Gruppi aerospaziale e armamenti – La Francia vuole la codeterminazione in EADS-BAE
+ Die Welt, 120927/28 – Il Capo di Eads combatte per la fusione/Fusione negli armamenti – Berlino chiede il mantenimento dell’equilibrio di poteri in EADS
– Il gruppo aerospaziale e armamenti EADS vede la fusione con il britannico BAE come chance eccezionale per la UE di conquistarsi la prima posizione mondiale nei due settori, il nuovo gruppo sarebbe molto più grande del concorrente americano Boeing.
o il capo di Eads, Tom Enders, cerca di convincere il parlamento tedesco della bontà della fusione con garanzie occupazionali, senza definirne la durata (un documento del ministero Economia parla di 2 anni).
o Enders propone che i governi di Germania, Francia e GB abbiano il diritto di veto grazie ad una “golden share”, e di conseguenza uguale influenza;
– I governi francese e britannico sono più decisi alla fusione di quello tedesco;
o dubbi del governo tedesco a riguardo; Enders è contrario all’ingresso del governo tedesco nel capitale di Eads.
o critiche dai Verdi sull’utilità della fusione per gli interessi nazionali tedeschi;
o critica SPD: non concentrare l’attenzione sugli armamenti;
o CSU: da chiarire come mantenere l’influenza tedesca nel nuovo gruppo;
– Berlino teme di perdere poteri rispetto alla Francia e presenta una lista di richieste al governo francese, la richiesta principale è il mantenimento dell’equilibrio di poteri tra i due governi, con una uguale quota di proprietà nel nuovo gruppo EADS-BAE:
o attualmente entrambi i paesi detengono quote del 22,5%; lo Stato francese ha il 15%, il gruppo Lagardère il 7,5%; il presidente francese, Hollande propone che Francia e Germania uniscano capitali e diritti di voto per assicurarsi l’influenza con una minoranza di sbarramento; dopo la fusione con BAE, G e F avrebbero ognuna il 13,5%, e assieme una minoranza di sbarramento del 27%, e occupare assieme due seggi nel CdA.
o Contraria alla proposta la GB, che minaccia il veto se i governi di Germania e Francia dovessero avere troppe azioni nel nuovo gruppo; timori inoltre di reazioni USA, dove BAE attualmente ha il 40% degli affari.
– La quota tedesca in EADS è nelle mani del gruppo Daimler e di un consorzio di banche private e pubbliche (KfW), Dedalus.
o Se il governo francese non vuole vendere una parte della sua quota, quello tedesco pensa ad acquistare una quota uguale (15%), da Daimler e dal consorzio bancario Dedalus.
– Attualmente i due paesi hanno ognuna il 22,5% di EADS; dopo la fusione con BAE, avrebbero ognuna il 13,5%, e assieme una minoranza di sbarramento del 27%.
o Per giungere a queste quote i due governi dovrebbero acquisire le quote attualmente in possesso dell’imprenditore Lagardère e Daimler; in Germania la banca statale KfW dovrebbe acquistare tutte le azioni EADS in mano a Daimler e al consorzio bancario Dedalus (4,6%).
– L’acquisto di azioni si scontra con una condizione posta da EADS, BAE e governo britannico:
o la quota statale nel nuovo gruppo deve rimanere sotto il 10%.
– Altra richiesta della Germania (secondo Die Welt): parità di diritti per le centrali del gruppo;
o finora le sedi centrali EADS sono state Monaco e Parigi; Eads dovrebbe spostare la propria sede centrale a Tolosa, sede della filiale Airbus; mentre il settore armamenti la sede centrale dovrebbe essere in GB, presso BAE,
o progetto a cui si oppone Berlino.
o Il settore militare è stato finora gestito soprattutto da Londra, mentre la costruzione di aerei civili è stata concentrata a Tolosa.
EADS sfrutta complessivamente 133 115 salariati; di cui 50 000 in Germania in 29 stabilimenti.
Luftfahrt- und Rüstungskonzern Frankreich will bei EADS-BAE mitbestimmen
– 28.09.2012 · Frankreich und Deutschland wollen bei einer Fusion der Konzerne EADS und BAE Systems ihren Einfluss sichern. Frankreichs Staatspräsident François Hollande prescht nun vor: Gemeinsam mit Deutschland könne man eine Sperrminorität in dem nach einer Fusion weltgrößten Luftfahrt- und Rüstungskonzern aufbauen.
– Die geplante Fusion der beiden Luftfahrt- und Verteidigungskonzerne EADS und BAE Systems wird weiter vom Machtstreben der beteiligten Regierungen Frankreich und Deutschland überschattet. Sowohl Frankreich als auch Deutschland wollen in dem neuen Unternehmen mitbestimmen. Der neue Konzern wäre das größte Rüstungsunternehmen der Welt und deutlich größer als der amerikanische Konkurrent Boeing.
– Frankreichs Staatspräsident François Hollande will einem Zeitungsbericht zufolge mit der deutschen Regierung eine Sperrminorität aufbauen.
– Beide Regierungen sollen dann gemeinsam zwei Verwaltungsratssitze besetzen, berichtet die Financial Times Deutschland und beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
– Mit einem Kapitalanteil von zusammen über 25 Prozent hätten die beiden Staaten in dem von EADS-Chef Thomas Enders geforderten privatisierten Großkonzern eine Blockademöglichkeit.
– Der Vorschlag stößt laut Zeitung deshalb auf strikte Ablehnung der Briten. Zudem sei offen, ob sich Deutschland überhaupt der Idee anschließt. Das Vorhaben könnte somit die angestrebte Fusion platzen lassen, hieß es aus Industriekreisen.
– Hinter der Idee von Hollande stehe die Überlegung, durch die Aktienstimmen eine latente Drohposition gegenüber dem Vorstand aufzubauen zu können, schreibt die Zeitung. Demgegenüber sollten die Regierungen nach dem bisher vorgeschlagenen Modell nur eine goldene Aktie erhalten. Eine Mitsprache im Unternehmen wäre damit nicht möglich. Die Regierungen könnten lediglich eine feindlichen Übernahme von EADS-BAE Systems verhindern.
Infografik / EADS und BAE Systems im Vergleich © dpa
– Der Vorschlag von Hollande setze eine Bündelung der Kapital- und Stimmrechte der EADS-Gründungsaktionäre voraus.
o Deutschland und Frankreich kommen aktuell auf je 22,5 Prozent. Nach einer Fusion mit BAE würden die beiden Länder je 13,5 Prozent oder zusammen eine Sperrminorität von 27 Prozent am neu entstandenen Rüstungskonzern halten. Damit die Anteile in Staatshände kommen, müssten der Medienunternehmer Arnaud Lagardère und Daimler ihre Aktien verkaufen.
o In Deutschland müsste die staatliche KfW-Bank alle bei Daimler und die beim Bankenkonsortium Dedalus geparkten EADS-Aktien kaufen. Der aktuelle Wert dieser Anteile liege grob bei 4,6 Milliarden Euro.
Bundesregierung besteht weiter auf einer Machtbalance
– Einen solchen Aktienaufkauf schließt die Bundesregierung offenbar nicht aus. Sollte Frankreich nicht bereit sein, seine EADS-Anteile zu verkaufen, halte die Bundesregierung ihrerseits die Übernahme von Anteilen für denkbar, schreibt die Zeitung Die Welt unter Berufung auf Regierungskreise. Die Idee sei Bestandteil eines Forderungskatalogs, den die Deutschen der französischen Regierung übergeben wollten.
– Die Bundesregierung bestehe weiter auf einer Machtbalance zwischen Deutschland und Frankreich in dem neuen Unternehmen. Dazu sollten die deutsche und die französische Regierung in gleichem Maße an dem neuen Konzern beteiligt sein.
– Der Aktienaufkauf würde aber mit einer Bedingung kollidieren, die EADS, BAE und die britische Regierung gestellt haben: Sie verlangen, dass der Staatsanteil am fusionierten Konzern auf jeden Fall unter zehn Prozent liegt. Somit stellt der Forderungskatalog der Bundesregierung eine Hürde für die Fusion dar.
– Deutschland verlangt laut der Zeitung zudem, dass es eine Gleichberechtigung der Konzernzentralen geben müsse, um die deutschen Standortinteressen zu wahren. Hauptsitze von EADS waren bisher München und Paris. Allerdings soll die EADS-Zentrale nach Toulouse ziehen, wo das Tochterunternehmen Airbus sitzt. Bei einer Fusion könnte die Militarsparte dann in Großbritannien bei BAE angesiedelt werden. Eine solche britisch-französische Aufteilung lehne man in Berlin aber ab.
– EADS hält sich mit Kommentaren zu den aktuellen Diskussionen in der Politik zurück. „Der Ball ist im Feld der Regierungen. Wir warten jetzt auf deren Vorstellungen.
– Dann werden wir entscheiden, ob die Vorstellungen der Regierungen eine unternehmerisch sinnvolle Fusion erlauben oder nicht“, sagte ein EADS-Sprecher. Die aktuellen Informationen der Zeitungen wollte er gegenüber Dow Jones Newswires nicht kommentieren. Bei der Bundesregierung und der französischen Regierung war kurzfristig niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
– EADS sieht in der Fusion mit BAE die einmalige Chance, einen Weltmarktführer zu schaffen. Die Bundesregierung fürchtet aber um die Machtbalance mit Frankreich und stellt einen Forderungskatalog auf.
– Die Bundesregierung will bei einer Fusion der Luftfahrt- und Rüstungskonzerne EADS (Link: /boerse/aktien//European-Aeronautic-Defence-and-Space-Co-NV-NL0000235190.html) und BAE Systems den deutschen Einfluss bewahren. Nach Informationen der "Welt" haben sich das Kanzleramt und das Wirtschaftsministerium (Link: http://www.welt.de/109486798) auf einen Forderungskatalog verständigt, den sie der französischen Regierung geschickt haben.
– Nach Angaben aus Regierungskreisen verlangt die Bundesregierung in dem Papier unter anderem, dass die Machtbalance zwischen Deutschland und Frankreich im neuen Unternehmen gesichert wird.
– Bei EADS gibt es seit Gründung ein austariertes Gleichgewicht. Beide Länder sind mit jeweils 22,5 Prozent beteiligt. Frankreich hält 15 Prozent an dem Konzern, weitere 7,5 Prozent liegen bei der Lagardère-Gruppe.
– Die deutschen Anteile sind beim Autohersteller Daimler (Link: /boerse/aktien/Daimler-AG-DE0007100000.html) und bei einem Konsortium aus privaten und öffentlichen Banken geparkt. Für Kanzleramt und Wirtschaftsministerium ist es wichtig, dass die deutsche und französische Regierung in gleichem Maße an dem neuen Unternehmen aus EADS und BAE beteiligt werden.
– Sollte Frankreich nicht bereit sein, seine Anteile zu verkaufen, halte die Bundesregierung einen Aktienkauf in gleicher Höhe für denkbar, heißt es im Forderungskatalog. Sie könnte über die staatliche KfW-Bank (Link: http://www.welt.de/13942142) Aktien in Höhe von 15 Prozent von Daimler und dem Bankenkonsortium übernehmen. Im fusionierten Konzern würden diese Anteile verwässert, Deutschland und Frankreich hätten jeweils neun Prozent.
– Ein solches Vorgehen würde aber mit einer Bedingung kollidieren, die EADS, BAE und die britische Regierung aufgestellt haben: Sie verlangen, dass der Staatsanteil am fusionierten Konzern auf jeden Fall unter zehn Prozent liegt.
Scheitern ist möglich
Eine Seite wird also von ihrer Position abrücken müssen, oder der Zusammenschluss der Unternehmen scheitert. Auch das gilt als nicht ausgeschlossen.
– Dem Streit um die Anteile liegt die Angst um Einfluss auf die weitere Entwicklung von EADS zu Grunde. Das Unternehmen beschäftigt in Deutschland 50.000 Mitarbeiter an 29 Standorten (Link: http://www.wer-zu-wem.de/firma/airbus.html) . Hauptsitze sind derzeit München und Paris. In Berlin gibt es die Sorge, dass sich die Gewichte durch die Fusion verschieben.
Gleichberechtigung bei den Konzernzentralen
– So könnte das Militärgeschäft vor allem von London aus geführt werden, während der Bau von Zivilflugzeugen in Toulouse (Link: http://www.welt.de/108125754) konzentriert werden könnte, dem Hauptsitz der EADS-Tochter Airbus. Im Forderungskatalog der Bundesregierung heißt es, dass es eine Gleichberechtigung bei den Konzernzentralen geben müsse, um die deutschen Standortinteressen zu wahren.
Aufgrund der komplizierten Interessenlage gestalten sich die Verhandlungen bisher zäh. EADS will eine Entscheidung über die Fusion bis zum 10. Oktober. Verteidigungsminister Thomas de Maizère (CDU) hat allerdings eine Verschiebung angedeutet. "Vielleicht brauchen wir mehr Zeit", sagte er.
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Forderungskatalog für Fusion von EADS und BAE verabredet
– Die Bundesregierung will bei einer Fusion der Luftfahrt- und Rüstungskonzerne EADS und BAE Systems den deutschen Einfluss bewahren. Nach Informationen der "Welt" haben sich das Kanzleramt und das Wirtschaftsministerium auf einen Forderungskatalog verständigt, den sie der französischen Regierung übergeben haben. Nach Angaben aus Regierungskreisen verlangt die Bundesregierung in dem Papier unter anderem, dass die Machtbalance zwischen Deutschland und Frankreich im neuen Unternehmen gesichert werden muss.
Berlin besteht darauf, dass die deutsche und französische Regierung in gleichem Maße an dem neuen Unternehmen aus EADS und BAE beteiligt werden. Sollte Frankreich nicht bereit sein, seine EADS-Anteile zu verkaufen, halte die Bundesregierung einen Aktienkauf in gleicher Höhe für denkbar, heißt es im Forderungskatalog. Nach Informationen der "Welt" verlangt die Bundesregierung in dem Schreiben zudem, dass es eine Gleichberechtigung bei den Konzernzentralen geben müsse, um die deutschen Standortinteressen zu wahren.
– Hauptsitze von EADS waren bisher München und Paris. Allerdings soll die EADS-Zentrale nach Toulouse ziehen, wo das Tochterunternehmen Airbus sitzt. Bei einer Fusion könnte die Militärsparte in Großbritannien bei BAE angesiedelt werden. Eine solche britisch-französische Aufteilung lehnt man in Berlin ab.
– Bei EADS gibt es seit Gründung ein austariertes Gleichgewicht. Deutschland und Frankreich sind mit jeweils 22,5 Prozent beteiligt. Frankreich hält 15 Prozent an dem Konzern, weitere 7,5 Prozent liegen bei der Lagardère-Gruppe. Die deutschen Anteile sind beim Autohersteller Daimler und bei einem Konsortium aus privaten und öffentlichen Banken geparkt. Für Kanzleramt und Wirtschaftsministerium ist es wichtig, dass die Balance gewahrt bleibt. Sollte Frankreich seine Anteile behalten wollen, könnte die Bundesregierung über die staatliche KfW-Bank Aktien in Höhe von 15 Prozent von Daimler und dem Bankenkonsortium übernehmen. Ein solches Vorgehen würde aber mit einer Bedingung kollidieren, die EADS, BAE und die britische Regierung aufgestellt haben: Sie verlangen, dass der Staatsanteil am fusionierten Konzern auf jeden Fall unter zehn Prozent liegt. Somit stellt der Forderungskatalog der Bundesregierung die Fusion vor eine Hürde.
Im Bundestag wirbt Enders für das Geschäft mit BAE Systems
– Mit einer Jobgarantie hat der Manager des Luft- und Raumfahrtkonzerns versucht, die Politik zu überzeugen
– Doch die Abgeordneten zweifeln weiter am Nutzen des Milliardenprojekts und sehen den deutschen Einfluss gefährdet
– Tom Enders weiß eigentlich sehr genau, wie man mit Bundestagsabgeordneten umgeht. Der Chef des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS hat einst als Assistent im Bonner Parlament gearbeitet. Nun kam er nach Berlin, um im Wirtschaftsausschuss eineinhalb Stunden lang für die Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems zu werben. Doch am Ende musste er die Botschaft mitnehmen, dass er in Berlin doch noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten hat.
– Es geht um ein Milliardenprojekt. EADS ist derzeit vor allem im Geschäft mit Airbus-Passagierflugzeugen stark. Gemeinsam mit BAE Systems möchte das Unternehmen nun auch im weltweiten Rüstungsgeschäft führend sein. Allerdings wird die Fusion nur dann klappen, wenn Enders auch die Regierungen in Berlin, Paris und London überzeugen kann. Und da scheint Berlin zunehmend eine Blockadehaltung zu übernehmen. In verhandlungsnahen Kreisen heißt es, dass Franzosen und Briten deutlich aufgeschlossener auf die Fusion blicken als die Deutschen.
– Das bestätigte sich nun. Im Bundestag und in der Regierung wird sogar noch über die grundsätzliche Frage diskutiert, ob man die Fusion überhaupt will. "Es ist ein sehr kompliziertes Vorhaben, das Vorteile und Nachteile, Risiken und Chancen aufwirft", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Hans-Joachim Otto (FDP). Die Haltung der Regierung sei noch völlig offen. Deutliche Kritik kam von der stellvertretenden Grünen-Fraktionschefin Kerstin Andreae. "Der nationale Nutzen dieser Fusion erschließt sich nicht", sagte sie. Die Bundesregierung habe in der Sitzung auch deshalb offen gelassen, ob sie dem Zusammenschluss zustimmen werde.
– Dabei hatte Enders so engagiert für das Projekt geworben. Mit der Fusion werde ein "neues Kapitel für die deutsche Industrie" aufgeschlagen, sagte er Sitzungsteilnehmern zufolge. Es bestehe die "einmalige Chance", in Europa einen "Weltmarktführer" zu schaffen. Enders möchte das größte Rüstungsunternehmen der Welt formen, das noch deutlich größer als der US-Konkurrent Boeing sein soll.
– Gleichzeitig versprach er, die Arbeitsplätze hierzulande zu schützen. Alle 50.000 Arbeitsplätze und 29 Standorte in Deutschland sollen erhalten bleiben. "Was in Deutschland ist, bleibt in Deutschland", soll er gesagt haben. Teilnehmern zufolge wollte sich Enders allerdings nicht festlegen, wie lange diese Garantie gelten soll. Einem Papier des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge war zuletzt eine Standortgarantie von zwei Jahren im Gespräch.
– Die Argumente überzeugten nicht alle Parlamentarier. Vor allem von der Opposition kam Kritik. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel warnte davor, den Schwerpunkt auf das Rüstungsgeschäft zu legen.
– Der Ausschuss-Vorsitzende Ernst Hinsken (CSU) erklärte indes, Enders habe zwar gute Argumente vorgetragen, doch er müsse "Nacharbeit" leisten. So sei noch nicht hinreichend geklärt, wie der deutsche Einfluss in dem neuen Konzern gesichert werden könne. Hinsken forderte: "Deutschland darf auf diesem Weg nicht zu einer verlängerten Werkbank verkommen." Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Zentralen des fusionierten Konzerns in London und Toulouse liegen werden.
– Enders zufolge wird die Regierung durch das Geschäft allerdings nicht an Einfluss verlieren. Der EADS-Chef verwies auf den Vorschlag, dass die Regierungen von Deutschland, Frankreich und Großbritannien jeweils eine "goldene Aktie" bekommen sollen, die ihnen Vetorechte einräumen. Alle Länder hätten so denselben Einfluss.
– In der Bundesregierung gibt es allerdings erhebliche Zweifel, dass eine Sonderaktie ausreicht, um die Interessen zu wahren. Sie könnte vor einem europäischen Gericht zu Fall gebracht werden, wird befürchtet.
– Darüber hinaus fürchtet die Bundesregierung, dass die französische Regierung über ihre Rolle als Aktionär weiter Einfluss nehmen könnte. Der französische Staat ist indirekt mit 15 Prozent an EADS beteiligt und möchte dem Vernehmen nach auch im Fall einer Fusion die Anteile behalten. Nach Informationen der "Welt" strebt die Bundesregierung an, ein Gegengewicht zu Frankreich zu bilden. Es wird demnach weiter geprüft, dem Daimler-Konzern über die KfW-Bankengruppe ein EADS-Aktienpaket abzukaufen.
– Ein solcher Schritt würde die Fusion gefährden. Die britische Regierung soll bereits mit einem Veto drohen, sollten Deutschland und Frankreich zu starke Aktionäre in dem fusionierten Konzern sein.
o Zudem wird befürchtet, dass ein zu hoher Staatsanteil am Ende das Misstrauen der USA nährt. In den USA macht BAE Systems derzeit 40 Prozent des Geschäfts.
– Enders warnte die Bundesregierung deswegen vor einem Einstieg in das EADS-Kapital. "Es gibt viele Beispiele in der Industrie, die belegen, dass Unternehmen in dieser Branche und in dieser Größenordnung nicht unbedingt über Staatsbeteiligungen geführt werden müssen", sagte er nach der Sitzung des Wirtschaftsausschusses. EADS soll nach einer Fusion 60 Prozent des Konzerns halten, BAE hingegen 40 Prozent.
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