Interventi accademici

<95057628"> Germania – politica estera – Est Europa

<95057629"> German Foreign Policy 05-01-30

Circa 70 studenti della “Università Umanistica Europea” (Europäischen Humanistischen Universität’- Ehu) di Minsk, verranno accolti tramite l’Ufficio Esteri tedesco in Germania. L’istituzione privata era stata chiusa lo scorso anno perché secondo le autorità bielorusse appoggiava gli interessi sovversivi occidentali.

Le borse di studio vengono finanziate da organizzazioni di avanguardia della politica est-europea, come Konrad-Adenauer-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Möllgaard-Stiftung.

Vengono accolti in Germania anche gli ex docenti della Ehu, a cui provvede finanziariamente la Robert-Bosch-Stiftung.

Gli studenti che partecipano a questo programma non conseguiranno un titolo valido né per la Germania né per la bielorussia.

La diretta subordinazione di accademici est-europei amplia il quadro di influenza della politica estera di Berlino e assicura una presa di lunga durata su una quota di elite bielorussa.

Le iniziative di influenza tedesca sul personale accademico delle elite bielorusse sono iniziata a metà degli anni ’90. Al tempo la Ehu ebbe a riguardo una particolare importanza, in quanto essendo un’istituzione privata non era direttamente subordinata al governo.

Dal 1998 esiste un Istituto per gli studi ( IfD) sulla Germania, associato ad essa, creato per iniziativa della ambasciata tedesca, a cui lavorano docenti della Deutsche Akademische Austauschdienst ( Daad ) – Servizio tedesco per gli scambi accademici e della Robert-Bosch-Stiftung.

La Daad si definisce “Organizzazione di mediazione della politica culturale estera”, e che si pone il compito di rafforzare l’influenza nazionale della Germania all’estero.

  • Scopo primario è collaborare alla costruzione di una rete internazionale di personalità di spicco affezionate alla Germania;

  • In secondo luogo: incentivare la formazione di nuove leve elitarie tedesche tramite i soggiorni all’estero, per reclutare personalità eminenti per la scienza, l’economia e la politica;

  • Terzo, la Germania come sito di scienza dovrebbe essere rafforzato con il reclutamento di stranieri;

  • Quarto, promuovere la germanistica, la lingua, la letteratura e la cultura tedesche in università estere prescelte;

  • Quinto, appoggiare il processo di riforme economiche e democratiche all’estero: “Cambiamento tramite gli scambi”.

Il Daad è finanziato per la maggior parte dall’Ufficio Esteri (nel 2003 €120,3m.), riceve finanziamenti anche dal ministero per la Cultura e la Ricerca, da quello per la Cooperazione e lo sviluppo economico, dell’economia, dalla Società per la cooperazione tecnica ( Gtz ), dalla Commissione Ue , dal Programma europeo di recupero per la promozione degli studenti di scienze economiche dell’Est-Europa come pure da diversi privati, come Siemens Ag . Nel 2003 ebbe a disposizione €251,2m.

Dal marzo 2004 è stato introdotto un corso di “studi sulla Germania e l’Europa” promosso dalla Daad, in collaborazione con l’università Viadrina di Francoforte sull’Oder. Un altro partner dell’istituto IfD è il giornale bielorusso WeissRussland &Unternehmen, scritto in tedesco.

Tutte le istituzioni accademiche tedesche hanno organizzato interventi politico-(culturali) nei paesi est-europei; il punto cruciale è oggi costituito da Ucraina e Bielorussia.

Operano in questo campo sia istituzioni finanziate dallo Stato, come il Daad , che Studierendenorganisationen – Organizzazioni degli studenti vicine ai partiti tedeschi, e la Dachverband der Studierendenvertretungen – Associazione centrale delle rappresentanze studentesche (che raggruppa circa 875 000 persone in Germania), e la ,,freie zusammenschluss der studentInnenschaften’‘ (fzs) – Libera Unione degli studenti e delle studentesse.

Queste associazioni assieme ad Amnesty International e con gli esponenti politici tedeschi hanno avviato la campagna “Petizione per la Bielorussia”, che dovrebbe fare pressione sul governo bielorusso per riforme interne e l’apertura politica nel senso dei valori tedeschi.

La campagna ha l’appoggio anche della Spd e della Alleanza 90/Verdi, che fanno lobby sia al Bundestag che al parlamento europeo; ci sono poi anche organizzazioni di giovani e di studenti.

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<95057632"> Akademische Interventionen

BONN / MINSK – (Eigener Bericht) Rund 70 Studierende der ehemaligen ,,Europäischen Humanistischen Universität’‘ in Minsk (EHU) werden vom Auswärtigen Amt nach Deutschland übernommen. Die private EHU war im vergangenen Jahr geschlossen worden, weil sie bei den weißrussischen Behörden als Begleitprojekt westlicher Umsturzinteressen galt. Neben dem Berliner Außenministerium finanzieren mehrere Vorfeldorganisationen der deutschen Osteuropa-Politik das Stipendienaufkommen (Konrad-Adenauer-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Möllgaard-Stiftung). Für die finanzielle Absicherung ehemaliger Dozenten der EHU, die ebenfalls in die BRD geholt werden, sorgt die Robert-Bosch-Stiftung. Weißrussische Studierende, die an diesem Programm teilnehmen, werden ohne regulären Abschluß bleiben, da die ,,Exil”- Ausbildung weder in Belarus noch in Deutschland anerkannt ist. Die direkte Unterstellung osteuropäischer Akademiker erweitert den Einflußrahmen der Berliner Außenpolitik und sichert einen langfristigen Zugriff auf abhängige Teile der weißrussischen Eliten.

Die deutsche Einflußarbeit im akademischen Segment der weißrussischen Eliten begann bereits Mitte der 1990er Jahre. Die EHU Minsk war dabei von besonderer Bedeutung, da sie als private Einrichtung nicht direkt der Regierung unterstand. 1) Seit 1998 existierte ein ihr angegliedertes Institut für Deutschlandstudien (IfD), das auf Initiative der Deutschen Botschaft gegründet wurde. An dem inzwischen ausgegliederten Institut sind Dozenten des DAAD und der Robert-Bosch-Stiftung beschäftigt. Am IfD wird seit nunmehr sechs Jahren der Studiengang ,,Internationales Wirtschaftsrecht” von Professoren des Institutes für Recht der Wirtschaft an der Universität Hamburg angeboten. Finanzier ist die Deutsche Stiftung für Internationale Rechtliche Zusammenarbeit.2) Seit März 2004 findet in Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) außerdem der DAAD-geförderte deutschsprachige Studiengang ,,Master in Internationalem Management” statt.3 An der EHU existierte darüber hinaus der deutschsprachige Studiengang ,,Deutschland- und Europastudien”. Ein weiterer Kooperationspartner des Instituts ist die in Belarus erscheinende, deutschsprachige Zeitschrift ,,Weißrußland & Unternehmen”.

Hochschul-Organisationen

Aus dem gesamten Spektrum der deutschen akademischen Institutionen werden gegenwärtig (kultur-)politische Interventionen in osteuropäischen Ländern organisiert. Der geografische Schwerpunkt liegt zur Zeit in der Ukraine und Weißrussland. Tätig sind in diesem Bereich sowohl staatlich finanzierte Einrichtungen wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die den deutschen Parteien nahestehenden Studierendenorganisationen sowie der um politische Anerkennung ringende Dachverband der Studierendenvertretungen, der ,,freie zusammenschluss der studentInnenschaften’‘ (fzs).

Wandel durch Austausch

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), eine gemeinsame Einrichtung der deutschen
Hochschulen, beschreibt sich als ,,eine Mittlerorganisation der Auswärtigen Kulturpolitik”.
Seine Aufgabe ist es, den nationalen Einfluß der Bundesrepublik im Ausland zu stärken, wie die Organisation selbst feststellt. So sei es vorrangiges Ziel, bei der Bildung eines ,,weltweiten Netzwerks von Führungspersönlichkeiten, die Deutschland zugeneigt sind” mitzuwirken. Zweitens gehe es um ,,die Förderung deutscher Nachwuchseliten” durch Auslandsaufenthalte, um so ,,künftige Führungspersönlichkeiten” für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu rekrutieren. Drittens soll durch die gezielte Anwerbung ausländischen Personals der deutsche ,,Wissenschaftsstandort” gestärkt werden. Die DAAD-Politik ist den Interessen der entsprechenden Länder meist entgegengesetzt, die Abwanderung qualifizierter Personen eine erhebliche Einschränkung eigenständiger Entwicklungschancen mit sich bringt (brain drain). Viertes Ziel des DAAD ist die ,,Förderung der Germanistik und deutschen Sprache, Literatur und Landeskunde an ausgewählten ausländischen Universitäten, um Deutsch als wichtige Kultur- und Verkehrssprache zu stärken und das Interesse, die Kenntnis und die Sympathie für Deutschland und sein kulturelles Erbe zu befördern”. Fünftens soll der DAAD den ,,wirtschaftlichen und demokratischen Reformprozess” im Ausland gezielt unterstützen. Das Motto des DAAD lautet dementsprechend ,,Wandel durch Austausch” (,,change by exchange”).4)

Finanziers

Wichtigster Finanzier des DAAD ist das Berliner Auswärtige Amt , das den größten Teil der Verwaltungs- und Programmkosten trägt (2003: 120,3 Millionen Euro). Weitere Mittel erhält der DAAD u.a. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Bundesministerium für Wirtschaft, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der EU-Kommission, dem European Recovering Programm zur Förderung Studierender der Wirtschaftswissenschaften aus Osteuropa sowie von verschiedenen privaten Trägern wie z.B. der Siemens AG. Im Jahr 2003 standen dem DAAD rund 251,2 Millionen Euro zur Verfügung. Ebenso wie in vielen anderen Ländern unterhält die Organisation in Belarus und der Ukraine eigene Informationszentren. Eine enge Zusammenarbeit findet mit den Stiftungen der deutschen Parteien statt.3)

Studentische Unterstützung

Auch die Organisationen der deutschen Studierenden unterstützen fast geschlossen politische Interventionen in den beiden Ländern. So initiierte der ,,freie zusammenschluss der studentInnenschaften’‘ (fzs), der als Dachverband der Studierendenvertretungen etwa 875.000 Personen in der BRD vertritt, gemeinsam mit amnesty international und im Einklang mit der Politik der deutschen Bundesregierung die Kampagne ,,Belarus-Petition”. Damit soll die Regierung Weißrusslands zu innenpolitischen ,,Reformen’‘ und einer politischen Öffnung in Richtung deutscher Wertevorstellungen gedrängt werden. Die Kampagne wird auch von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen unterstützt, die dafür sowohl im Bundestag als auch im Europäischen Parlament Lobbyarbeit betreiben. Weitere Kampagnenträger sind die deutschen Jugend- und Studierendenorganisationen (Junge Sozialdemokraten, Grüne Jugend, Sozialistische Jugend Baden-Württemberg) sup>5) Der den deutschen Unionsparteien nahestehende Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) fordert ebenfalls ,,Reformen’‘ in Weißrussland. 6) Anlässlich der wiederholten Präsidentschaftswahlen in der Ukraine im Dezember 2004 entsandte der ,,freie zusammenschluss der studentInnenschften’‘ elf Wahlbeobachter.7) Die ausländische Wahlbeobachtung wurde als Mittel zum Sturz der ehemals amtierenden Regierung der Ukraine eingesetzt und sollte die Einsetzung eines westlich orientierten Kandidaten befördern.8)

1) s. dazu Deutsche Befreier und Exil-Elite sowie Gemeinsam gegen Moskau

2) s. auch Hintergrundbericht: Deutsche Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit

3) Institut für Deutschlandstudien – Wir über uns; www.ifd-ehu-minsk.de

4) www.daad.de

5) Belarus Petition; www.belarus-petition.org. freier zusammenschluss der studentInnenschaften: Protest gegen Menschenrechtsverletzungen in Weißrussland; Pressemitteilung 14.07.2004

6) RCDS: Kritisch und unerwünscht; Pressemitteilung 19.08.2004

7) Orange student revolution; Kein Spiel mit Bildung Frühjahr 2005

8) Spontan und gründlich geplant – Demokratische Umstürze in Serbien, Georgien und der Ukraine; Le Monde diplomatique (deutsche Ausgabe) Januar 2005. S. auch Sozialdemokratische Drohungen und ,,Befreiung der Ukraine”

s. auch: Auswärtige Kulturpolitik

Quellen:

SPD-Bundestagsfraktion: Die Europäische Humanistische Universität in Minsk unterstützen; Pressemitteilung 28.07.2004

Asyl für weißrussische Studenten; die tageszeitung 27.08.2004

Institut für Deutschlandstudien: Die Rettung war erfolgreich; 30.09.2004

Europa-Universität Viadrina: Studierende der geschlossenen Minsker Humanistischen Universität setzen Studium an der Viadrina fort; Pressemitteilung 04.10.2004

veröffentlicht am: 30. Jan 2005

Informationen zur Deutschen Außenpolitik

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