Un mercato importante

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German Foreign Policy 05-04-16

Un mercato importante

Il presidente dell’Argentina, Kirchner, accompagnato da diversi membri del suo governo si è recato in Germania, dove ha cercato l’appoggio del governo tedesco sulla questione dei debiti, tanto verso i creditori tedeschi che nei confronti del Fmi , in vista del prossimo vertice di primavera.

Il nodo del conflitto tra Argentina e Fmi sono le misure sulla conversione del debito non accettate da circa ¼ dei creditori privati, tra cui diversi tedeschi.

Kirchner chiede anche la composizione di un conflitto con Siemens riguardante un risarcimento di $600mn. per la supposta rottura di un contratto.

Schröder, che verso la fine dell’anno visiterà diversi paesi del Sud America, ha già promesso di voler risolvere «con spirito di amicizia» i «problemi di politica finanziaria non del tutto facili».

Berlino intende ampliare l’influenza economica tedesca in Argentina, quarto maggior partner tedesco in America Latina, anche contro la Cina, che nel prossimo anno intende investire circa $20md. nel paese e partecipare anche allo sfruttamento delle riserve di petrolio e gas che si presume si trovino nella costa sud dell’Argentina.

L’amburghese Ibero-Amerika Verein ha suggerito alle imprese tedesche, già alla fine del 2004, «di investire anche nei settori economici ritenuti importanti dalla Cina, per evitare di essere scalzati da importanti posizioni di mercato ».

Wintershall AG intende esplorare nuovi campi di gas in Patagonia; Man Ferrostaal sta cercando di concludere un progetto di cooperazione con il governo argentino per cantieri navali statali per la costruzione di petroliere speciali e per la riattivazione di navi pattuglia.

DaimlerChrysler starebbe progettando di produrre un nuovo modello negli stabilimenti in Argentina; Vw maggior produttore automobilistico argentino intende ampliare la sua produzione, e investire $100mn.

Il capo del gruppo Vw, Bernd Pischetsrieder, e il presidente di Vw Argentina Viktor Klima (ex Cancelliere austriaco) hanno ricevuto il presidente argentino Kirchner presso la sede Vw di Wolfsburg; visite di membri di governi stranieri nella centrale del gruppo non sarebbero eccezionali.

Tema dell’incontro è stato tra l’altro l’accordo di libero scambio tra Ue e l’associazione di Stati sudamericani Mercosur. Lo scorso autunno i negoziati sono stati temporaneamente sospesi perché diversi paesi Ue non sono disposti ad aprire il mercato agricolo europeo ai prodotti del Mercosur; la Germania invece lo vorrebbe. German Foreign Policy 05-04-16

Wichtiger Markt

WOLFSBURG/BERLIN/BUENOS AIRES (Eigener Bericht) – Nach umfangreichen Wirtschaftsgesprächen reisen am heutigen Samstag der Staatspräsident Nestor Kirchner und mehrere Regierungsmitglieder Argentiniens aus Deutschland ab. Buenos Aires befindet sich wegen umstrittener Umschuldungsmaßnahmen im Streit mit dem IWF sowie mit deutschen Gläubigern und sucht die Rückendeckung der Bundesregierung. Berlin wiederum will den deutschen Wirtschaftseinfluss in Argentinien u.a. gegen die Volksrepublik China behaupten, die Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe in dem südamerikanischen Land angekündigt hat, und wünscht Gefälligkeiten seitens der argentinischen Regierung. Wie das Bundespresseamt auf Anfrage bestätigt, will Kanzler Schröder Ende 2005 eine Reise durch mehrere Staaten Lateinamerikas antreten. Der argentinische Staatspräsident hat am gestrigen Freitag die notwendige offizielle Einladung für sein Land ausgesprochen.

Hilfsgesuche

Kern des Streits zwischen Argentinien und dem IWF sind Umschuldungsmaßnahmen, die von rund einem Viertel der privaten Gläubiger des südamerikanischen Staates – darunter zahlreiche Deutsche – nicht akzeptiert werden. Die argentinische Regierung erhofft sich für die Auseinandersetzungen, die an diesem Wochenende bei der IWF-Frühjahrstagung und dem Treffen der G7-Finanzminister eskalieren könnten, die Unterstützung der Bundesregierung und des Bundespräsidenten, eines ehemaligen geschäftsführenden IWF-Direktors. Kanzler Schröder hat jetzt zugesagt, die ,,nicht ganz leichten finanzpolitischen Probleme” des Landes ,,in freundschaftlichem Geist” lösen zu wollen. Kirchner will außerdem auch einen Konflikt mit dem Münchner Siemens-Konzern beilegen, der von Buenos Aires wegen eines angeblichen Vertragsbruchs eine Entschädigung von 600 Millionen US-Dollar verlangt. Bereits am Mittwoch ist der Präsident Argentiniens mit dem für Amerika zuständigen Siemens-Vorstandsmitglied Uriel Sharef zusammengetroffen, die argentinische Presse berichtet ,,,wichtige Investitionen” des deutschen Konzerns in sensible Infrastrukturbereiche stünden in Aussicht.1)

Gegner: China

Das argentinische Gesuch um Unterstützung trifft in Berlin auf günstige Bedingungen, da die Bundesregierung eine Ausweitung des deutschen Wirtschaftseinflusses in dem südamerikanischen Land anstrebt. Wie ein Regierungssprecher auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, will Gerhard Schröder Ende 2005 mehrere Staaten Lateinamerikas besuchen; Beobachter rechnen damit, dass – ähnlich wie zuvor in China, Nordafrika und kürzlich in den Golfstaaten – Wirtschaftsfragen im Mittelpunkt der Kanzlerreise stehen werden. Als besondere Herausforderung in Lateinamerika gilt das rapide zunehmende Wirtschaftsengagement der Volksrepublik China. In Argentinien etwa, dem viertgrößten lateinamerikanischen Wirtschaftspartner Deutschlands, will China in den kommenden zehn Jahren beinahe 20 Milliarden US-Dollar investieren und sich dabei auch an der Erschließung von Erdöl- und Erdgasreserven beteiligen, die vor der südargentinischen Küste vermutet werden.2)

,,Selbst investieren”

Der Hamburger Ibero-Amerika Verein hat deutschen Unternehmen bereits Ende 2004 empfohlen ,,,selber in die von China als wichtig erachteten Wirtschaftsbereiche zu investieren”, um eine Verdrängung von bedeutenden Marktpositionen zu verhindern. 3) Die Wintershall AG will entsprechend neue Gasfelder in Patagonien explorieren, MAN Ferrostaal strebt ein Kooperationsprojekt mit der argentinischen Regierung an, um staatliche Werften für den Bau von Spezialtankern und Patrouillenbooten zu reaktivieren.4) DaimlerChrysler plant Presseberichten zufolge, in seinen argentinischen Werken ein neues Modell herzustellen.5) Auch Volkswagen, derzeit der größte Arbeitgeber des argentinischen Automobilsektors, will seine Produktion in Argentinien ausweiten und 100 Millionen US-Dollar investieren. Konzernchef Bernd Pischetsrieder sowie der Präsident von VW Argentina, der ehemalige Kanzler Österreichs Viktor Klima, empfingen den Staatspräsidenten Argentiniens und mehrere seiner Minister am Donnerstag am Wolfsburger Firmensitz. Der Besuch ausländischer Regierungsmitglieder in der deutschen Konzernzentrale sei ,,nicht ungewöhnlich”, heißt es bei Volkswagen.

Starke Vorbehalte

Gegenstand der Gespräche zwischen dem Staatspräsidenten Argentiniens und deutschen Automobil-Managern war u.a. ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbündnis Mercosur. Die Verhandlungen darüber sind im vergangenen Herbst vorläufig eingestellt worden, weil mehrere EU-Staaten nicht bereit sind, den europäischen Agrarmarkt für Mercosur-Produkte zu öffnen. 6) ,,Man wird den Gesprächsfaden wieder aufnehmen müssen”, erklärt der Chef-Volkswirt der Dresdner Bank Lateinameri
ka
, Dr. Heinz Mewes, gegenüber german-foreign-policy.com: ,,Lateinamerika ist ein wichtiger Markt für die Europäer.” Die zu überwindenden Vorbehalte in mehreren EU-Staaten gegen die von Berlin gewünschte Öffnung des Agrarmarktes hält Mewes jedoch nach wie vor für ,,stark”.

1) Llega Kirchner a Alemania en busca de inversión; EFE 14.04.2005

2) China macht Lateinamerika Geschenke; Deutsche Welle 21.11.2004

3) Investitionen ausländischer Unternehmen in Lateinamerika; www.iav.de

4) Argentinien wirbt um Rückendeckung für Verhandlungen mit Währungsfonds; Frankfurter Allgemeine Zeitung 13.04.2005

5) s. auch ,,Subversive Elemente ausschalten”

6) s. dazu Wettlauf EU-USA in Südamerika, Endspurt und Gestolpert

s. auch Strategische Neubestimmungen

veröffentlicht am: 16. Apr 2005

Informationen zur Deutschen Außenpolitik

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