Germania, UE, USA, Cina, Asia sud-orientale, rel. int.li
German Foreign Policy 06-02-02
“Fornitori di corte della Cina”
Congresso economico di Monaco: tema centrale l’avanzata
economica della Cina in Asia sud-orientale.
- All’O.d.G. del Congresso economico di Monaco
2005 la conquista economica delle aree ricche di risorse del Nord
Africa e MO; - All’O.d.G del Congresso economico 2006, organizzato
dalla Commissione Asia-Pacifico dell’Economia Tedesca (APA) assieme alla
Banca Mondiale: i mercati asiatici emergenti. - APA è stata creata nel 1993 da: Confindustria
tedesca, Camera tedesca industria e artigianato, Associazione Est-Asia, allargata
nel 1999 all’Associazione federale delle banche tedesche e all’Associazione
federale del commercio tedesco all’ingrosso ed estero; è diretta dal
presidente del consiglio di sorveglianza Siemens, Heinrich von Pierer. - Obiettivo APA: controbilanciare il vantaggio in Asia
di imprese di importanti paesi concorrenti, promuovere intensi rapporti economici
delle imprese tedesche in Asia. - L’economia tedesca opera in Asia nel campo minato
tra l’egemonia che Washington si è assicurata militarmente e la Cina,
nuova potenza mondiale in ascesa e futura sfidante della potenza americana. - Data la propria carenza di potenza militare, i consiglieri del governo tedesco ritengono indispensabile
tenere, temporaneamente, sotto controllo
l’egemonia americana di fronte all’ascesa cinese e alla conseguente concorrenza
sino-giapponese per la leadership in Est Asia. - Contro l’imprevedibilità di Pechino Berlino cerca di promuovere
progetti di integrazione delle “medie” potenze del S-E Asia, come Malesia, Tailandia,
e Singapore, ma anche di paesi minori come Cambogia e Laos, e si propone come loro
difensore di fronte alla crescente influenza cinese. Una strategia finora utilizzata
dalla Germania per espandersi nelle ex colonie francesi e britanniche. - Berlino tenta di arruolare questi paesi alla propria
strategia ricordando loro che non riusciranno a superare la propria arretratezza
e sottosviluppo se non si liberano dal ruolo di “fornitori di corte di
combustibili e materie prime alla Cina. - Gli strateghi tedeschi valutano che «un esteso processo
di integrazione est-asiatico serva notevolmente agli interessi tedeschi ed europei
[…] come preliminare a un ordine internazionale multipolare». - Berlino si attende in cambio che le “medie
potenze” assicurino durevolmente i propri interessi economici in S-E Asia; per
il mondo economico tedesco ciò significa l’appoggio a far valere dei privilegi
rispetto alla concorrenza occidentale, ma anche rispetto a quella interna
tedesca. - Un esempio di
integrazione è l’Associazione dei paesi della Sub-regione del Grande Mekong
(GSM), creata nel 1992 da Cambogia, Laos, Myanmar, Tailandia, Vietnam e
dalla provincia cinese dello Yunnan. - Nella Commissione
Asia-Pacifico dell’economia tedesca, già nel 2002 Berlino organizzò un seminario dei paesi per la cooperazione regionale nel GSM, i cui i
rappresentanti economici tedeschi lamentarono una mancanza di opportunità di
partecipazione per le imprese tedesche. - Queste, da oltre un anno, ricevono dalle ambasciate e
consolati tedeschi informazioni dettagliate sui progetti infrastrutturali nella
“Sub-regione”. - Il 19-24
febbraio 2006, l’Associazione Est-Asia organizza (con l’appoggio
finanziario del ministero dell’Economia) un viaggio di rappresentanti di imprese
in Laos e Cambogia; in marzo ci sarà
il sesto forum tedesco-vietnamita ad
Hanoi.
German
Foreign Policy 06-02-02
"Chinas
Hoflieferanten"
MÜNCHEN/BANGKOK/PHNOM
PENH/BEIJING
(gfp.com) –
Wirtschaftliche Positionsgewinne im südostasiatischen Umfeld der Volksrepublik
China stehen am morgigen Freitag im Mittelpunkt einer der Münchner
Sicherheitskonferenz vorgelagerten Wirtschaftstagung. Wie es in Berlin
heißt, müsse man den Machtzuwachs Beijings gemeinsam mit Washington
"abfedern"; Absprachen hierzu sind für das Militärtreffen am
kommenden Wochenende angekündigt. Zugleich soll die ökonomische und politische
Stellung Deutschlands in der unmittelbaren Umgebung Chinas ausgebaut werden. Die
Bundesregierung fördert den Zusammenschluss der dortigen Staaten und bietet
sich ihnen als angeblich neutrale Schutzmacht gegen den wachsenden chinesischen
Einfluss an. Damit überträgt Berlin auf eigene Expansionsziele in
Südostasien eine Strategie, die es bislang vor allem in ehemaligen Kolonien
Frankreichs und Großbritanniens gegen den Einfluss der früheren Kolonialmächte
anwendet: Angeblichen Schutz gegenüber mächtigen Staaten anzubieten, um
eigene Macht zu erlangen.
Rückstand
Die morgen
beginnende Wirtschaftskonferenz findet wie schon im Vorjahr in engem
Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz statt.[1] Den
Teilnehmern wird u.a. die Möglichkeit geboten, am Abend des 3. Februar am
Eröffnungsdinner des sich anschließenden Militärtreffens teilzunehmen.[2] Nach
den nordafrikanischen und mittelöstlichen Ressourcengebieten, um deren
ökonomische Eroberung es im vergangenen Jahr ging [3], stehen diesmal
"(r)asant wachsende Märkte in Asien" auf der Agenda der Tagung, die
vom Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) gemeinsam mit der
Weltbank-Gruppe organisiert wird.[4] Der im September 1993 durch den
Bundesverband der Deutschen Industrie, den Deutschen Industrie- und
Handelskammertag und den Ostasiatischen Verein gegründete APA, seit 1999
erweitert um die Träger Bundesverband deutscher Banken und Bundesverband des
Deutschen Groß- und Außenhandels, verfolgt unter der Leitung des
Siemens-Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich v. Pierer in erster Linie das Ziel,
"den Vorsprung von Unternehmen aus wichtigen Konkurrenzländern beim
Asien-Engagement wettzumachen". Er setzt sich für "intensive
Wirtschaftsbeziehungen deutscher Unternehmen nach Asien" ein.[5]
Übergangszeit
Die
deutsche Wirtschaft agiert in Asien im Spannungsfeld zwischen der militärisch abgesicherten
Hegemonie Washingtons (der "traditionell amerikanisch dominierten
Sicherheitsstruktur") und der als aufsteigende neue Weltmacht
und künftige Herausfordererin der globalen Führungsmacht USA angesehenen
Volksrepublik China. Angesichts noch fehlender eigener militärischer
Machtmittel halten Berliner Regierungsberater während einer "Übergangszeit"
die US-Hegemonie ("Pax Americana") für einen "unverzichtbare(n)
Rahmen", um den Aufstieg Chinas und die daraus resultierende
chinesisch-japanische Konkurrenz um die Führungsposition in Ostasien zu
kontrollieren ("regional einbetten und abfedern").[6]
Integrationsprojekte
Um die eigene
Machtposition in Asien auszubauen, empfehlen die Berliner Expansionsstrategen
die "Förderung ostasiatischer Integrationsprojekte", die den
beteiligten "Mittelmächten" als Rückversicherung gegen "Pekinger
Unwägbarkeiten" dienen könnten.[7] Dabei zielt Berlin auf die
als wirtschaftlich einigermaßen potent eingeschätzten Staaten Malaysia,
Thailand und Singapur, aber auch auf die kleineren südostasiatischen Länder wie
Kambodscha und Laos. Sie sollen mit der Drohung gefügig gemacht werden,
"dauerhaft als Chinas Hoflieferant von Rohstoffen und Ressourcen in
Rückständigkeit und Unterentwicklung zu verharren".[8] Berlin sucht
ihnen Europa als Schutzmacht schmackhaft zu machen, die in der Lage sei,
die Großmächte "auf die Einhaltung globaler Regelwerke zu verpflichten"
und damit zu bändigen. Gleichzeitig könne man so eine eigenständige Position
als Weltmacht ("multipolare Weltordnung") ausbauen, heißt es: "Dem
deutschen und europäischen Interesse an Regionalismus und Interregionalismus
als Vorstufen zu einer multipolaren Weltordnung ist durch einen weitreichenden
ostasiatischen Integrationsprozeß am ehesten gedient."[9]
Gegenleistung
Als
Gegenleistung erwartet Berlin
von den umworbenen "Mittelmächten" eine "dauerhafte Sicherung
der deutschen Außenwirtschaftsinteressen in Südostasien". Wie es im
"Regionalkonzept Südostasien/Pazifik" des Auswärtigen Amtes
weiter heißt, werde man die in Südostasien "(z)ur Wahrung unserer
Belange" noch oft erforderliche "hochrangige politische Unterstützung"
auch in Zukunft leisten.[10] Aus Sicht der deutschen Wirtschaft besteht
diese Unterstützung in erster Linie in der Durchsetzung von Privilegien
gegenüber der westlichen Konkurrenz, aber auch gegenüber der
einheimischen Wirtschaft. Dies zeigt das Beispiel des 1992 durch
die südostasiatischen Staaten Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand, Vietnam und
die chinesische Provinz Yunnan gegründeten Staatenbundes Greater Mekong
Subregion (GMS).
Unflexibel
Der
Asien-Pazifik-Ausschuss der deutschen Wirtschaft veranstaltete der Berliner Strategie entsprechend bereits
im Jahr 2002 einen Länderworkshop zur regionalen Zusammenarbeit in der GMS.
Im Tagungsbericht beklagten die Wirtschaftsvertreter mangelnde
"Beteiligungsmöglichkeiten deutscher Unternehmen" und forderten,
Aufträge seien ungeachtet günstigerer Angebote an die deutsche Wirtschaft zu
vergeben: "Solange recht unflexibel weitgehend nach Kostenkriterien
entschieden wird, haben deutsche Unternehmen wenig zu melden."[11] Seit
mehr als einem Jahr stellen die Wirtschaftsabteilungen der deutschen
Botschaften und Generalkonsulate als "Handreiche für deutsche Unternehmen"
eine detaillierte Übersicht über Infrastrukturprojekte in der
"Subregion" zur Verfügung, um den deutschen Anteil an den
lukrativen südostasiatischen Aufträgen zu erhöhen.[12]
Potenzial
Auf der
Münchener Wirtschaftskonferenz, die der Absicherung von Exportvorhaben und Investitionen in Asien
gewidmet ist, kann die deutsche Wirtschaft ihre Forderungen mit dem
Außenminister Thailands und dem Generalsekretär der thailändischen staatlichen
Planungsagentur erörtern, die unter den Hauptrednern zu finden sind. Auch
nach Abschluss der Tagung werden die Bemühungen um die Stärkung des deutschen
Wirtschaftseinflusses fortgesetzt: Der Ostasiatische Verein veranstaltet vom
19. bis 24. Februar 2006 im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung des
Bundeswirtschaftsministeriums eine Unternehmerreise nach Laos und
Kambodscha, um deren "Potenzial für deutsche Unternehmen" zu
sondieren.[13] Im März folgt die bereits sechste Sitzung des
"Deutsch-Vietnamesischen Dialogforums" in Hanoi. Sie bietet den
deutschen Unternehmen Gelegenheit, ihre Forderungen vietnamesischen
Regierungsvertretern persönlich zu übermitteln ("die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
(…) zu diskutieren").[14]
[1] s. dazu
Führungsanspruch
[2] s. dazu In
neuen Grenzen
[3] s. dazu
Hohes Niveau und Führungsanspruch
[4] Asia
Pacific Finance Conference am 3. Februar 2006 in München; www.bdi-online.de
[5] Struktur
und Träger des APA; www.bdi-online.de
[6]
Zusammenarbeit in Ostasien. Perspektiven für ordnungspolitische Strukturen;
SWP-Studie 2005/S 29, Oktober 2005. S. auch Hintergrundbericht: Strategische
Partnerschaft und Eindämmung
[7] China
2020. Perspektiven für das internationale Auftreten der Volksrepublik;
SWP-Studie 2005/S 31, Oktober 2005
[8] China und
Südostasien. Auf dem Weg zu regionaler Partnerschaft; SWP-Studie 2005/S 21,
August 2005
[9]
Zusammenarbeit in Ostasien. Perspektiven für ordnungspolitische Strukturen,
SWP-Studie 2005/S 29, Oktober 2005
[10] s. dazu
Südostasien soll "ein noch bedeutenderer Markt für Deutschland"
werden
[11] Greater
Mekong Subregion. Brückenkopf zur Prosperität – in Tokyo diskutierten Experten
über Potenziale auch für deutsche Unternehmen; OAV-Report 8/2002
[12] Auswärtiges
Amt: Übersicht über die Infrastrukturprojekte in der Greater Mekong Subregion
(GMS); www.china.ahk.de
[13]
Unternehmerreise des OAV nach Laos und Kambodscha im Februar 2006; www.oav.de
[14] APA: 6.
Sitzung des Deutsch-Vietnamesischen Dialogforums am 27. März 2006 in Hanoi;
www.oav.de. S. auch Der Gegenspieler
s. auch
Wirtschaftsexpansion nach Südostasien und Ankerland (II) sowie Partnerschaft
und Frieden und Ambivalent