Energia – Carbone made in Germany

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Werner Sturbeck

Il gruppo chimico tedesco Rag , che chiuderà 4 delle sue 9 miniere ancora funzionanti, progetta di costruire una nuova miniera dal nome “Donar” (costo €800mn.) al confine orientale della Ruhr, tra i comuni di Hamm, Drensteinfurt e Ascheberg, per rifornire acciaierie e altiforni.

Il progetto, presentato già la scorsa estate, ha trovato il consenso del sindacato miniere-chimica-energia, del Cancelliere e del primo ministro del Nord-Reno-Westfalia, Peer Steinbrück (l’annuncio del progetto è stato dato poco prima delle elezioni comunali; quelle per il parlamento regionale si svolgeranno nel prossimo maggio).

Un appoggio che esclude aiuti finanziari, come scritto nel progetto di lungo termine concordato nel maggio 2004 sulla capacità e sul finanziamento delle miniere di carbone tedesche fortemente deficitarie: da 26mn. di tonn. Attuali si dovrebbe passare ai 16mn. nel 2012.

I sostenitori del carbone ritengono che il cosiddetto zoccolo di carbone prodotto in Germania avrà a lungo termine un posto nel mix del rifornimento energetico tedesco, e ridurrà la dipendenza dall’importazione. È improbabile che un governo federale a direzione Cdu manterrà questo programma di sovvenzioni.

L’adeguamento della capacità produttiva del settore viene sovvenzionato da denaro pubblico, in modo decrescente. Quest’anno sono stati promessi €2,7md. alla filiale di Rag Deutsche Steinkohle Ag ( Dsk ), che si ridurranno a €1,8md nel 2012.

Finora i proprietari delle acciaierie tedesche hanno rifiutato di partecipare finanziariamente a una nuova miniera; sono convinti che nelle miniere di carbone d’oltremare vi sarà una capacità di estrazione sufficiente e perciò vi sarà una pressione sui prezzi internazionali, non sono disposti a correre il rischio di un futuro svantaggio concorrenziale per importazioni più a buon mercato.

Tuttavia diverse forniture provenienti da Polonia, Ucraina o Russia, a prezzo più vantaggioso, erano anche di cattiva qualità.

Con le sovvenzioni federali Rag riduce il prezzo delle sue costose estrazioni al livello internazionale, con la chiusura delle quattro miniere dimezza le sue maestranze a 19 000, e non può attendersi altre sovvenzioni per una nuova miniera.

Originalmente il presidente del C.d.A., ex ministro dell’Economia e fiduciario del Cancelliere, Werner Müller, aveva in mente una specie di “finanziamento Airbus” per il progetto minerario, finanziamento lasciato cadere a seguito di proteste.

La miniera dovrebbe occupare 2 500 lavoratori per estrarre 3mn. tonn/anno coke e carbone per produzione di elettricità. Le esplorazioni degli anni ‘70 e ’80 hanno rilevato giacimenti per 100mn. di tonnellate.

Rag assicura che il carbone estratto in questa miniera potrà essere trasformato in coke a un costo inferiore a quello internazionale attuale, a lungo termine è previsto un costo di €190/tonnellata, contro i €210-225 della Cina, trasporto compreso.

Sul mercato internazionale il carbone da coke è pagato $120-125/tonn.; per il trasporto da Australi o Brasile fino alle cokerie della Ruhr si devono aggiungere $30, $45 meno dei $195 + $5 di trasporto in Germania.

Dks quest’anno estrarrà circa 6,5 mn. di tonnellate, che andranno diminuendo con le chiusure previste; la nuova miniera dovrebbe produrre a prezzi minori grazie a innovazioni tecniche.

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<102400956"> Energie – Kohle made in Germany

Von Werner Sturbeck

21. April 2005 – Die Reaktion reichte von ungläubigem Staunen bis zu beißendem Spott, als der Essener Energie- und Chemiekonzern RAG im vergangenen Sommer den Plan einer neuen Steinkohlenzeche in die damals aufkeimende Diskussion über Versorgungsengpässe und Preisauftrieb bei der deutschen Rohstoffversorgung einbrachte.

Jetzt wird es ernst. Während der Konzern alle Hände voll zu tun hat, in den nächsten Jahren vier seiner noch neun Zechen stillzulegen, plant er am Ostrand des Ruhrgebietes eine etwa 800 Millionen Euro teure Zeche namens “Donar”. Die Förderung soll vor allem der Koksherstellung in Stahlhütten und Gießereien dienen.

Zuspruch meist eher ideeller Natur

Zuspruch kam seinerzeit nur von der Gewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie sowie vom Bundeskanzler und dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten . Wobei Gerhard Schröder und Peer Steinbrück nur ideelle Unterstützung anboten, aber finanzielle Hilfen ausschlossen. Dem Einsatz dieser beiden SPD-Spitzenpolitiker ist bereits der im letzten Mai vereinbarte langfristige Kapazitäts- und Finanzierungsplan für den hoch defizitären deutschen Steinkohlenbergbau zuzuschreiben.

Demnach soll die Förderung von derzeit 26Millionen bis zum Jahr 2012 auf 16 Millionen Tonnen gedrosselt werden. Nach Ansicht der Steinkohlen-Befürworter soll dieser sogenannte heimische Steinkohlensockel im Mix der deutschen Energieversorgung langfristig einen festen Platz erhalten und die Importabhängigkeit mindern. Ob eine CDU-geführte Bundesregierung an diesem Subventionsprogramm festhalten wird, ist höchst fraglich.

Keine „Airbus-Finanzierung” für die neue Zeche

Kohlekumpel im Bergwerk Walsum

Die öffentliche Hand begleitet diese Kapazitätsanpassung mit Subventionen, die aber von Jahr zu Jahr abnehmen. In diesem Jahr sind der RAG-Tochtergesellschaft Deutsche Steinkohle AG (DSK) 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Bis 2012 soll dieser Betrag nach den Vereinbarungen mit der rot-grünen Bundesregierung schrittweise auf 1,8 Milliarden Euro zurückgenommen werden. Da die RAG mit diesem schrumpfenden Beträgen die Preise für ihre sehr teure Förderung auf internationales Niveau herunterschleust, muß sie mit der Stillegung von vier Zechen ihre Bergbaubelegschaft auf 19.000 Beschäftigte halbieren.

Vor diesem Hintergrund kann die RAG zusätzliches Geld für eine neue Kokskohlenzeche nicht erwarten. Ursprünglich hatte der Vorstandsvorsitzende, der frühere Bundeswirtschaftsminister und Kanzlervertraute Werner Müller, für das Projekt eine Art “Airbus-Finanzierung” im Sinn. Die öffentliche Hand sollte das Bergwerk vorfinanzieren und diese Mittel in Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Erfolg nach und nach zurückerhalten. Nach heftigen Protesten aus Politik und Bevölkerung ist Müller umgeschwenkt auf eine Finanzierung durch private Investoren.

Aber so weit ist man in der RAG-Konzernzentrale noch nicht. Zunächst hat man der DSK grünes Licht für die erforderlichen Genehmigungsverfahren gegeben. In einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren sollen nun die erforderlichen Gutachten eingeholt sowie Umweltverträglichkeitsprüfungen und Rahmenbetriebsplanverfahren durchgeführt werden.

Die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt sich ernsthaft erst später

Die Planung sieht zwischen den Gemeinden Hamm, Drensteinfurt und Ascheberg eine Zeche vor, die mit mindestens 2.500 Mitarbeitern jährlich rund 3 Millionen Tonnen Kokskohle fördern kann. Das dort befindliche Vorkommen im Umfang von 100 Millionen Tonnen Koks- und Kraftwerkskohle ist bereits in den siebziger und achtziger Jahren gründlich untersucht und, wie es bei der RAG heißt, als hervorragend abbaubar eingestuft worden. Daraufhin wurden vor fast 20 Jahren ein erster Schacht in Angriff genommen und unter Tage eine fünf Kilometer lange Strec
ke vorangetrieben. Für diese Vorarbeiten sind damals 36 Millionen Euro ausgegeben worden.

RAG-Chef Werner Müller

Die DSK verspricht, daß in dem ländlichen Raum über dieser etwa 60 Quadratkilometer großen Lagerstätte ein umweltverträglicher Abbau ohne erhebliche Beeinträchtigung der Wohnbevölkerung betrieben werden könne. Wenn das so ist, müßten in spätestens fünf Jahren alle erforderlichen Genehmigungen vorliegen. Erst dann wird sich die Frage der Wirtschaftlichkeit und Finanzierung ernsthaft stellen.

Die RAG versichert, daß mit der bei Hamm geförderten Kokskohle in deutschen Anlagen Koks zu deutlich unter heutigen Weltmarktpreisen liegenden Kosten produziert werden kann. Langfristig wäre demnach ein Kokspreis von 190 Euro je Tonne vorstellbar. Dagegen kostet Koks aus China mit Fracht gegenwärtig umgerechnet zwischen 210 Euro und 225 Euro.

Neue Zeche aus kalkulatorischen Gründen günstiger

Auch in Zukunft noch tragbar

Für die Tonne Kokskohle zahlt man am Weltmarkt 120 bis 125 Dollar; für die Fracht von Australien oder Brasilien bis an die Kokereien im Ruhrgebiet sind bis zu 30 Dollar zu veranschlagen. In vergleichbarer Währung kosten die Förderung hierzulande 195 Dollar und die Fracht 5 Dollar. Somit ist heimische Kokskohle mindestens 45 Dollar je Tonne teurer.

In diesem Jahr wird die DSK rund 6,5 Millionen Tonnen Kokskohle fördern; jedoch wird diese Menge mit den anstehenden Zechenstillegungen schrumpfen. Die neue Zeche soll aus technischen und kalkulatorischen Gründen erheblich günstiger arbeiten. Wenn dieses Bergwerk rechtlich nicht bei den anderen DSK-Zechen angebunden wird, entfallen in der Vollkostenrechnung sämtliche Beiträge für Altlasten, die dem RAG-Konzern für das bereits erheblich geschrumpfte Bergbaugeschäft entstehen.

RAG-Zentrale in Essen

So behauptet Müller, daß selbst nach vollständiger Einstellung der Förderung jährlich noch 500 Millionen Euro Altlasten finanziert werden müssen . Außerdem soll der Abbau in “Donar” billiger sein. Einmal würde es hier nicht die durch Zechen-Zusammenlegung unter Tage entstandenen langen Wege geben. Ferner ist es wohl auch eine Ausbringung über Förderbänder anstelle von Körben im Schacht möglich.

Stahlkonzerne lehnen finanzielle Beteiligung ab

Dennoch lehnen die deutschen Stahlkonzerne bislang eine finanzielle Beteiligung an einer neuen Zeche kategorisch ab. Sie sind im Gegensatz zur RAG der Ansicht, daß in den großen überseeischen Steinkohlen-Abbaugebieten in den nächsten Jahren ausreichend neue Förderkapazität entstehen und dadurch das internationale Preisniveau deutlich gedrückt wird.

Koks in der RAG-Kokerei Prosper in Bottrop

So reizvoll ein langfristig konstanter Preis für heimischen Koks oder Kokskohle auch sein mag. Das Risiko eines späteren Wettbewerbsnachteils durch günstigere Importware sind Stahlproduzenten derzeit nicht bereit, einzugehen. Einen Anreiz kann ihnen die RAG freilich bieten. Manche günstige Lieferung aus Polen, der Ukraine oder Rußland war von so schlechter Qualität, daß die Kokereien diese Kohle am liebsten zurückgeschickt hätten.

Wenn die Stahlkonzerne trotzdem als potentielle Investoren ausfallen, muß man sich fragen, wer sonst als Finanzier für die Zeche in Frage käme. Denn ein anderer Investor wird kaum in Zeiten einer Rohstoffhausse zum Vorteil der Kunden an langfristig fixierten Preisen festhalten. Die mehrjährige Genehmigungsphase bietet einige Jahre Zeit, um die überraschende Rohstoffhausse und ihren Fortgang besser einschätzen zu können.

Kohleberg auf der RAG-Zeche Lohberg in Dinslaken

Die DSK jedenfalls bringt ihr Projekt mit überschaubaren sechs Millionen Euro Planungskosten jedenfalls erst einmal unverbindlich ein Stück weiter. Ein Gewinner steht allerdings jetzt schon fest. Nach der ersten Ankündigung einer Zeche vor der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl kann sich Ministerpräsident Steinbrück nun vor der Landtagswahl im Mai über frohe Botschaften in seinem Wahlkreis freuen, in dem “Donar” liegt. Aber auch Müller ist von seinen Plänen überzeugt. Er will bei der von ihm geplanten Übertragung der Bergbaurisiken auf die öffentliche Hand sicherstellen, daß am Ende der Subventionen für die deutsche Steinkohleförderung “Donar” nicht auf den Staat übergehen würde.

Text: F.A.Z., 21.04.2005, Nr. 92 / Seite 20

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