La centrale energetica dell’economia mondiale

Ue, Germania, Italia
Gfp     121105
La centrale energetica dell’economia mondiale

Conferenza Asia-Pacifico dell’economia tedesca, a New Delhi, fondata la rete della Camera di commercio della Germania in 5 paesi Asean, Indonesia, Malesia, Filippine, Tailandia e Vietnam, in appoggio allo sviluppo di PMI tedesche. Alla Conferenza hanno partecipato 600 alti manager e leader politici.

 

–       Il forte sviluppo economico asiatico nell’ultimo decennio – soprattutto nei 5 paesi Asean suddetti +71% dal 2000 – ha fatto crescere le esportazioni tedesche del doppio rispetto a quelle verso il resto del mondo, +9% medio; una tendenza che si prevede continui.

o   Alcuni paesi hanno programmato investimenti strategici per miliardi (infrastrutture, trasporti ed energia).

–       Sotto la pressione della crisi in Europa, che spinge l’industria dell’export alla ricerca di nuovi sbocchi,

o   e della competizione internazionale, con gli Usa che intendono spostare il baricentro delle loro attività dall’Atlantico al Pacifico, dove si deciderà la competizione con la Cina per la futura egemonia, e alla quale la Germania vuole partecipare

–       il ministro tedesco Economia chiede di rafforzare l’influenza politica tramite il rafforzamento delle relazioni economiche in Asia:

o   per affermare la propria presenza economica, occorre una rigida politica di austerità tanto in Germania che nella UE, che consenta di offrire a prezzi vantaggiosi le merci tedesche ed europee nei contesi mercati asiatici.

–       La UE affianca gli sforzi tedeschi, perseguendo accordi di libero scambio, da cui trarre vantaggi per i gruppi europei.

o   Non essendo riuscita ad ottenere un accordo complessivo con i paesi Asean (a causa le richieste eccessive da essa avanzate) deve negoziare accordi bilaterali con i singoli paesi:

o   È stato siglato un accordo di libero scambio con il Sud Corea: esso ha consentito ai gruppi europei un risparmio di €350 mn. nei soli primi 9 mesi 2012.

o   A breve un altro accordo con Singapore; in corso negoziati con India, Malesia e Vietnam.

–       Dal 2010 è attivo un accordo di libero scambio con la Cina.

–       Anche gli Usa cercano di ottenere accordi di libero scambio – ne hanno uno con il Sud Corea – e lavorano per il progetto TPP, Alleanza Transpacifica), che la Germania sta tenendo sotto osservazione per le sue ampie implicazioni:

o   per ora riguarda 9 paesi sul Pacifico, tra i quali Australia e Nuova Zelanda, oltre a diversi paesi americani. In programma il suo allargamento ad altri paesi del Pacifico.

o   Gli Usa cercano con esso di assicurarsi un mercato di esportazione per le loro merci e servizi, necessario perché la quota Usa nel commercio asiatico è calata dagli anni Novanta;

obiettivo strategico la creazione – tramite una stretta cooperazione economica con i paesi della regione – di un contrappeso al predominio militare ed economico della Cina.

Gfp      121105
Das Kraftwerk der Weltwirtschaft
05.11.2012
NEW DELHI/BERLIN

–          (Eigener Bericht) – Der deutsche Wirtschaftsminister ruft zu neuen Anstrengungen im Kampf um ökonomischen und politischen Einfluss in Asien auf. Der Kontinent sei gegenwärtig "das Kraftwerk der Weltwirtschaft", erklärte Philipp Rösler Ende letzter Woche auf einer Spitzenkonferenz der deutschen Wirtschaft in New Delhi:

–          Das immense Wirtschaftswachstum dort habe Deutschlands Asien-Exporte in den letzten zehn Jahren doppelt so schnell wachsen lassen "wie die Ausfuhren in den Rest der Welt". Bevorstehende Milliarden-Investitionen böten deutschen Unternehmen neue Chancen.

–          Anlass für den Aufruf des Bundeswirtschaftsministers ist keineswegs nur die Krise in Europa, die die deutsche Exportindustrie nach neuen Absatzmärkten suchen lässt.

–          Vor allem sorgt sich Berlin, weltpolitisch ins Abseits zu geraten: Washington hat angekündigt, den Schwerpunkt seiner globalen Aktivitäten vom Atlantik zum Pazifik zu verlagern, wo der Kampf mit Bejing um die künftige Hegemonie ausgetragen wird.

–          Wer dort mitmischen wolle, müsse zumindest ökonomisch Präsenz zeigen, heißt es in Berlin. Voraussetzung dafür ist eine harte Austeritätspolitik, um deutsche Waren auf den heiß umkämpften asiatischen Märkten preisgünstig anbieten zu können.

Eine enorme Entwicklung

–          Wie Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler Ende vergangener Woche anlässlich der Eröffnung der diesjährigen Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft in New Delhi feststellte, habe der asiatische Kontinent "in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung vollzogen".[1] In jüngster Zeit hätten dabei vor allem die Staaten des südostasiatischen ASEAN-Bündnisses [2] ökonomisch Fortschritte erzielt;

–          so sei allein das Bruttoinlandsprodukt der fünf ASEAN-Mitglieder Indonesien, Malaysia, Philippinen, Thailand und Vietnam seit dem Jahr 2000 um 71 Prozent angestiegen. "Mit wachsendem Wohlstand" nehme auch "die Konsumnachfrage" zu; das wiederum beschleunige den Boom. Asien sei gegenwärtig das "Kraftwerk der Weltwirtschaft", erklärte Rösler – auch mit Blick auf Europa und die USA, denen es zur Zeit nicht gelingt, ihre Krise abzuschütteln.[3]

Gewaltige Chancen

Laut Rösler sind "die Chancen für deutsche Unternehmen in diesem Wirtschaftsraum (…) gewaltig".[4] Der Boom in weiten Teilen Asiens öffne der deutschen Industrie einzigartige Absatzmärkte: So seien die deutschen Exporte auf den Kontinent in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich neun Prozent gewachsen, "fast doppelt so stark wie die Exporte insgesamt".

–          Ein "Ende dieses Trends" sei "nicht absehbar". Zudem planten einige Länder des ASEAN-Bündnisses "strategische Investitionen in Milliardenhöhe"; daher sei beispielsweise mit lukrativen Projekten "in Infrastruktur, Verkehr und Energie" zu rechnen.

–          Zur Unterstützung deutscher Wirtschaftsaktivitäten in den ASEAN-Staaten ist nun, am Rande der Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft in New Delhi, das "German-ASEAN Chamber Network" gegründet worden, ein Zusammenschluss der Außenhandelskammern in den fünf ökonomisch bedeutendsten ASEAN-Staaten (Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und Vietnam), der die Unterstützung vor allem für expansionswillige kleinere und mittlere deutsche Firmen bündeln soll.

–          Dem raschen Ausbau des deutschen Einflusses diente auch die Asien-Pazifik-Konferenz selbst, an der über 600 Spitzenmanager sowie politisches Führungspersonal teilnahmen, darunter deutsche Botschafter aus mehreren asiatischen Staaten.

Freihandelsabkommen

–          Flankiert werden die deutschen Expansionsbestrebungen von politischen Bemühungen der EU. So arbeitet Brüssel systematisch an Freihandelsabkommen, die deutsch-europäischen Firmen in Asien Vorteile verschaffen sollen.

o   Ein Freihandelsabkommen mit Südkorea ist unterzeichnet und findet mittlerweile Anwendung; allein in den ersten neun Monaten konnten Unternehmen aus Europa gut 350 Millionen Euro sparen.

o   Ein weiteres Abkommen mit Singapur steht kurz vor dem Abschluss. Gespräche gebe es auch mit Indien, Malaysia und Vietnam, bekräftigte Rösler Ende letzter Woche: "Indonesien und Thailand werden hoffentlich bald folgen."[5]

o   Im Handel mit den ASEAN-Staaten haben Berlin und die EU allerdings mittlerweile einige Vorteile verspielt. Die Verhandlungen, die zur Zeit mit einzelnen ASEAN-Mitgliedern geführt werden, sind nötig geworden, weil es Brüssel nicht gelungen ist, ein umfassendes Abkommen mit ASEAN insgesamt zu erzielen – es war an allzu anmaßenden Forderungen der europäischen Seite gescheitert.

o   Ein Freihandelsabkommen zwischen ASEAN und China hingegen ist seit 2010 in Kraft.

o   Nach Freihandelsabkommen streben außerdem die USA, die ein solches etwa mit Südkorea unterhalten – und zur Zeit am ehrgeizigen Projekt einer Transpazifischen Partnerschaft (Trans-Pacific Partnership, TPP) arbeiten, die ebenfalls auf Handelserleichterungen zwischen den Mitgliedstaaten zielt.

Gegen China

–          Die TPP ist wegen ihrer ungemein weitreichenden Implikationen Gegenstand genauer Beobachtung durch Politikberater in Berlin.

o   Sie fasst zur Zeit neun Anrainerstaaten des Pazifik zusammen, unter ihnen einige bedeutende ASEAN-Länder, Australien und Neuseeland sowie mehrere amerikanische Staaten. Ihre Ausweitung auf weitere Pazifik-Staaten ist geplant.

o   Dabei zielt Washington mit seinen Bemühungen um den Aufbau der TPP nicht nur darauf ab, an den Pazifik-Küsten "einen attraktiven Exportmarkt für amerikanische Waren und Dienstleistungen" zu sichern – dies sei, heißt es in einer aktuellen Analyse der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), auch deshalb nötig, weil der Anteil der USA "am asiatischen Handel seit den 1990er Jahren deutlich gesunken" ist.[6]

o   Darüber hinaus aber strebe Washington danach, durch eine enge ökonomische Kooperation mit den Staaten der Region "ein Gegengewicht zur militärischen und wirtschaftlichen Dominanz Chinas zu schaffen".

o   Damit ist die TPP Teil der Bemühungen Washingtons, den Schwerpunkt seiner künftigen Weltpolitik vom Atlantik an den Pazifik zu verschieben, um sich auf den Hegemonialkampf gegen die Volksrepublik China zu konzentrieren (german-foreign-policy.com berichtete [7]).

Kampf um die Hegemonie

–          Entsprechend steht bei dem aktuellen Aufruf des deutschen Wirtschaftsministers, den Kampf um ökonomischen und politischen Einfluss in Asien zu forcieren, keineswegs nur die Suche nach neuen Absatzmärkten jenseits des krisengeschüttelten Europas im Hintergrund, sondern auch der Plan, am künftigen Hegemonialkampf zwischen den Vereinigten Staaten und China teilzunehmen.

–          Dazu gilt es als notwendig, eine möglichst starke ökonomische Stellung am Schauplatz des Machtkampfes zu erlangen, um, darauf aufbauend, politisch Einfluss nehmen zu können. Freilich benötigt dieser Plan nicht nur außenwirtschaftliche Flankierung durch Berlin, sondern auch eine harte Austeritätspolitik innerhalb der Bundesrepublik sowie der EU, damit die deutsch-europäische Industrie gegen die aufstrebenden Ökonomien Asiens mit ihrem Niedriglohnsektor konkurrieren kann.

–          Die Spardiktate Berlins beim Vorgehen gegen die Euro-Krise haben ihren Grund im Berliner Bestreben, am Kampf um die globale Hegemonie aktiv beteiligt zu sein.[8]

[1] Chancen im asiatisch-pazifischen Raum ergreifen; www.bmwi.de 02.11.2012

[2] ASEAN gehören Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam an.

[3] Rösler: Offene Märkte sind Bedingung für mehr Wachstum; www.bmwi.de 02.11.2012

[4], [5] Chancen im asiatisch-pazifischen Raum ergreifen; www.bmwi.de 02.11.2012

[6] Claudia Schmucker, Stormy-Annika Mildner, Marius Kokert: Aufbruch ins pazifische Zeitalter. Die Transpazifische Partnerschaft: Ein Abkommen mit Vorbildcharakter? DGAPanalyse No. 15, Oktober 2012

[7] s. dazu Das pazifische Jahrhundert und Auf dem Radarschirm der Weltpolitik

[8] s. dazu Verelendung made in Germany, Alles oder nichts und Mit der EU zur globalen Führung

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