Il Vecchio Occidente

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Il Vecchio Occidente

–   Le tensioni tedesco-americane sempre più evidenti preoccupano i circoli filo atlantici sia a Washington che a Berlino; creano scontento negli Usa anche il programma tedesco di uscita dal nucleare e il rifiuto di sostenere l’economia americana con acquisti massicci negli Usa.

–   In occasione dell’incontro odierno Obama-Merkel, i circoli filo-atlantici spingono per il miglioramento della cooperazione tedesco-americana, anche per la guerra contro la Libia.

o   Scrive sulla Transatlantic Academy il filo-atlantico Klaus-Dieter Frankenberger[1]: la comunità atlantica può conservare il proprio benessere e influenza solo se rimane unita e si arma contro l’economia cinese che si rafforza in modo inarrestabile. È inevitabile che l’Occidente perda grosse quote del mercato mondiale a favore della Cina, per evitare danni peggiori Europa, Usa e Giappone devono cooperare assieme, ma anche trovare nuovi alleati, coinvolgendo in una alleanza transatlantica allargata altri paesi come l’India o i paesi ASEAN.

–   La proposta di rafforzare l’asse transatlantico legherebbe l’uscita dalla crisi della UE con l’abbandono dei tentativi tedeschi di creare assieme alla Russia un contrappeso contro gli Usa,

o   e fa parte del dibattito sulla possibilità di un imminente declino politico internazionale di Europa e Usa. I risultati dell’incontro odierno della Cancelliera Merkel con il presidente Usa indicheranno se esiste a Berlino una base per l’attuazione di questa proposta.

–   Il momento non è sfavorevole per il rafforzamento dell’alleanza transatlantica:

o   gli Usa, ancora la potenza internazionale dominante, sono sempre più alla ricerca di alleati per conseguire i loro obiettivi internazionali nonostante le serie difficoltà interne: la loro base economica vacilla, le infrastrutture si sgretolano, le finanze statali preoccupano seriamente.

o   Ma gli alleati devono essere disposti a ed in grado di mettere a disposizione risorse e condividere i pesi della politica internazionale.

o   Anche in Europa la situazione non è buona: la crisi attuale ha rivelato le debolezze della UE e i limiti della solidarietà europea; si è giunti a non escludere la disintegrazione della zona euro e della UE. In Germania, tradizionalmente filo-europea, negli ultimi tempi sta dilagando l’euroscetticismo. Alle debolezze politiche dei paesi UE si aggiungono le misure di risparmio del bilancio statale, compreso quello militare, con conseguente prossima perdita di peso militare della UE.

–   Frankenberger propone una specie di divisione del lavoro nell’Alleanza atlantica:

o   Usa e Germania potrebbero cooperare dal punto di vista economico, la Germania ha un forte peso nell’agenda economica Usa.

o   Dal punto di vista militare potrebbero cooperare Usa, GB e Francia, come già accade per la guerra in Libia. La politica di coalizione diverrà sempre più una regola dato che diventa sempre più difficile trovare un consenso tra tute le potenze occidentali.

–   Kleine-Brockhoff, del German Marshall Fund of the United States, ex giornalista della Die Zeit.

o   Obama vorrebbe discutere con la Merkel anche come fare di più, assieme, per reagire in modo efficace ai cambiamenti in Nordafrica, Libia compresa.

o   Rolf Mützenich, responsabile SPD per la politica estera, chiede alla Cancelliera di evitare per il futuro “eccezionalità tedesche”.

–   Un autorevole commentatore di un importante quotidiano tedesco:

o   a fronte dell’emergere della Cina l’Occidente non può permettersi disaccordi come quello Usa-Germania.

o   Sia gli Usa che la UE sono in una fase di debolezza (da un’analisi pubblicata sulla Transtalntic Academy, Washington);

o   Occorre una politica di alleanza più rilassata, che conceda privilegi Germania in quanto partner economico fondamentale degli Usa in Europa.Obiettivo della proposta la creazione di una forte alleanza contro Pechino.

[1] Commentatore opinionista politico della FAZ e membro della Commissione Trilaterale (una  Rete di diverse centinaia di rappresentanti da Europa, Nord America e Giappone) negli anni Ottanta collaboratore di un parlamentare Usa.

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Der alte Westen
07.06.2011
WASHINGTON/BERLIN

–   (Eigener Bericht) – Mit Blick auf die heutigen Gespräche zwischen der Bundeskanzlerin und dem US-Präsidenten dringen transatlantische Kreise auf eine Kursänderung Berlins in Sachen Libyen.

o    Er wolle mit Angela Merkel darüber diskutieren, wie man in Nordafrika "gemeinsam noch mehr tun könne", kündigte Barack Obama an; das beziehe sich explizit auch auf den Krieg gegen Tripolis.

–   Befürworter einer engen deutsch-amerikanischen Kooperation bedauern schon lange die zunehmenden Differenzen zwischen Washington und Berlin. Erst kürzlich hat ein prominenter Kommentator einer der führenden deutschen Tageszeitungen erklärt, angesichts des Aufstiegs der Volksrepublik China könne sich der "alte Westen" diese Uneinigkeiten nicht leisten. Sowohl die Vereinigten Staaten als auch die EU befänden sich in einer Phase der Schwäche, heißt es in der Analyse, die von der Transatlantic Academy in Washington publiziert worden ist: Beide litten an einer Finanzkrise, die EU sei nach Meinung mancher sogar vom Zerfall bedroht.

–   Für eine künftige Kooperation kommt nach Auffassung des Kommentators, der bereits seit Jahrzehnten eng in die transatlantischen Netzwerke eingebunden ist, eine lockere Koalitionspolitik in Betracht. Sie soll der Bundesrepublik als ökonomischem Schwerpunktpartner der USA in Europa Privilegien einräumen. Der Vorschlag zielt auf den Aufbau eines starken Bündnisses gegen Beijing.

Sonderwege

–   Vor den heutigen Gesprächen zwischen der Bundeskanzlerin und dem US-Präsidenten dringen transatlantische Kreise auf eine Verbesserung der deutsch-amerikanischen Kooperation. Dies gelte auch für den Krieg gegen Libyen. Obama hat ausdrücklich angekündigt, er wolle mit Merkel auch darüber reden, "wie wir gemeinsam noch mehr tun können", um "effektiver auf die Veränderungen in der Region (Nordafrika, d.Red.) zu reagieren, inklusive Libyen".[1]

o    Die Kanzlerin müsse für die Zukunft "deutsche Sonderwege" ausschließen, fordert der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich.[2]

o    Für Unmut in Washington sorgen auch weitere deutsche Schritte, darunter der von Berlin geplante Atomausstieg und die deutsche Weigerung, die US-amerikanische Wirtschaft durch umfangreiche Käufe in den USA zu stützen.

o    "Die Amerikaner suchen den europäischen Ankerpartner und sind irritiert durch die Suchbewegungen der deutschen Außenpolitik", fasst ein Experte vom German Marshall Fund of the United States in Washington, Thomas Kleine-Brockhoff, die US-Interessen zusammen.[3] Kleine-Brockhoff wirkte vor dem Beginn seiner Tätigkeit beim German Marshall Fund im Washingtoner Büro der deutschen Wochenzeitung Die Zeit.

Transatlantisch

–   Die immer erkennbarer werdenden deutsch-amerikanischen Spannungen sorgen seit geraumer Zeit für wachsende Besorgnis in transatlantischen Kreisen sowohl in Washington als auch in Berlin. So plädiert der deutsche Journalist Klaus-Dieter Frankenberger in einer neuen Schrift der Transatlantic Academy in Washington für eine neue Verdichtung des Bündnisses zwischen Europa und den USA.

o    Frankenberger war Mitte der 1980er Jahre als Mitarbeiter eines US-Parlamentsabgeordneten in Washington tätig und wechselte 1986 zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dort ist er seit 2001 verantwortlicher Redakteur für Außenpolitik. Laut Angaben der Redaktion ist er vor allem "mit den Vereinigten Staaten sowie europäischer, atlantischer und internationaler Politik" befasst – häufig als meinungsbildender Kommentator.[4] Außerdem ist er Mitglied der Trilateralen Kommission, eines Netzwerkes von mehreren hundert Personen aus Europa, Nordamerika und Japan, das sich der Beziehungspflege unter den Eliten des "alten Westens" widmet.

Enger kooperieren

–   Wie Frankenberger in seiner Schrift für die Transatlantic Academy urteilt, sei der "alte Westen" gegenwärtig massiven Bedrohungen ausgesetzt. Eindeutig werde "der Aufstieg eines dynamischen und selbstbewussten China die treibende Kraft" der Weltpolitik im 21. Jahrhundert sein.

–   "Wenn die USA und Europa auseinanderdriften", schadeten sie damit ihrer eigenen Stellung: Die "atlantische Gemeinschaft" könne ihren Wohlstand und ihren Einfluss nur bewahren, wenn sie zusammenstehe und sich gegen die unaufhaltsam erstarkende chinesische Wirtschaft wappne. Es sei wohl ohnehin unvermeidlich, dass der Westen auf den Weltmärkten erhebliche Anteile an China verliere, meint Frankenberger. Um schlimmere Einbrüche zu vermeiden, müsse man sich nicht nur zusammentun, sondern auch weitere Verbündete um sich scharen.[5] Frankenbergers Äußerungen zielen nicht nur auf eine engere Zusammenarbeit Europas und der Vereinigten Staaten mit Japan ab, sondern auch auf die Einbeziehung von Ländern wie Indien [6] oder den ASEAN-Staaten [7] in ein deutlich erweitertes transatlantisches Bündnissystem.

Bedarf an politischer Legitimität

–   Frankenberger zufolge ist der Zeitpunkt für eine neue Verdichtung des transatlantischen Bündnisses nicht ungünstig. Die Vereinigten Staaten seien zwar immer noch die dominierende Weltmacht, doch seien sie ernsten Schwierigkeiten ausgesetzt. Ihre ökonomische Basis schwächele, die Infrastruktur bröckele, die Staatsfinanzen riefen ernste Besorgnis hervor. US-amerikanische Politiker sähen sich zunehmend nach Verbündeten um, um ihre weltweiten Ziele trotz interner Probleme zu realisieren.

–   Freilich müssten die Verbündeten "willens und in der Lage" sein, Ressourcen bereitzustellen und die "Lasten" der Weltmachtpolitik zu teilen. Insbesondere hätten sie den Vereinigten Staaten "eine Art politischer Legitimität" zu verschaffen, über die diese nicht verfügten, wenn sie im Alleingang handelten.

Bedarf an Militär

–   Auch in Europa, schreibt Frankenberger, sei die Lage alles andere als günstig. Die aktuelle Krise habe die Schwäche der EU offengelegt und die Grenzen europäischer "Solidarität" deutlich gezeigt. Zeitweise habe man ein Auseinanderbrechen der Eurozone, ja sogar der EU nicht ausgeschlossen.

–   "Das geschah nicht, und es wird nicht geschehen", ist Frankenberger überzeugt. Dennoch verblasse unweigerlich der "Traum von einer immer engeren Europäischen Union". Dies gelte insbesondere für die Bundesrepublik, die zwar traditionell proeuropäisch sei, in jüngster Zeit jedoch in tiefer Euroskepsis schwelge.

–   Zusätzlich zur politischen Schwäche der EU sei festzuhalten, dass die Mitgliedstaaten ihre Haushalte straffen müssten; dabei könne man auch die Militäretats nicht aussparen. Dies treffe selbst traditionell stark aufrüstende Staaten wie Großbritannien. Der militärische Einfluss der EU werde deshalb wohl schon bald schwinden.

Wechselnde Bündnisse

–   Frankenberger plädiert daher für den weiteren Ausbau der transatlantischen Beziehungen zwischen den Staaten des "alten Westens". Nur so ließen sich größere Einbrüche gegenüber China vermeiden. Dabei sei eine Art Arbeitsteilung möglich. So könnten die Vereinigten Staaten und Deutschland, "das ökonomische Kraftzentrum Europas", in wirtschaftlicher Hinsicht kooperieren – "Deutschland hat große Bedeutung für die ökonomische Agenda der USA".

–   In Angelegenheiten mit militärischer Dimension hingegen könne Washington mit Großbritannien und Frankreich zusammenarbeiten; das geschehe ja gegenwärtig bereits in Libyen.

o    Weil ein Konsens zwischen sämtlichen Mächten des Westens immer schwieriger herzustellen sei, werde in den nächsten Jahren "Koalitionspolitik mehr und mehr zur Regel" werden. Dennoch habe der "alte Westen" angesichts eigener Schwächen und des Aufstiegs Chinas "nur eine Wahl": "Europa muss seine Bindungen mit den Vereinigten Staaten stärken, und die Vereinigten Staaten müssen ihre Bindungen mit Europa stärken."

Nicht mit Russland

–   Die Vorschläge für eine Verdichtung des transatlantischen Bündnisses sollen einen Ausweg aus der Krise der EU mit einer Abkehr von den deutschen Bestrebungen verbinden, in Zusammenarbeit mit Russland ein Gegengewicht gegen die USA zu bilden (german-foreign-policy.com berichtete [8]).

–   Sie stellen zugleich einen Beitrag zur Debatte um einen womöglich bevorstehenden weltpolitischen Abstieg Europas und der Vereinigten Staaten dar (german-foreign-policy.com berichtete [9]). Ob es für die Verwirklichung dieser Vorschläge in Berlin eine Basis gibt, darauf werden die Resultate der heutigen Gespräche der deutschen Kanzlerin mit dem US-Präsidenten Hinweise geben können.

[1] Ein Preis für eine Hoffnung; www.tagesspiegel.de 06.06.2011

[2] SPD: Merkel muss weitere deutsche Sonderwege ausschließen; www.focus.de 06.06.2011

[3] Ein Preis für eine Hoffnung; www.tagesspiegel.de 06.06.2011

[4] Klaus-Dieter Frankenberger (K.F.); www.faz.net

[5] Zitate hier und im Folgenden aus: Klaus-Dieter Frankenberger: The Atlantic Imperative in an Era of a Global Power Shift, Transatlantic Academy Paper Series, Washington 2011

[6] s. dazu Offensiven gegen China (I)

[7] s. dazu Offensiven gegen China (III)

[8] s. dazu Eine Frage der Orientierung und Nach Osten!

[9] s. dazu Europas Abstieg, Europas Abstieg (II) und Das bekannte Unbekannte

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