Un giornale [ucraino] pubblica appendici segrete al contratto sul gas

Ucraina, Russia Die Welt 06-02-07

Un giornale [ucraino]
pubblica appendici segrete al contratto sul gas

Gerhard Gnauck

Oltre al prezzo di $95 a 1000m3 (ma solo fino a metà 2006) e la creazione
di una joint venture, UkrGas-Energo, che per la parte ucraina acquisterà il gas,
l’accordo del 4 gennaio scorso tra il
gruppo russo Gazprom e Naftohas Ukrainy prevede condizioni poste in appendice e
mantenute segrete
:

  • fino al 2030
    l’Ucraina si è impegnata a mantenere un pedaggio di $1,6 per 1000 m3 per 100km., il che equivale alla cessione del sistema di trasporto a Gazprom,
    come già accaduto per la Bielorussia;
  • sempre fino al 2030, a tenere nelle sue cisterne riserve fino a 15MD. m3 del gas
    russo
    , per $2,25 per 1000 m3 l’anno.

Le condizioni segrete
sono state rivelate dal giornale ucraino Dserkalo
Tyschnja
, che parla di prezzo da dumping
per il pedaggio strappato
dalla Russia per 25 anni.

Naftohas Ukrainy perderebbe, nel 2006, $290mn., rischiando
la bancarotta.

Il direttore del programma per il settore energetico del
Centro di Kiev Rasumkov paventa la possibilità
che un intermediario con partecipazione russa possa buttare fuori mercato il
gruppo ucraino del gas
concludendo contratti
direttamente con le imprese
, e in caso di mancato pagamento rilevare il
pacchetto azionario.

Calcola che l’incremento
del prezzo del gas rallenterà di 3 punti la crescita economica ucraina
.
Annunciato dal primo ministro ucraino un progetto per il 2008 di aumento dell’estrazione di gas sulla costa del
Mar Nero di 1,2MD m3,
per un totale di 8MD m3.

Die Welt 06-02-07

Zeitung
veröffentlicht geheime Zusätze zu Gasverträgen

Ukraine
überläßt russischen Lieferanten Leitungen und Tanks angeblich zu Spottpreisen

von Gerhard Gnauck

Warschau – In
der Ukraine hat eine neue Auseinandersetzung über die russischen Gaslieferungen
begonnen, nachdem am Wochenende die seriöse Zeitung "Dserkalo
Tyschnja" ausführlich über sechs bisher geheime Zusatzdokumente zum
Gasvertrag vom 4. Januar berichtete.
Finanzminister Viktor Pynsenyk sagte
gestern, das Land könne sich in der Gasfrage keineswegs sicher fühlen. Allerdings gestand er ein, daß er – wie
offenbar weitere Kabinettsmitglieder – die Dokumente nicht zu Gesicht bekommen
habe.
Es wird erwartet, daß die Gasverträge auf der heute beginnenden
Parlamentssitzung in Kiew zu heftigen Diskussionen führen werden. Im Januar hatte das Parlament der
Regierung von Premier Juri Jechanurow wegen des Gaskompromisses das Mißtrauen
ausgesprochen
. Die Regierung nannte das Votum verfassungswidrig, das
Kabinett ignorierte es.

Nachdem die
russische Seite eine Verfünffachung des Preises gefordert und die Gaslieferungen
an die Ukraine und damit auch die Einspeisung in die Transitleitung nach
Westeuropa gedrosselt hatte, hatten die
Gaskonzerne Gazprom und Naftohas Ukrainy am 4. Januar eine Einigung erzielt. Demnach
sollte die Ukraine
von dem wenig
durchsichtigen Zwischenhändler Rosukrenergo das Gas zu dem etwa verdoppelten
Preis, nämlich zu 95 Dollar pro 1000 Kubikmeter, kaufen
. Vereinbart wurde auch noch die Schaffung
eines Gemeinschaftsunternehmens, der UkrGas-Energo, die auf ukrainischer Seite
das Gas abnehmen soll.
Der Vertrag darüber wurde nach mehrtägiger
Verzögerung vorige Woche unterzeichnet.

Jetzt
berichtet die Zeitung "Serkalo Tyschnja
", die in die bisher geheimen Dokumente zumindest
Einblick nehmen konnte, von äußerst ungünstigen Zusatzdokumenten, die noch
dazu auf Jahrzehnte gelten.
Der
Preis von 95 Dollar dagegen ist demnach nur bis Mitte dieses Jahres
festgeschrieben.
Überdies wurden
nach dem Bericht der Zeitung, den Fachleute in Kiew für realistisch halten, festgeschrieben, daß die Ukraine bis zum
Jahr 2030 für den Gastransit wie bisher 1,6 Dollar pro 1000 Kubikmeter pro 100
Kilometer erhält
. Gleichzeitig geht die
ukrainische Seite weitgehende Verpflichtungen ein
: Sie muß in ihren Speichern bis 2030 jedes Jahr bis zu 15 Milliarden
Kubikmeter Gas ihres Lieferanten vorrätig halten, erhält dafür jedoch nur den
Spottpreis von 2,25 Dollar pro 1000 Kubikmeter pro Jahr.

"Dserkalo
Tyschnja" kommt zu dem Schluß, die
Ukraine habe damit ihre Gasspeicher und Transitleitungen auf 25 Jahre "zu
Dumpingpreisen" faktisch den Vertragspartnern "zur Nutzung
übergeben".
"Wir verlieren unsere selbständige Verwaltung der
unterirdischen Speicher und der Verteilung des Gases in der Ukraine und im
Export", schreibt die Zeitung. Bisher
habe Kiew die Übereignung der Gastransportsystems etwa an den Gazprom-Konzern,
wie im Falle Weißrußlands geschehen, verhindern können
. Die bisherige Lage
drohe durch die Vereinbarungen aufgeweicht zu werden. Überdies werde Naftohas Ukrainy demnach 2006 290 Millionen Dollar
Verlust machen und dem Bankrott nahe sein
.

Wolodymyr
Saprykin, Leiter des Programms zur Energiewirtschaft des unabhängigen Kiewer
Rasumkow-Zentrums, teilt die Einschätzung der Zeitung im Großen und Ganzen
. Jetzt bestehe die Gefahr, daß ein
Zwischenhändler mit russischer Beteiligung den ukrainischen Gaskonzern vom
Markt verdränge, mit Unternehmen direkt Verträge schließe und bei Nichtzahlung
Aktienpakete übernehme.
Die erhöhten Gaspreise dürften, so Saprykin, das
Wirtschaftswachstum der Ukraine um etwa drei Prozentpunkte drücken
.

Am Wochenende
hat Premier Jechanurow angekündigt, die
Gasförderung vor der Schwarzmeerküste "im Jahr 2008 von 1,2 Milliarden
Kubikmetern auf bis zu acht Milliarden" zu steigern.

Artikel
erschienen am Di, 7. Februar 2006 © WELT.de 1995 – 2006

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