Da primo della classe a mediocre

<97647376"> Germania – economia – Ue

<97647377"> Die Welt 05-02-28

<97647378"> Da primo della classe a mediocre

Jörg Eigendorf e Anja Struve

Alla fine degli anni ‘80 la Germania era tra pesi più ricchi dell’Europa, il suo Pil pro-capite era superiore del 20% alla media europea;

anche nei primi anni ’90 era tra i primi tre della Ue a 15;

A metà anni ’90 sono Lussemburgo, Austria, Danimarca, Belgio e Olanda avevano un valore aggiunto pro-capite superiore a quello tedesco.

Oggi solo Italia, Spagna, Grecia e Portogallo hanno una posizione peggiore della Germania.

Confronto con la Gran Bretagna :

nel 1995 il valore aggiunto pro-capite era inferiore dell’8% a quello tedesco;

oggi è +9% superiore.

L’Olanda che dieci anni fa’ era allo stesso livello della Germania oggi la supera.

Se questa tendenza continua, nel 2011 (secondo i calcoli della Welt) la Germania di piazzerà al terz’ultimo posto dei 15.

Il Pil pro-capite di Grecia e Portogallo è oggi mediamente ¾ di quello medio tedesco.

Le ragioni del declino tedesco:

– il peso degli oltre €80 md. dei trasferimenti netti tra i Land occidentali e quelli orientali per la riunificazione tedesca, una somma che equivale al Pil annuale della Cekia. Nessun altro paese ha dovuto farsi carico di un addebito pari.

La Germania da anni ha rinviato le riforme: Spagna e Finlandia hanno investito miliardi per la ristrutturazione del sistema educativo; Danimarca, Spagna, Gran Bretagna e Olanda hanno modernizzato il mercato del lavoro.

La Spagna raccoglierà nei prossimi anni i frutti dei forti investimenti, si è imposta come ponte tra Europa e America Latina. Secondo le previsione di Deutsche Bank alla metà del prossimo decennio potrebbe superare per reddito pro-capite la Germania e la Gran Bretagna.

– Secondo uno studio della Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft – Iniziativa per la nuova economia di mercato ( Insm) la Germania è quasi ultima per investimenti nelle imprese e capitale umano.

La banca di investimenti americana Goldman Sachs apprezza i progressi fatti dalla Germania con le recenti riforme di politica economica e di ristrutturazione delle imprese. <97647379"> Die Welt 05-02-28

<97647380"> Vom Meister zum Mittelmaß

Deutschland rutscht in der europäischen Wohlstandsliga imm er weiter ab. Neue Berechnungen zeigen: Bald dürften sogar Italien und Spanien das einstige Wirtschafts- Wunderland überholen

von Jörg Eigendorf und Anja Struve

Es ist fast auf den Tag genau ein Jahr her, da meldete sich der damalige spanische Regierungschef José María Aznar mit einer Bemerkung zu Wort, die halb Europa vor den Kopf stieß: Die Grenzen innerhalb des Währungsraums seien klar gezogen. Auf der einen Seite gebe es ein Europa mit Ländern wie Spanien, die zulegten und Arbeitsplätze schafften. Und auf der anderen absteigende Staaten wie Deutschland, die in ihrer Bedeutung schrumpften und ihren Haushalt nicht in den Griff bekämen. Solche Sätze von dem Regierungschef eines der ehemals ärmsten EU-Länder klangen vermessen. Das Problem ist nur: Aznar hatte recht.

Nach Berechnungen der WELT wird das dynamisch wachsende Spanien Deutschland 2011 beim Pro-Kopf-Einkommen überholt haben. Und Italien, das nach wie vor zu den Wachstumsbremsen des Euro-Raums zählt, könnte Deutschland sogar schon im übernächsten Jahr überrunden. Während die einstigen Schlußlichter immer weiter zulegen, oder, wie im Fall Irlands, Deutschland längst überflügelt haben, wird die größte Volkswirtschaft der Euro-Zone allmählich zum Armenhaus des alten Europas.

Wie groß der relative Abstieg ist, zeigt die Statistik: Ende der achtziger Jahre zählten die Deutschen noch zu den reichsten Nationen des Alten Kontinents. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, einer der wichtigsten Wohlstandsindikatoren, lag damals rund 20 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Auch Anfang der neunziger Jahre gehörte Deutschland noch zu den Top drei der EU mit ihren damals 15 Staaten. Seitdem ging es für das einstige Wirtschaftswunderland stetig bergab: Mitte der neunziger Jahre gab es nur fünf Länder (Luxemburg, Österreich, Dänemark, Belgien und die Niederland), deren Wertschöpfung pro Kopf über der deutschen lag. Mittlerweile hat sich das Bild umgekehrt. Gerade einmal vier Staaten der alten EU (Italien, Spanien, Griechenland und Portugal) schneiden schlechter ab als Deutschland. Die übrigen haben die Bundesrepublik längst hinter sich gelassen.

Besonders frappierend ist der Vergleich mit Großbritannien. 1995 lag die Wertschöpfung pro Kopf noch acht Prozent unter der deutschen. Heute, zehn Jahre später, ist die Wirtschaftsleistung der Briten im Schnitt neun Prozent höher. Auch die Niederlande, die vor zehn Jahren etwa auf dem gleichen Niveau mit Deutschland lagen, spielen längst in einer anderen Liga. Setzt sich dieser Trend so fort, könnte Deutschland nach WELT-Berechnungen bis zum Jahr 2011 im Wohlstandsranking der EU-15 auf den drittletzten Platz abrutschen, nur noch gefolgt von Griechenland und Portugal.

Und auch diese Länder holen im Eiltempo auf. Zwar werden in Griechenland und Portugal pro Kopf derzeit durchschnittlich erst drei Viertel der Wirtschaftsleistung des Durchschnittsdeutschen erreicht. Doch wie aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervorgeht, wächst das Einkommen in diesen Ländern erheblich schneller als hierzulande. Setzt sich das so fort, wird aus dem einstigen europäischen Wohlstandsmotor, der Gastarbeiter aus vielen südlichen Ländern anzog, ein Land, das mehr aus dem EU-Topf erhält, als es einzahlt: “Wenn wir so weitermachen wie in den vergangenen 20 Jahren, könnte Deutschland irgendwann tatsächlich zum Nettoempfänger werden – zumindest in der alten EU-15”, sagt Stefan Bergheim von Deutsche Bank Research (siehe Interview).

Für den dramatischen Abstieg gibt es viele Erklärungen: die Wiedervereinigung etwa oder das schwache Wachstum. Noch heute, 15 Jahre nach der Wende, summieren sich die Nettotransfers von West- nach Ostdeutschland auf über 80 Milliarden Euro – das ist etwa soviel wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt Tschechiens. Kein anderes Land mußte in den vergangenen Jahren solche Belastungen schultern. Kaum ein anderes Land leistete sich allerdings über Jahre hinweg auch einen solchen Reformstau wie Deutschland: Während Spanien und Finnland Milliarden in den Umbau ihrer Bildungssysteme investierten und Dänemark, Spanien, Großbritannien und die Niederlande ihre Arbeitsmärkte modernisierten, ruhte sich die Bundesrepublik lange auf den Lorbeeren der Vergangenheit aus.

Auch bei den klassisch
en Wachstumstreibern wie Unternehmensinvestitionen oder Humankapital ist Deutschland der INSM-Studie zufolge fast überall Schlußlicht. Sollte dieses Land so weiter machen wie bisher, dann wird der Verfall dramatische Züge annehmen: Bereits jetzt ist erkennbar, daß die Infrastruktur in den Städten zerfällt und die Defizite im Bildungssystem immer größer werden.

Daß es auch anders geht, beweist einmal mehr der Blick ins Ausland. Würde Deutschland in den nächsten Jahren von denselben Wachstumstreibern profitieren, wie sie zum Beispiel in Großbritannien längst wirken, könnte den INMS-Berechnungen zufolge die Arbeitslosigkeit bis zum Jahr 2024 auf 3,5 Prozent reduziert werden. “Ohne weitere Reformen steigt die deutsche Arbeitslosenquote bis zum Jahr 2024 hingegen auf 17,2 Prozent”, warnen die Ökonomen. Damit das Erfolgsmodell Großbritanniens auch in Deutschland greifen kann, halten die Wissenschaftler es unter anderem für erforderlich, die Unternehmensteuern zu senken, Studiengebühren einzuführen und weitere Privatisierungen umzusetzen.

Spanien wiederum, das seit Jahren immense Summen in die Bildung und den Arbeitsmarkt investiert hat und sich zunehmend als Handelsbrücke zwischen Europa und Lateinamerika etabliert, wird in den nächsten Jahren die Früchte dieser Strategie ernten . Nach Berechnungen von Deutsche Bank Research könnte das Land dank seines dynamischen Wachstums bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts nicht nur Deutschland, sondern auch Großbritannien beim Pro-Kopf-Einkommen hinter sich lassen.

Doch auch wenn sich die Experten einig sind, daß es Jahre dauern wird, bis Deutschland den negativen Trend brechen kann, wächst zumindest unter Investoren seit Jahresbeginn die Zuversicht für den Standort. Die jüngsten wirtschaftspolitischen Reformen und die Restrukturierungen in den Unternehmen seien ein großer Schritt nach vorn gewesen, meint etwa die US-Investmentbank Goldman Sachs. “Deutschland ist zwar noch nicht über den Berg, das Land hat aber große Fortschritte gemacht.” Im Vergleich zu den übrigen Partnern in der Euro-Zone sei die deutsche Wirtschaft für künftige Herausforderungen so gut gerüstet wie seit zehn Jahren nicht mehr, sogar ein Ende von Investitionsstau und Konsumschwäche rücke langsam in Sicht.

Sollten die US-Ökonomen Recht behalten, könnte die Bundesrepublik den ehemaligen spanischen Regierungschef Aznar eines Tages vielleicht doch noch Lügen strafen.

Artikel erschienen am Mo, 28. Februar 2005

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