Spirale del debito – L’esplosione dei costi spinge alla rovina le imprese cinesi

Cina, economia, Pmi
Die Welt        111210

Spirale del debito – L’esplosione dei costi spinge alla rovina le imprese cinesi

Johnny Erling

– La Cina festeggia l’11 dicembre il decennio d’oro, il decimo anno dall’entrata nel WTO che ha favorito un forte balzo avanti.

o   La Cina è il primo paese per riserve valutarie; è la seconda maggiore economia dopo gli Usa, ed è al primo posto in una decina di settori: ad es. nella produzione di auto; nella siderurgia e nell’edilizia.

– Stanno però accumulandosi dati economici negativi, segnali di una crisi che sta allargandosi:

o   La Cina ha 43 milioni di PMI, che occupano l’80% di tutta la forza lavoro urbana

o   centinaia di miglia di esse sono finite nella spirale del debito a causa del calo della domanda, di costi in crescita e di perdite in valuta.

– La maggior parte degli imprenditori in bancarotta (c’è una lista di 80 ricercati alle frontiere) proviene dalla ricca provincia orientale di Zhejiang, e in particolare dalla città di Wenzhou, 6 milioni di abitanti.

o   Negli anni Novanta, Wenzhou è divenuta una città modello dell’economia privata: qui si sono insediate circa 400 000 imprese;

o   circa il 70% di esse lavora per l’export; da quasi 30 anni ha produzioni di massa (giocattoli, elettronica a basso costo, abbigliamento, calze, calzature).

o   Il boom è finito nel 2010 quando il costo del lavoro e delle materie prime è cresciuto di due cifre; a questo si è aggiunta la politica monetaria restrittiva del governo contro l’inflazione, che ha reso difficile alle banche erogare credito e ha costretto le imprese private a chiedere prestiti a banche-ombra per prestiti con interessi usurai.

– Le imprese di Wenzhou erano al primo posto mondiale per la produzione di fuochi d’artificio: ad ottobre 2011 ne rimanevano solo 100 sulle 3000 che c’erano prima.

– Nel complesso quest’anno hanno chiuso 72 000 imprese, 1/6 del totale (dati China Daily);

o   Ad inizio dicembre il numero delle imprese a rischio di fallimento sono salite da 3600 a 5000. Da aprile a ottobre ha chiuso 90 imprese, solo la punta dell’iceberg. I capitali del mercato dei prestiti in nero era calcolato nel 2010 in circa 2 500 MD di yuan ($391 MD); circa la metà dei prestiti veniva da istituzioni commerciali statali che ri-prestavano a tassi usurai, il resto era capitale privato. (cfr. WSWS)

– Difficoltà per le imprese anche nelle provincie costiere del Sud della Cina, finora chiamata officina del mondo:

o   Il settore cantieristica e trasporto marittimo soffre di sovraccapacità; è rapidamente calato il tasso di noleggio: nella provincia di Fujian 80 spedizionieri privati sono in tali difficoltà che hanno dovuto vendere una parte delle loro navi al prezzo di rottame.

– Non solo l’economia reale sta patendo, anche tra i 20 000 gruppi immobiliari aumentano le bancarotte, gli imprenditori fuggono da Shenzhen e Guandong verso Hongkong; anche i capi di gruppi sudcoreani abbandonano le loro fabbriche.

– I governi provinciali, una volta ancora ricchi, per evitare disordini pagano ai lavoratori i salari mancanti.

Gli economisti chiedono a Pechino di mettere in campo le riforme economiche per troppo tempo tralasciate; scrive il Xibu Shibao: “La nostra sfida è iniziata proprio adesso, a dieci anni dall’entrata nel WTO ».

Die Welt          111210
Schuldenfalle – Kostenexplosion treibt Chinas Firmen in den Ruin

Johnny Erling| 09.12.2011

Steigende Kosten, eine schwache Weltnachfrage und Wucherzinsen treiben tausende chinesische Betriebe in die Pleite. Konjunkturprogramme gibt es kaum.

Von der „Goldenen Dekade“ schwärmen Pekings Politiker gerne, und im Grunde haben sie auch recht: Am Sonntag feiert China, dass es vor zehn Jahren der Welthandelsorganisation (WTO) beigetreten ist. Genau dieser Schritt war es, der China wirtschaftlich nach vorne katapultierte.

–   Inzwischen ist der asiatische Riese Devisenweltmeister. Er ist nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und in einem Dutzend Branchen die Nummer eins: als weltgrößter Automobilhersteller zum Beispiel, in der Stahlbranche und im Baugeschäft.

–   Doch ausgerechnet vor den Feierlichkeiten häufen sich jetzt die Hiobsbotschaften aus der chinesischen Wirtschaft.

–   Hunderttausende Kleinunternehmen stecken in der Schuldenfalle. China zählt 43 Millionen kleine und mittlere Unternehmen, die 80 Prozent aller städtischen Arbeitskräfte beschäftigen. Viele von ihnen stecken in der Zwickmühle zwischen einbrechender Nachfrage, steigenden Kosten und Währungsverlusten.

Pekings Probleme wachsen rasant

–   An die chinesischen Zoll- und Grenzbehörden wurden jetzt Fahndungslisten mit den Namen von 80 Unternehmern verteilt, die festgenommen werden sollen, falls sie ein- oder ausreisen wollen. Die Männer seien allesamt verdächtige Bankrotteure, die Hals über Kopf aus ihren hoch verschuldeten Betrieben geflohen seien und Zehntausende Arbeiter im Stich gelassen hätten.

–   Das kann Peking nicht durchgehen lassen. Die chinesische Staatsspitze sorgt sich, dass solche Kurzschlusshandlungen von Firmenchefs Protestaktionen der Arbeiter und soziale Unruhen könnten. Schon aus diesem Grund baten Chinas Staatsanwälte die Behörden in den USA, Kanada, Australien und Singapur um Amtshilfe, damit diese die mutmaßlichen Wirtschaftsverbrecher ausliefern, wenn sie bei ihnen auftauchen sollten.

–   In Wahrheit ist Pekings neues Wirtschaftsproblem aber viel größer, als die 80 gesuchten Firmenchefs es auf den ersten Blick vermuten lassen – sie werfen nur ein Schlaglicht auf eine Krise, die sich hier gerade ausbreitet.

o    Die meisten der Konkurs-Unternehmer, die jetzt zur Fahndung ausgeschrieben wurden, stammen aus Chinas reicher Ostküstenprovinz Zhejiang, und hier wiederum vor allem aus der Stadt Wenzhou.

–   In den 90er-Jahren wurde Wenzhou zur Modellstadt für die chinesische Privatwirtschaft: Rund 400.000 Betriebe haben sich in der Sechs Millionen-Einwohner-Metropole angesiedelt;

–   rund 70 Prozent von ihnen arbeiten für den Export. Fast 30 Jahre lebte Wenzhou von der Massenherstellung von Spielzeug, Billigelektronik, Kleidung, Socken oder Schuhen.

Auch an der "Werkbank der Welt" leiden Firmen

–   Doch dieser Boom endete 2010, als sich die Kosten für Arbeit und Rohstoffe gleich zweistellig erhöhten. Zu schaffen machte den Firmen zudem Pekings restriktive Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation, die aber den Banken die Kreditvergabe erschwerte und Privatunternehmen zwang, sich Geld bei Schattenbanken zu Wucherzinsen zu leihen.

–   Früher waren Unternehmen aus Wenzhou bei Feuerzeugen Weltmarktführer. Doch von einst 3000 Betrieben, die die Welt mit Billig-Anzündern versorgten, waren im Oktober 2011 nur noch 100 Firmen übrig. Insgesamt 72.000 Wenzhouer Betriebe oder jedes sechste Unternehmen mussten in diesem Jahr aufgeben, berichtete „China Daily“. Stich, wie die Wirtschaftszeitung „21. Jahrhundert“ haoxing mehren sich die Probleme mit Konkursen. Die Provinz erhöhte die Zahl der von ihr beobachteten potenziellen Krisenfirmen Anfang Dezember von 3600 auf 5000 Betriebe.

–   Auch in Südchinas Küstenprovinzen, die bisher als „Werkbank der Welt“ galten, leiden private Unternehmen. Chinas Schiffsbau und die Seefracht-Branche plagen Überkapazitäten. Der rapide Fall der Frachtraten trifft sie besonders. Nach Angaben des „Wirtschaftsinformationsdienstes“ der Nachrichtenagentur Xinhua gerieten in Südchinas Küstenprovinz Fujian 80 private Seefrachtspediteure so sehr in Schwierigkeiten, dass sie einen Teil ihrer Schiffe zum puren Schrottwert verkaufen mussten.

–   Nicht nur die Realwirtschaft ist betroffen. Konkurse häufen sich unter den 20.000 Immobilienunternehmen. Auch hier werden erste Fälle von geflohenen Unternehmenschefs gemeldet. 2008 hatte China Ähnliches erlebt. Verschuldete Unternehmer flohen aus Shenzhen und Guangdong nach Hongkong. Selbst südkoreanische Firmenchefs ließen ihre Fabriken im Stich. Die damals noch reichen Provinzregierungen zahlten den geprellten Arbeitern ihre ausstehenden Löhne und verhinderten so Unruhen.

–   Heute sind Chinas hoch verschuldeten Provinzen die Hände gebunden. Auch die Zentrale hat kein Geld, um erneut große Konjunkturprogramme zu starten. Marktökonomen fordern Peking auf, jetzt endlich die zu lange vernachlässigten Wirtschaftsreformen in Angriff zu nehmen. Die „Xibu Shibao“ schrieb: „Unsere Herausforderung zehn Jahre nach dem WTO-Beitritt hat gerade erst begonnen.“

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