Ankara riscopre gli Usa

<107130109"> Turchia, Usa, Curdi, Iran, Siria Die Welt 05-06-09

<107130110"> Ankara riscopre gli Usa

Boris Kalnoky

<107130111"> La Turchia ha concesso agli americani l’uso della base militare Incirlik, negata due anni fa, per voli di supporto logistico verso Irak e Afghanistan: scopo rinnovare l’alleanza strategica con gli Usa .

Ciò in preparazione della visita negli Usa del primo ministro turco Erdogan, accompagnato da una folta delegazione di politici e militari.

Da recenti dichiarazioni di un alto esponente militare: un Iran nucleare sarebbe una minaccia per la sicurezza nazionale della Turchia.

Erdogan da parte sua ha difeso un avvicinamento turco a Iran e Siria, utile per la democratizzazione dell’area voluta dagli Usa .

Il ministro turco degli Esteri Gül avrebbe avuto la promessa dalla Rice che gli americani eviteranno in futuro qualsiasi attacco terroristico degli estremisti del Pkk contro la Turchia.

I principali punti di divergenza tra Turchia e Stati Uniti dopo l’invasione dell’Irak:

  • gli Usa appoggiano i curdi in Irak e non agiscono contro il Pkk , mentre Ankara teme la formazione di uno Stato curdo, non ha potuto continuare le spedizioni contro il Nord Irak a causa della presenza americana;
  • M.O.: gli americani tengono sotto pressione i governi iraniano e siriano; la Turchia ha migliorato le proprie relazioni con entrambi i paesi;

Mentre il presidente americano Bush ha apprezzato la Turchia come esempio modello per una democrazia islamica, il deputato del partito al governo Akp ha definito l’iniziativa americana in Irak come “genocidio”; Erdogan stesso ha definito come “non democratiche le elezioni in Irak”; i neo-con americani si chiedono quale siano le intenzioni e l’orientamento dell’ Akp , un partito sempre più diviso al suo interno, e non si sa se Erdogan sia in grado di controllare la situazione. Die Welt 05-06-09

Ankara entdeckt die USA neu

Premier Erdogan versucht die Beziehungen zu verbessern

von Boris Kalnoky

Istanbul – Der türkische Ministerpräsident Erdogan weilt in Washington und mit ihm eine umfangreiche Delegation türkischer Politiker und Militärs. Es ist ein Besuch, der die komplizierten Beziehungen zwischen beiden Ländern revitalisieren soll, aber durchaus auch zu weiterer Entfremdung führen kann.

Da die EU-Kandidatur der Türkei in rauhe See gerät, weil die EU auf der Suche nach sich selbst im Dunkeln tappt, will Ankara die strategische Partnerschaft mit den USA erneuern.

Die Amerikaner ihrerseits fürchten, daß eine von der EU abgelehnte und gedemütigte Türkei unberechenbar werden kann, und erwägen ebenfalls eine Vertiefung der Beziehungen zu Ankara. Da gibt es viel zu tun, denn Türken und Amerikaner haben sich seit dem Irak-Krieg oft übereinander geärgert. Die wichtigsten Streitpunkte:

Nordirak : Washington unterstützt die Kurden im Irak, Ankara sieht darin die Gefahr, daß ein kurdischer Staat entstehen könnte. Die USA unternehmen nichts gegen die kurdische Rebellengruppe PKK, die Türkei kann angesichts der amerikanischen Präsenz nicht wie früher Strafexpeditionen in den Nordirak starten, um selbst für Ordnung zu sorgen.

Der Nahe Osten : Die Amerikaner setzen die Regime im Iran und in Syrien unter Druck, die Türkei hat ihre Beziehungen mit beiden Ländern verbessert. In einem Interview mit der Zeitung Yeni Safak sagte Erdogan auf dem Weg nach Washington, es gebe gar keinen Grund, warum das den USA mißfallen sollte: Es sei nämlich er, Erdogan, gewesen, der über die verbesserten Kontakte nach Syrien Damaskus zum Rückzug aus dem Libanon überredet habe.

Demokratie: Präsident Bush hat die Türkei als Musterbeispiel für eine gemäßigte, islamische Demokratie gepriesen. Als danach ein Abgeordneter der regierenden, als gemäßigt islamisch geltenden AKP das amerikanische Vorgehen im Irak als “Genozid” bezeichnete und Erdogan selbst die Wahlen im Irak als “nicht demokratisch”, war Washington nicht erfreut. Bei den Amerikanern, jedenfalls bei den einflußreichen Neokonservativen, wachsen Zweifel an Gesinnung und Ausrichtung der AKP. Die Partei gilt zunehmend als innerlich gespalten, und man wüßte gern, wohin die Richtungskämpfe führen werden, und ob Erdogan die Dinge im Griff behalten kann. Schon im Vorfeld des Besuchs hatte die türkische Regierung einem seit zwei Jahren immer wieder vorgetragenen amerikanischen Wunsch nachgegeben und die Nutzung des Luftwaffenstützpunktes Incirlik für logistische Flüge nach Irak und Afghanistan genehmigt. Türkische Politiker und Militärs äußern sich seit kurzem zu Iran und Syrien auf eine Weise, die den Amerikanern zu gefallen sucht: Ein “nuklearer Iran”, sagte der stellvertretende Generalstabschef Basbug, wäre eine “Gefährdung der nationalen Sicherheit der Türkei”. Erdogan seinerseits verteidigt die Annäherung an die Nachbarländer Iran und Syrien mit einem verstärkten Akzent auf der Anmerkung, all dies diene nur dazu, jene Länder für eine umfassende Demokratisierung empfänglich zu machen, was doch ganz im Sinne der amerikanischen Nahost-Politik sei. Der türkische Außenminister Abdullah Gül sprach in Washington bereits mit US-Außenministerin Condoleezza Rice. Diese habe versprochen, sagte Gül erfreut, daß die Amerikaner jegliche Terrorangriffe der kurdischen Extremistengruppe PKK in Richtung Türkei künftig verhindern würden. Diese Erklärung deutet darauf hin, wie die Türken den US-Besuch gewichten wollen: Als glänzenden Erfolg.

Artikel erschienen am Do, 9. Juni 2005 © WELT.de 1995 – 2005

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