La battaglia per la cisterna del mondo

Energia – Caspio – Usa – Russia Die Welt 05-05-25

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Jens Hartmann

A Bibi-Ejbat, nei sobborghi di Baku, si vedono ancora le rovine dell’antico ricchezza petrolifera; qui fu scoperto il petrolio nel 1873, vi giunsero i Nobel i Rockefeller e i Rothschild; nel 1901 l’Azerbaidjan produceva il 50% di tutto il petrolio mondiale.

Oggi il centro di estrazione è a Sangachal, pochi chilometri lontano.

Dopo la Russia e il MO, la regione del Caspio è la terza maggior regione del mondo per riserve petrolifere, calcolate dall’autorità americana per l’energia, Eia , in 17-33md. barili, pari alle riserve del Quatar, o a quelle degli Usa . I giacimenti di gas sono ancora più ingenti.

Russia e Usa si trovano opposte in uno scontro geo-politico nella regione del Caspio:

i russi non hanno alcun interesse a che il petrolio e il gas della regione giunga sul mercato mondiale, in concorrenza ai giacimento siberiani;

– gli americani invece vedono il Caspio come alternativa per porre fine alla dipendenza dal MO. La Eia calcola che per il 2015 potranno essere estratti nella regione circa 4mn. b/g, 1/10 dell’estrazione Opec prevista per allora.

– La regione avrebbe un maggior potenziale, se non mancassero infrastrutture adeguate per l’export, se ci fosse l’accordo per nuove rotte per l’esportazione e se non ci fossero le dispute di confine tra gli Stati confinanti.

– I cinque Stati confinanti, Russia, Azerbaidjan, Iran, Turkmenistan e Kazakistan non hanno finora concluso alcun accordo giuridicamente vincolante sulla ripartizione del Mar Caspio, e di conseguenza sull’utilizzo dei giacimenti di materie prime.

– Solo Russia, Azerbaidjan e Kazakistan – i paesi sulla riva nord – si sono accordati nel 2003 per ripartirsi il 64% del territorio marino del Caspio, un accordo non riconosciuto da Iran e Turkmenistan.

– La questione di come le ricchezze del sottosuolo vengono portate sul mercato mondiale non è meno complessa. Sulla carta sono segnati 14 oleodotti progettati o esistenti e 10 gasdotti. Il collegamento più importante è quello Baku-Tbilisi-Ceyhan.

Questi oleodotti però sono diretti nella direzione errata, vale a dire verso l’Europa. Il maggior incremento nel consumo del petrolio è però in Asia, Cina anzitutto.

Il Kazakistan ha già costruito un altro oleodotto di circa 1000 km. da Atasu, nel Nord-Ovest, al passo di Alatav in Cina.

Mentre prima il pupillo delle multinazionali era l’Azerbaidjan, ora il è il Kazakistan. Gli investitori stranieri sono però preoccupati da quando una dopo l’altra, le ex repubbliche sovietiche sono scosse da rivoluzioni. Die Welt 05-05-25

Der Kampf um die Tankstelle der Welt

Die Kaspi-Region lockt mit Rohstoffvorkommen

von Jens Hartmann

Moskau/Baku – Rostige Pferdekopfpumpen wippen im Takt. Altersschwache Bohrtürme trotzen dem Wind, der vom Kaspischen Meer landeinwärts bläst. In Bibi-Ejbat, einem Vorort der aserbeidschanischen Hauptstadt Baku, bekommt der Besucher in einer schrottreifen Kulisse nur eine Ahnung vom einstigen Ölreichtum. Hier entlockten Arbeiter im Jahr 1873 dem Boden erstmals Öl. Der schwarze Stoff zog die Nobels, die Rockefellers und Rothschilds an. Villen aus der Gründerzeit künden in Baku vom einstigen Reichtum. 1901 produzierte Aserbeidschan 50 Prozent der weltweiten Fördermenge.

Heute ist das wenige Kilometer entfernte Sangachal die Zukunft. Tanks und Gasabscheider sind ans Meeresufer gequetscht, weiter draußen stehen Offshore-Plattformen. Sangachal ist einer der weltgrößten Ölterminals und Ausgangspunkt des Rohrs, das Tag für Tag eine Mio. Faß (je 159 Liter) zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan bringen soll.

Anfang der neunziger Jahre waren “Bonanza”, “Kaspisches Klondyke” und “Oil Dorado” Zauberworte in Aserbeidschan. Westliche Ölmultis unterschrieben einen Vorvertrag nach dem anderen. Es ging immer um Milliarden von Dollars und um die “Elefanten”, gigantische Erdölvorkommen, die man erkundet haben wollte und nun zu heben beabsichtigte.

Die Kaspi-Region ist hinter Rußland und dem Nahen Osten diejenige mit den drittgrößten Erdölreserven der Welt. Die US-Energiebehörde (EIA) schätzt sie auf 17 bis 33 Mrd. Faß, was am unteren Ende den Vorräten des Opec-Mitglieds Quatar, am oberen Ende denen der USA entspricht. Die Erdgasvorkommen gelten als noch wesentlich bedeutender.

Rußland und die USA stehen sich im geopolitischen Wettstreit in der Kaspi-Region gegenüber. Die Russen haben kein Interesse daran, daß Öl und Gas aus der Gegend auf den Weltmarkt kommen; beides würde den Vorkommen Sibiriens Konkurrenz machen. Die USA sehen Energielieferungen vom Kaspischen Meer hingegen als Alternative, um die Abhängigkeit vom Nahen Osten zu beenden.

Bohrungen in den vergangenen Jahren haben jedoch keine herausragenden Ergebnisse mehr gebracht. “Neue Ölfunde und die Ölproduktion in der Kaspi-Region haben nicht die Erwartungen der neunziger Jahre erfüllen können”, schreibt die EIA. Sie rechnet damit, daß bis 2015 in der Region rund vier Mio. Faß pro Tag gefördert werden, rund ein Zehntel der für diese Zeit geschätzten Opec-Fördermenge. Die Region hätte Potential, findet die EIA, wären da nicht “der Mangel an adäquater Export-Infrastruktur, Uneinigkeit über neue Exportstrecken sowie Grenzstreitigkeiten unter den Anrainerstaaten”.

Diese fünf Anrainer Rußland, Aserbeidschan, Iran, Turkmenistan und Kasachstan haben bislang keinen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag über die Aufteilung des Kaspischen Meeres und damit über die Nutzung der Rohstoffvorkommen abgeschlossen. Nur Rußland, Aserbeidschan und Kasachstan, die nördlichen Anrainer, einigten sich 2003 auf eine Aufteilung von 64 Prozent des Seebodens des Kaspischen Meeres. Iran und Turkmenistan erkennen das nicht an.

Nicht weniger kompliziert ist die Frage, wie der Rohstoffreichtum auf die Weltmärkte gebracht werden kann. 14 geplante oder existierende Öl- sowie zehn potentielle Gaspipelines sind auf Landkarten eingezeichnet. Die bedeutendste Verbindung ist Baku-Tbilisi-Ceyhan. Die kasachischen Vorkommen des Tengiz-Feldes am nördlichen Zipfel des Kaspischen Meeres werden auf der Route, die zum russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk reicht, geliefert.

Diese Pipelines führen eigentlich in die falsche Richtung, nämlich nach Europa. Die größten Zuwächse beim Erdölverbrauch weist Asien, allen voran China, auf. Kasachstan legt gerade von Atasu im Nordwesten bis zum Alataw-Pass in China auf rund 1000 Kilometern eine weitere Pipeline.

War anfangs Aserbeidschan der Liebling der Ölmultis, hat sich diesen Platz nun Kasachstan erkämpft. Nervosität herrscht bei den Auslandsinvestoren aber, seitdem eine ehemalige Sowjetrepublik nach der anderen von Revolutionen heimgesucht wird. Unruhen in Usbekistan und Aserbeidschan und die Frage, wie es in K
asachstan weitergeht, lassen das politische Risiko in der Region steigen. Bislang galten die typischen Länderrisiken wie Demokratiedefizit und Korruption als kalkulierbar.

Artikel erschienen am Mit, 25. Mai 2005 © WELT.de 1995 – 2005

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