ALL’OMBRA DELLA CATASTROFE

Tra le potenze occidentali (Germania, Francia, Usa, e anche Giappone) è in corso una competizione per conquistarsi le posizioni di partenza più promettenti nel Sud-Est Asia per future basi militari e progetti economici.

La provincia di Aceh non solo è definita dal governo tedesco “baricentro geografico” del “soccorso d’emergenza” tedesco, ma è anche di grande importanza politica, economica e geo-strategica.

L’accesso ad Aceh apre a Berlino nuove opzioni per la sua politica nel Sud-Est Asia. Berlino sta perciò preparando ampie iniziative per esercitare la propria influenza sui funzionari locali e sulle forze secessioniste, all’ombra della catastrofe provocata dal maremoto.

Come illustrato da uno studio della Stiftung Wissenschaft und Politik ( Swp ), Fondazione di scienza e politica, l’area si trova «nel passaggio a nord della via della Malacca, un collegamento strategico tra Europa, regione del Golfo e Asia orientale. Inoltre essa dispone di ingenti giacimenti di petrolio e gas dalla cui esplorazione parte dell’industria indonesiana è fortemente dipendente. Oggi predomina il gruppo americano Exxon Mobile. Il movimento secessionista Gerakan Aceh Merdeka (Gam) si basa sulla ricchezza in materie prime per fondare un proprio Stato; la direzione in esilio del movimento si trova in Svezia.

Aceh, fino a poco fa inaccessibile alle organizzazioni non governative straniere, è teatro di una guerra di secessione. Gli sviluppi ad Aceh sono importanti per tutto il paese e anche per la Tailandia dato che il Gam intrattiene contatti con il movimento secessionista sud-tailandese Pulo.

Da decenni il governo tedesco fornisce al governo di Jakarta armamenti che vengono usati anche per la lotta contro il Gam . Le forze armate tedesche hanno ora impiantato un ospedale da campo ad Aceh; le attività delle unità militari tedesche sono coordinate da un comando operativo della Bundeswehr a Potsdam, lo stesso che coordina tutte le missioni all’estero, dall’Afghanistan al Kosovo, etc., e che ha le stesse funzioni di uno stato maggiore. Il ministero degli Esteri coordina le organizzazioni non governative tedesche, alcune delle quali da diversi anni sono attive nell’area.

Il presidente della Croce Rossa Tedesca, ex ministro agli Interni Rudolf Seiters ( Cdu ) informa che la sua organizzazione sarà operativa per 1-2 anni nella intera regione di crisi. Anche Rupert Neudeck, presidente filo-governativo, della organizzazione umanitaria Grünhelme ha annunciato un impegno a lungo termine ad Aceh. Il C.d.A. della sua “organizzazione non governativa” attiva nella provincia indonesiana è costituito per 1/3 da parlamentari attivi o ex, e per circa ¼ da ex ministri tedeschi. Il ministero degli Esteri sta organizzando una postazione all’estero per coordinare le attività in questa regione della Bundeswehr e della paramilitare Technischen Hilfswerks (THW) – Assistenza Tecnica.

La Swp aveva già chiesto un anno fa’ al governo tedesco di esprimersi a favore di una “soluzione di autonomia” per la provincia, [per evitare la secessione]. Afferma: «Una Aceh indipendente promuoverebbe tentativi secessionisti in altre province ricche di materie prime» e minaccerebbe perciò la rovina dell’Indonesia.

La stampa tedesca osserva intanto con attenzione i «movimenti militari degli altri paesi in Asia, che fanno pensare a invasioni». Dice la Faz : «tra i paesi che con la loro missione umanitaria perseguono anche obiettivi politici vi sono India e America», senza neppure menzionare i corrispondenti sforzi da parte tedesca. <93501691"/><93402286"> Im Schatten der Katastrophe

BANDA ACEH – Im Schatten des katastrophalen Seebebens in Südostasien bereitet die deutsche Regierung umfangreiche Einflussmaßnahmen in der indonesischen Provinz Aceh vor. Das politisch, ökonomisch und geostrategisch wichtige Gebiet ist Schauplatz eines Sezessionskrieges und war bis vor wenigen Tagen für ausländische Nichtregierungs-Organisationen gesperrt. Jetzt ist die Bundeswehr mit der Errichtung eines deutschen Militär-Lazaretts in der Bürgerkriegsprovinz beschäftigt, das Auswärtige Amt koordiniert deutsche ,,Nichtregierungs-Organisationen”, die sich auf teilweise mehrjährige Aktivitäten in dem Gebiet vorbereiten. Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) hatte bereits vor einem Jahr gefordert, die Bundesregierung müsse sich für eine ,,Autonomielösung” für die Provinz einsetzen. Zwischen den westlichen Führungsmächten (BRD, Frankreich, USA, auch Japan) hat ein Wettlauf um die aussichtsreichsten Startpositionen für zukünftige Militärstützpunkte und Wirtschaftsprojekte begonnen.

Wie das deutsche Verteidigungsministerium mitteilt, will die Bundeswehr in Aceh ein Militär-Lazarett installieren. Darüber hinaus ist ein Versorgungsschiff der Marine auf dem Weg nach Nordwestindonesien. Die Aktivitäten der deutschen Militäreinheiten werden vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam geleitet, das sämtliche Auslandseinsätze der Bundeswehr (Afghanistan, Kosovo etc.) koordiniert und in seiner Funktion einem Generalstab entspricht.1) Während sich die deutschen Truppenteile nach Südostasien begeben, um dort als humanitäre Helfer aufzutreten, beobachtet die deutsche Presse aufmerksam die ,,militärische(n) Bewegungen” anderer Staaten in Asien, ,,die zuweilen an Invasionen erinnern”. ,,Zu den Ländern, die mit ihrem Rettungseinsatz auch politische Ziele verfolgen, gehören Indien und Amerika”, heißt es in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die vermerkt, im Nordwesten Indonesiens finde derzeit die ,,größte militärische Aktion der Amerikaner im südlichen Asien seit dem Vietnamkrieg” statt. 2) Entsprechende Bemühungen der deutschen Seite bleiben unerwähnt.

Sperrgebiet

Die Regierung Indonesiens hat die Provinz Aceh – bislang militärisches Sperrgebiet, zu dem ausländische Nichtregierungs-Organisationen keinen Zutritt hatten – am 28. Dezember auf Druck des Westens für zivile und militärische Hilfsaktivitäten geöffnet. Wie der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der ehemalige deutsche Innenminister Rudolf Seiters (CDU), erklärt, wird seine Organisation ,,ein bis zwei Jahre lang” in der gesamten Krisenregion tätig sein. Auch der regierungsnahe Vorsitzende der deutschen Hilfsorganisation ,,Grünhelme”, Rupert Neudeck, kündigt ein langfristiges Engagement in Aceh an 3); das Kuratorium seiner von nun an in der indonesischen Bürgerkriegsprovinz tätigen ,,Nichtregierungsorganisation” besteht zu einem Drittel aus aktiven oder ehemaligen Bundestagsabgeordneten und zu rund einem Viertel aus ehemaligen deutschen Ministern. Das Auswärtige Amt errichtet derzeit einen Außenposten in der Provinzhauptstadt Banda Aceh, um die Aktivitäten der Bundeswehr sowie des paramilitärischen Technischen Hilfswerks (THW) in dem Gebiet abzustimmen. Der deutsche Außenminister hat am vergangenen Dienstag persönlich eine Sitzung des ,,Koordinierungsausschusses Humanitäre Hilfe” geleitet, mit dem das Auswärtige Amt die Tätigkeit zahlreicher deutscher Nichtregierungs-Organisationen lenkt.

Schwerpunkt

Die indonesische Provinz Aceh , die am stärksten von den Folgen des Seebebens betroffen ist, wird von der Bundesregierung nicht nur uneigennützig zum ,,geographischen Schwerpunkt” der deutschen ,,Soforthilfe” erklärt.4) Aceh ist politisch, ökonomisch und geostrategisch von hoher Bedeutung. Das Gebiet liegt, wie es in einer Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) heißt, ,,am nördlichen Zugang der Straße von Malakka, einer strategischen Verbin
dung zwischen Europa, der Golfregion und Ostasien”
.5) Darüber hinaus verfügt sie über umfangreiche Erdöl- und Erdgasvorkommen, von deren Exploration die indonesische Industrie in hohem Maße abhängig ist. Derzeit dominiert der US-Konzern Exxon Mobile. Auf der Basis des Rohstoffreichtums sucht die Sezessionsbewegung Gerakan Aceh Merdeka (GAM, Bewegung Freies Aceh), deren Exilführung in Schweden angesiedelt ist, einen eigenen Staat zu gründen. ,,Ein unabhängiges Aceh”, heißt es bei der SWP, ,,würde Sezessionsbestrebungen in weiteren rohstoffreichen Provinzen fördern” und damit Indonesien mit dem vollständigen Zerfall bedrohen.

Kontakte

Der Zugang zu der Bürgerkriegsprovinz , den die indonesische Regierung bislang gesperrt hatte, um ausländische Einmischung in den Konflikt zu verhindern, eröffnet Berlin neue Optionen für seine Südostasien-Politik. Die Bundesregierung stellt der Regierung in Jakarta seit Jahrzehnten umstrittene Rüstungslieferungen zur Verfügung, die vom indonesischen Militär auch zur Bekämpfung der GAM verwendet wurden.6) Nun erhalten Berliner Außenpolitiker die Möglichkeit, im Rahmen der Hilfsmaßnahmen in Aceh selbst Einfluss auf lokale Behörden und sezessionistische Kräfte zu nehmen. Die Entwicklung in Aceh hat weit reichende Bedeutung für das gesamte Land und betrifft außer Indonesien auch Thailand, da die GAM Kontakte zur südthailändischen Sezessionsbewegung PULO unterhält.

Unmutsäußerungen

Mehrere südostasiatische Regierungen beobachten den Ansturm der westlichen Industriemächte mit Misstrauen. Die indische Regierung lehnt das Anlanden ausländischer Truppenteile ab und sperrt selbst Unglücksgebiete für militärische und paramilitärische Hilfsformationen. Die regionale Presse Indonesiens berichtet über Unmutsäußerungen von Flutopfern, die sich über die massierten, insbesondere westlichen Touristen geltenden Auftritte ausländischer Organisationen beklagen.

1) s. auch Erstmals nach 1945: Deutscher Generalstab in Aktion

2) Flagge zeigen im Hinterhof; Frankfurter Allgemeine Zeitung 04.01.2005

3) Grünhelme helfen den Opfern des Seebebens in Sumatra: Aufbau von Schulen, Häusern und Ambulanzen; www.gruenhelme.de 04.01.2005

4) Pressestatement von Dr. Klaus Scharioth, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, zur aktuellen Lage nach dem Seebeben in Südostasien, 04.01.2005

5) Der Aceh-Konflikt und seine Auswirkungen auf die Stabilität Indonesiens und Südostasiens; SWP-Studie Februar 2004

6) s. dazu Ankerland (II)

veröffentlicht am: 06. Jan 2005

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