Macchinari – La “Vittoria” kolkosiana e le sue mietitrebbie tedesche

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<106240905"> Macchinari – La “Vittoria” kolkosiana e le sue mietitrebbie tedesche

Henning Peitsmeier

In seguito alle riforme agrarie introdotte da Eltsin, diversi investitori hanno scoperto l’agricoltura russa. La regione delle Terre Nere nel Sud è divenuta interessante per le potenti holding finanziarie agrarie, come Agros, Rasguljai-Ukrros o Rusagro.

Anche il costruttore di macchine agricole tedesco Helmut Claas (8000 dipendenti, €2md. di fatturato) ha avviato come prima impresa occidentale del settore la propria produzione di mietitrebbiatrici in Russia, a Krasnodar. La fabbrica entra a far parte di una rete internazionale; la componentistica per le macchine agricole sarà per lo più prodotta in Germania, e montata in Russia.

Claas esporta in Russia dal 1992, dove è in concorrenza con le americane John Deere e Agco.

Per l’autunno è prevista la costruzione di 200 macchine; entro tre anni 250 dipendenti fabbricheranno 1000 pezzi l’anno; l’investimento previsto è di €30mn.

Il potenziale di vendita sul mercato russo (oggi in pugno al produttore russo Roscelmasch) calcolato in 10-15 000 mietitrebbie l’anno, 2000 per iniziare.

[Un esempio di azienda agricola russa: Pobjeda (Vittoria), nella regione sud della Russia sul Mar Nero (definita il granaio della Russia, divenuta incapace di nutrire i suoi stessi abitanti alla fine dell’era sovietica) ha 1300 dipendenti e lavora 17 000 ettari di terreno, par a 40 volte un podere agricolo medio in Germania.] Faz 05-05-24

Maschinenbau – Die Kolchose “Sieg” und ihre deutschen Mähdrescher

Von Henning Peitsmeier

24. Mai 2005 – “Eines Tages werden wir mit der amerikanischen Landwirtschaft auf Augenhöhe sein.” Anatoli Matiewitsch hebt das Wodkaglas und stößt an auf die Zukunft seines Agrarbetriebs “Pobjeda“.(Vittoria)

Die ehemalige Kolchose in der Schwarzmeer-Region im Süden Rußlands und Matiewitsch, ihr Vorsitzender, stehen mit dem hier angebauten Weizen, den Zuckerrüben und dem Obst und Gemüse im Wettbewerb mit stark subventionierten landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus dem Ausland. Dank moderner Technik aus dem Westen soll es nun aufwärtsgehen. Von einem “Sieg”, wie der Name übersetzt heißt, ist die Kolchose “Pobjeda” auch zehn Jahre nach ihrer Privatisierung weit entfernt. Aber immerhin macht sich unter Matiewitsch, dem heutigen Vorstandsvorsitzenden, und den 1.300 Mitarbeitern wieder Zuversicht breit.

Aus dem ostwestfälischen Harsewinkel ins Schwarzerdegebiet (le Terre nere)

“Wir können in Landmaschinen investieren und senken so unsere Stückkosten”, sagt der grauhaarige Matiewitsch in bester Wirtschaftsterminologie. In einem Alter, in dem deutsche Großbauern in Rente gehen, will der 65 Jahre alte Kosake den Maschinenpark erneuern, Betriebsflächen optimieren und die Bodenfruchtbarkeit steigern. Die sechs Ackerbaubrigaden erhalten nach und nach Erntemaschinen des Landtechnikherstellers Claas aus dem ostwestfälischen Harsewinkel.

Vor dem hölzernen Getreideschuppen aus der Zeit von Stalins Zwangskollektivierung und der Administrationsbauten, an denen der Putz bröckelt, wirken die beiden fabrikneuen Mähdrescher wie Fremdkörper. Doch sie sind der Grundstock für eine ertragreichere Ernte, verbessern sie doch die Produktivität um mindestens 30 Prozent. Gewaltige Weizen- und Gerstenfelder an fast endlosen, staubigen Straßen lassen das Ausmaß des Rationalisierungspotentials erahnen.

Immer mehr Investoren entdecken die russische Landwirtschaft

Matiewitsch bewirtschaftet mit seinen Bauern, die allesamt Aktionäre von “Pobjeda” sind, 17.000 Hektar Land und damit das Vierzigfache eines durchschnittlichen Bauernhofes in Deutschland. Mit modernen Traktoren, Pflügen, Feldhäckslern und Mähdreschern werden die fruchtbaren Schwarzerdeböden wohl sehr gute Ernten abwerfen. Die Region gilt als Kornkammer Rußlands. Zur Zarenzeit war Rußland noch Weizenexporteur, am Ende der Sowjetzeit konnte das alte Kolchosesystem mit seinen überdimensionierten Strukturen nicht mehr die eigenen Menschen ernähren.

Seit dem Beginn der Bodenreform unter dem damaligen Präsidenten Boris Jelzin entdecken immer mehr Investoren die russische Landwirtschaft. Das Schwarzerdegebiet Südrußlands ist vor allem für finanzkräftige Agrarholdings wie die in Moskau ansässigen Agros, Rasguljai-Ukrros oder Rusagro interessant.

„Neue Etappe der russisch-deutschen Zusammenarbeit”

Grund und Boden zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer waren auch für das deutsche Landmaschinenunternehmen Claas ein entscheidender Standortfaktor, warum es als erstes westliches Unternehmen der Branche eine eigene Produktion in Rußland aufgebaut hat.

Vergangenen Freitag hat Helmut Claas, der Vorsitzende des Gesellschafterausschusses, die Fabrik in Krasnodar eingeweiht. Er verglich die 20 Millionen Euro teure Auslandsinvestition mit dem Pioniergeist der Claas-Gründer, die 1936 in Deutschland den ersten Mähdrescher gebaut haben. Heute macht Claas mit 8.000 Mitarbeitern rund 2 Milliarden Euro Umsatz. Und Rußlands Agrarminister Alexej Gordejew würdigte die Eröffnung der Fabrik als eine “neue Etappe der russisch-deutschen Zusammenarbeit” und nannte sie ein “wichtiges ökonomisches und politisches Ereignis”.

Nicht nur Maschinen, auch Finanzierungsmodelle nach westlichem Muster

Abseits solcher Festreden sind die Schwierigkeiten der russischen Landwirtschaft unübersehbar. 60 Jahre Planwirtschaft und staatliche Bevormundung haben tiefe Spuren hinterlassen, und viele der heute privatisierten Kolchosen und Sowchosen sind unprofitabel. Fähige Kräfte wandern aus den Dörfern in die Städte ab. Hohe Schulden belasten viele bäuerliche Betriebe, und wegen des Geldmangels können keine Maschinen gekauft werden. Wer soll die teuren Claas-Mähdrescher kaufen, die bald schon die Fabrik in Krasnodar verlassen?

“Damit, deutsche Qualität made in Russia’ für russische Landwirte erschwinglich ist, müssen auch Finanzierungs- und Leasingmodelle nach westlichem Muster dasein”, sagt Claas-Chef Rüdiger Günther. Erleichtert hat er zur Kenntnis genommen, daß das Landwirtschaftsministerium in Moskau an den Vorzugskrediten für Rußlands Bauern festhält. Doch auch ohne staatliche Subventionierung rechne sich die Anschaffung: “Auch der russische Landwirt kalkuliert, was es kostet, eine Tonne Weizen in die Silos zu bringen. Mit High-Tech wird es günstiger.” Günther schätzt das jährliche Potential im russischen Mähdrescher-Markt auf 10.000 bis 15.000 Stück. “Mehr als 2.000 werden heute aber nicht verkauft, weil den Landwirten die Mittel fehlen”, sagt Günther.

Mit russischer Technik “eine Stunde dreschen, eine Stunde reparieren”

Noch hat der heimische Hersteller Roscelmasch den Markt fest in der Hand. Claas-Mähdrescher sind fast dreimal so teuer . Aber unter Rußlands Landwirten macht ein Spruch die Runde, wonach russische Technik schon auf dem Weg zum Kunden auseinanderfällt: “Erst eine Stunde dreschen, dann e
ine Stunde reparieren.”

Claas will noch für die Ernte 2005 fast 200 Mähdrescher in Krasnodar bauen. In drei Jahren sollen 250 Mitarbeiter jedes Jahr 1000 Mähdrescher der Typen Mega 350/360 bauen, 30 Millionen Euro sollen dann investiert sein, kündigt Günther an. “Wir schaffen die Globalisierung, ohne Arbeitsplätze aus unseren deutschen Werken zu verlagern”, sagt der Claas-Geschäftsführer.

Zusätzliche Arbeit auch in den deutschen Werken

Günther setzt auf Expansion. Das Werk in Rußland ist Teil eines internationalen Produktionsnetzwerkes, das die gesamte Russische Föderation mit Claas-Mähdreschern beliefert. Es sorgt auch in den deutschen Claas-Werken für zusätzliches Volumen, da die Komponenten für die Agrarmaschinen zum großen Teil aus deutscher Produktion stammen und vor Ort in Krasnodar in die Endmontage gehen. Daneben will Claas den Vorsprung auf dem Landmaschinenmarkt Rußlands, auf dem das Unternehmen seit 1992 als Exporteur tätig ist, gegenüber den amerikanischen Wettbewerbern John Deere und Agco ausbauen.

Auf den Feldern der “Pobjeda”-Ackerbaubrigaden stehen Weizen und Gerste in diesen Tagen schon einen Meter hoch. Bald ist Erntezeit. Anatoli Matiewitsch ist sicher, daß es dank moderner Technik eine der besten Ernten wird, die er in seinen 25 Jahren auf der Kolchose erlebt hat.


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