La Cina lotta contro i “tre mali”, il petrolio e gli Usa

<106539453"> Cina, Asia Centrale, petrolio, Usa Die Welt 05-06-14

<106539454"/> La Cina lotta contro i “tre mali”, il petrolio e gli Usa

<106539455"> Pechino teme disordini nella regione musulmana dello Xinjiang e intende allargare la propria influenza nell’Asia Centrale

Kirstin Wenk

In seguito alla rivoluzione nel Kirghizistan, la Cina si preoccupa per i suoi confini occidentali; ha promesso appoggio al presidente Uzbeko Karimov contro i “tre mali” del terrorismo, separatismo e estremismo. Ringraziando Karimov ha definito la Cina “amico affidabile”, gli Usa, che hanno una base aerea in Uzbekistan, hanno criticato Karimov per le 800 vittime di Andishan.

Anche la Cina ha interessi di sicurezza nella regione, ma in opposizione agli Usa , per gas e petrolio. Il ministro cinese per il Commercio Hu ha concluso un accordo per $600mn. con Karimov: una joint venture tra le due società petrolifere statali China National Petroleum e Uzbekneftegaz, per lo sfruttamento di 23 campi petroliferi. La fame di materie prime fa accrescere l’attenzione di Pechino verso l’Asia Centrale.

Nell’agosto 2004 è entrata in funzione l’oleodotto più lungo della Cina, 4200 km, che collega il bacino del Tarim con Shanghai. In ottobre è iniziata la costruzione di un’oleodotto di 988 km. dal Nord-Ovest del Kazakistan fino alla regine autonoma cinese di Xinjiang.

Ai primi di giugno 2005, si sono riuniti i rappresentanti del governo cinese e uzbeko in occasione dell’incontro in Kazakistan della Shanghai Co-ordination Organization ( Sco ), di cui fanno parte Russia, Kirghizistan e Tadjikistan. All’O.d.G.: questioni di confine, lotta contro i „tre mali“ , collaborazione economica dei sei membri.

Per la Cina la S co rappresenta una piattaforma per allargare la propria presenza in Centro Asia: un anno fa’ il gruppo ha fondato un centro anti-terrorisstico nella Uzbeka Tashkent.

Pechino rileva una crescente influenza americana nella regine dopo l’attacco al World Trade Center del 2001.

Anche Pechino approfitta della “Guerra contro il terrorismo”, ha accresciuto la repressione contro gli Uigur musulmani e di lingua turca, nello Xinjiang, dove sono presenti centinaia di migliaia di soldati in una regine grande 4 volte la Germania.

Già dopo il crollo dell’ Urss , la Cina ha stretto al presa sulla regione ricca di materie prime. La Cina teme che gli Uiguri vogliano creare un loro Stato islamico, come la Repubblica del Turkestan Orientale, esistita dal 1944 al 1949. I contatti tra i musulmani in Cina e quelli del nuovo Stato furono rafforzati dal crescenti scambi commerciali.

Alcuni mesi dopo l’11 settembre, su pressioni di Pechino, venne iscritta nella lista delle organizzazioni terroristiche dell’ Onu il “Movimento islamico del Turkestan Orientale”. Essa sarebbe in simbiosi con al-Qaida.

Dal dicembre 2003 son vietati in Cina altri tre movimenti del Turkestan orientale. Il governo cinese ritiene che nello Xinjiang vi siano cellule del Hizb-ut-Tahir, che vorrebbe creare uno Stato panislamico in Centro Asia. Qualche centinaia di Uigur sono stati addestrati in campi di talebani in Afghanistan; 22 di questi sono reclusi ora a Guantanamo. Die Welt 05-06-14

Chinas Kampf gegen die “drei Übel”, das Öl und die USA

Peking fürchtet Unruhen in der moslemisch geprägten Region Xinjiang und will seinen Einfluß in Zentralasien ausweiten

von Kirstin Wenk

Berlin – Nach der Revolution in Kirgisien und dem blutig niedergeschlagenen Aufstand in Usbekistan blickt China nervös auf seine Westgrenze. Bereits während des Regierungsumsturzes in Kirgisien hatte Peking den Grenzübergang in das Nachbarland schließen lassen. Seinem usbekischen Kollegen Islam Karimow bestätigte Chinas Präsident Hu Jintao, er unterstütze vollkommen dessen harte Linie gegen die Oppositionellen im Fergana-Tal. Mit 21 Salutschüssen begrüßte er Karimow Ende Mai ehrenvoll in Peking und gewährte ihm eine private Audienz. Hu versprach Karimow Hilfe bei der Bekämpfung der “drei Übel: Terrorismus, Separatismus und Extremismus”. Karimow dankte für den moralischen Beistand, indem er China als “verläßlichen Freund” bezeichnete. Offenbar einen verläßlicheren als die USA, die Karimow wegen der bis zu 800 Toten in der Stadt Andischan kritisiert und eine unabhängige Überprüfung der Vorgänge gefordert hatten. Usbekistan ist ein Verbündeter beider Länder. Die USA unterhalten in dem strategisch wichtigen Land eine Luftwaffenbasis im Rahmen des “Kampfes gegen Terror”.

Auch China hat Sicherheitsinteressen in der Region, aber es geht ebenso um Rivalitäten mit Washington, es geht um Erdgas und Öl. Mit Karimow vereinbarte Hu einen 600 Millionen Dollar schwerer Deal: Ein Joint-Venture zwischen den staatlichen Unternehmen China National Petroleum und der Uzbekneftegaz soll 23 Ölfelder in Usbekistan erschließen. Auch der Hunger nach Rohstoffen richtet Pekings Augenmerk immer wieder auf Zentralasien. Im August 2004 wurde Chinas längste Pipeline in Betrieb genommen, sie verbindet das Tarim Becken mit dem 4200 Kilometer entfernten Shanghai. Sie kann theoretisch bis in den Iran verlängert werden. Im Oktober begann der Bau der 988 Kilometer langen Pipeline vom Nordwesten Kasachstans bis in Chinas Autonome Region Xinjiang.

Erst Anfang Juni kamen Regierungsvertreter Chinas und Usbekistans wieder zusammen: bei der Runde der Shanghai Co-Ordination Organization (SCO) in Kasachstan. Der SCO gehören auch Rußland, Kirgisien und Tadschikistan an. Anfangs konzentrierte sich die Gruppe auf Grenzstreitigkeiten, dann auf den Kampf gegen die von Hu zitierten “drei Übel”, sie soll auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit der sechs Mitglieder fördern. Für China ist die SCO zudem eine Plattform, seine militärische Präsenz in Zentralasien auszuweiten. So gründete die Gruppe vor einem Jahr im usbekischen Taschkent ein Anti-Terrorzentrum. Seit dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 betrachtet Peking Washingtons zunehmenden Einfluß in der Region, vor allem im Nachbarland Afghanistan, mit Unbehagen.

Allerdings profitiert Peking auch vom “Kampf gegen den Terror”. So stellt Human Rights Watch fest, daß die religiöse Unterdrückung der moslemischen, türkisch-sprachigen Uiguren in Xinjiang zunehme. “Härter denn je” greife Peking dort durch, sagt Brad Adams, Leiter der Asien-Abteilung der Menschenrechtsorganisation. “Den fadenscheinigen Grund liefert der weltweite Krieg gegen Terrorismus.” Moscheen werden regelmäßig kontrolliert, Imame verhaftet, auf den Basaren patrouillieren Polizisten. Hunderttausende Soldaten sind in der Region, gut vier Mal so groß wie Deutschland, stationiert. Immer wieder kommt es zu Massenverhaftungen und Exekutionen angeblich militanter Moslems.

Bereits nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion festigte sich Pekings Griff um die rohstoffreiche Region. China fürchtet, die Uiguren könnten wieder einen eigenen islamischen Staat gründen wollen, wie die Republik “Ost-Turkestan”, die von 1944 bis 1949 existierte. Mit dem zunehmenden Handel wurden auch die Kontakte zwischen Moslems in China und denen in den neu gegründeten Staaten jenseits der Grenze enger. Es kommt häufiger zu Aufständen, Demonstrationen auch zu Bombenanschlägen. Die große Mehrheit der Uiguren verfolgt jedoch einen gemäßigten Islam.

Auf Bestreben Pekings wurde dennoch wenige Monate nach dem 11. September die “Islamische Bewegung Ostturkestan” auf die Liste der Terrororganisationen der Vereinten Nationen gesetzt. Sie stehe in einem “symbiotischen Verhältnis” zur al-Qaida, sagt Peking. Seit Dezember 2003 sind in China drei weitere “ostturkestanische” Bewegungen verboten. Die Behörden behaupten zudem, in Xinjiang Zellen der Hizb-ut-Tahir ausgehoben zu haben, die in Zentralasien einen panislamischen Staat errichten will. Taschkent beschuldigt sie, hinter dem Aufstand im Ferganga-Tal zu stecken. Einige hundert Uiguren wurden wohl in Camps der Taliban in Afghanistan ausgebildet. 22 von ihnen sitzen nun im Lager Guantánamo auf Kuba. Die USA weigern sich, sie an China auszuliefern. Wahrscheinlich würden sie dort hingerichtet.

Artikel erschienen am Di, 14. Juni 2005 © WELT.de 1995 – 2005

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