an der sogenannten impliziten Staatsverschuldung: Vor allem auf die meisten Industrieländer kommen in den nächsten Jahrzehnten wegen der demografischen Alterung ungeheure Lasten zu – weil sie dann die Rentenversprechen einlösen sollen, die sie den heutigen Arbeitnehmern machen.

–   Und mehr noch: Hat die (explizite) Staatsverschuldung erst mal die Schwelle von 90 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung erreicht, beginnt ein Teufelskreislauf. Die beiden Ökonomen Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart haben errechnet, dass dann das Wirtschaftswachstum um mehr als einen Prozentpunkt nach unten gedrückt wird – was es nur noch schwerer macht, das Geld aufzubringen für Zins und Tilgung.

–   Deutschland liegt noch ein ganzes Stück darunter, 2011 dürften 74 Prozent erreicht werden. Doch schon jetzt hat eine ganze Reihe von Ländern die 90-Prozent-Grenze überschritten, darunter Belgien, Griechenland, Italien und auch die USA.

–   In Japan dürfte die öffentliche Verschuldung im kommenden Jahr sogar sagenhafte 226 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen.

–   Japan hat dabei noch zwei große, miteinander zusammenhängende Vorteile: Der Staat ist vor allem beim heimischen Privatsektor verschuldet – und der wiederum steht relativ solide da, in keinem anderen der größten Industrieländer ist den jüngsten verfügbaren Statistiken der OECD zufolge das Nettofinanzvermögen der privaten Haushalte so groß wie in Japan.

–   In einer ganz anderen Situation stecken Länder wie Griechenland oder Portugal, die stark bei ausländischen Investoren in der Kreide stehen. „Hier ist die Abhängigkeit der staatlichen Finanzierung vom Ausland recht hoch, sodass eine Leistungsbilanzkrise schnell zu Problemen der öffentlichen Refinanzierung führen kann“, heißt es in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.

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