Crisi finanziaria – la dipendenza della Cina dalla crescita
● Le valutazioni/speranze dell’Occidente nella crisi finanziaria che la Cina possa fungere da ancora di salvataggio (essendo negli ultimi anni stata la locomotiva alla crescita mondiale) e vincitrice della crisi, non sono condivise dalla Cina stessa, i cui dirigenti conoscono le debolezze dell’economia cinese e i rischi che incombono.
● Dopo anni di crescita economica a due cifre, quest’anno la Cina è cresciuta meno del 10%, solo con una crescita di almeno il 7-8% la Cina può creare posti di lavoro sufficienti per la crescente popolazione e per l’esercito di braccianti in crescita.
● Per la prima volta il governo cinese dichiara che la crisi finanziaria internazionale ha seri ripercussioni sul mercato del lavoro, in primo luogo per le basse qualifiche.
● Il 70% dell’occupazione creata annualmente è rappresentata dall’industria manifatturiera, che occupa lavoratori non qualificati; il loro licenziamento toccherebbe anzitutto i 200 mn. di braccianti che emigrano nelle città.
– Giungono notizie di proteste e dimostrazioni anche nelle campagne, dove i 350 mn. di contadini risentono della crisi;
– il governo cinese ha rinunciato all’obiettivo di raddoppiare per il 2020 il reddito dei contadini, e rinviato la riforma agraria per evitare l’aumento dell’immigrazione contadina nelle città.
– Il governo cinese vede un rischio per la stabilità politica del paese nello scontento che prima poi esprimerà la piccola borghesia urbana, la classe che più ha guadagnato nel boom economico, e ha investito nell’acquisto di un’abitazione e in azioni, a seguito del calo dei prezzi degli immobili, e dei valori di Borsa.
– Il forte tasso di crescita della Cina dipende soprattutto dall’export;
– con la crisi in USA e Europa cala il lavoro nei capannoni della manifattura nella provincia del Guandong;
– già ora oltre la metà delle sue fabbriche di giocattoli per l’export sono fallite, decine di migliaia di lavoratori sono disoccupati e privi di previdenza sociale, spesso non ricevono il salario spettante.
– Il calo della domanda di materie prime ed energia si vede nei cumuli di carbone che giacciono nel porto industriale di Qinhuangdao;
– Nel Nord, in cui è concentrata l’industria pesante, stanno fallendo molte delle acciaierie costruite con il boom economico;
– vacilla l’edilizia, pilastro della crescita interna; cadono i prezzi degli immobili.
– In der globalen Finanzkrise ist China zu einem Hoffnungsträger geworden. Die Volksrepublik, die in den letzten Jahren die Lokomotive des Weltwirtschaftswachstums war, werde mit ihrem robusten Wachstum und ihren großen Devisenreserven der Krise nicht nur trotzen, sondern vielleicht auch den anderen heraushelfen, hieß es. Peking werde den Vereinigten Staaten zu Hilfe kommen, seinen wirtschaftlichen und schließlich auch seinen politischen Einfluss ausdehnen. Manche haben die Volksrepublik schon zum Gewinner der Krise erklärt.
– In China selbst sind solche Einschätzungen kaum zu hören. Selbst anfängliche Erklärungen, man sei gut gegen eine Krise gewappnet und wisse sich davor zu schützen, sind verstummt. Vorsichtig sprechen die Pekinger Politiker von verantwortlichem Verhalten und internationaler Zusammenarbeit. Das liegt nicht nur an der hierzulande üblichen Zurückhaltung. Besser als Außenstehende kennen die Pekinger Parteiführer die Schwächen der chinesischen Wirtschaft und sehen die Gefahren, die auf sie zukommen.
Zehntausende von Arbeitern stehen auf der Straße
– Chinas hohes Wirtschaftswachstum hängt vornehmlich am Export. Wenn in den Vereinigten Staaten und in Europa weniger konsumiert wird, gibt es in den Fertigungshallen der südchinesischen Provinz Guangdong weniger Arbeit.
– Schon jetzt ist mehr als die Hälfte der für den Export produzierenden Spielzeugfabriken im südchinesischen Dongguang bankrott. Zehntausende von Arbeitern stehen auf der Straße – ohne soziale Absicherung, oft auch ohne ausstehende Löhne.
– Die nachlassende Nachfrage nach Rohstoffen und Energie macht sich bemerkbar. Im chinesischen Industriehafen Qinhuangdao wachsen die Kohlehalden.
– Im Norden, wo die Schwerindustrie konzentriert ist, stehen viele der im Wirtschaftsboom ausgebauten Stahlwerke vor dem Bankrott.
– Die Bauindustrie, der Pfeiler des inländischen Wachstums, wankt. Immobilienpreise fallen, Käufer bleiben aus.
– Nach Jahren des zweistelligen Wachstums ist Chinas Wachstumsrate in diesem Jahr erstmals unter zehn Prozent gefallen. Und viele warnen, dass sich die Zuwachsraten im Gefolge der Krise der Schmerzgrenze von acht Prozent annähern könnten.
– Nur mit einem Wachstum von sieben bis acht Prozent aber, so die allgemeine Einschätzung, kann Chinas Wirtschaft genügend Arbeitsplätze für die wachsende Bevölkerung und das zunehmende Heer der bäuerlichen Wanderarbeiter bieten.
Mehr Konsum durch Subventionen
– Nach anfänglichen Abwiegelungsversuchen gibt die chinesische Regierung jetzt offen zu, dass die globale Finanzkrise ernsthafte Auswirkungen auf den chinesischen Arbeitsmarkt hat. Zuerst treffen sie die Geringqualifizierten.
– Siebzig Prozent der Stellen, die bislang jährlich neu geschaffen wurden, entstanden in den Fertigungsbetrieben, die solche Kräfte einstellen. Vom Wegfall dieser Stellen wären vor allem die zweihundert Millionen Wanderarbeiter betroffen.
Anders als früher lässt sich auch die bäuerliche Bevölkerung in China nicht mehr alles gefallen. Nachrichten von Protestaktionen und Demonstrationen finden heute dank moderner Kommunikationsmittel Verbreitung im ganzen Land und machen Schule. Auch bei den 350 Millionen Bauern, die noch selbst ihr Land bestellen, macht sich die Krise bemerkbar. Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind gefallen.
– Schon jetzt musste die chinesische Regierung von ihrem gerade erst verkündeten Ziel abrücken, das Einkommen der Bauern bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln. Auch die seit langem geplante Bodenreform will die Regierung nun vorsichtig zurückschrauben, um zu verhindern, dass noch mehr Bauern vom Land in die Stadt ziehen.
– Oberstes Ziel der Agrarpolitik ist jetzt, sicherzustellen, dass die Bauern weiterhin ein Stück Land in Pacht haben als Rückhalt für eine Krise. Die Bauern sollen zu mehr Konsum durch Subventionen animiert werden. Doch Chinas Bauern sind arm und ohne soziale Sicherung, sie sparen für Krankheitsfälle, für das Alter, für die Erziehung ihrer Kinder, für mehr Konsum bleibt da wenig übrig.
Gefahr für die Stabilität in China
– Die neue städtische Mittelschicht, die es gerade zu etwas gebracht hat, sorgt sich vor allem um die Immobilienpreise. Ein Großteil der chinesischen Städter hat in den letzten Jahren des Booms Eigentumswohnungen gekauft. Immobilien sind das beliebteste Anlageobjekt in China. Der jüngste Preisverfall hat zu großer Unruhe bei der Mittelklasse geführt.
– Viele Städter haben in den Jahren des Booms ihre Ersparnisse auch an den Aktienmärkten investiert, die jetzt gleichfalls dramatisch eingebrochen sind. Die städtische Mittelschicht war der große Gewinner des Wirtschaftsbooms. Wenn ihre Ersparnisse nun im Immobilien- und Aktienmarkt untergehen, wird sie die Regierung dafür verantwortlich machen. Die Parteiführung sieht Unzufriedenheit in der Mittelschicht zu Recht als Gefahr für die Stabilität in China.
Wirtschaftlicher Erfolg ist die wichtigste Machtbasis der chinesischen Kommunisten. Mit ihm steht und fällt die Legitimation ihrer Alleinherrschaft. Wenn der jetzt ausbleibt, könnte sich die Unzufriedenheit der Bauern und der Mittelklasse mit der Wirtschaftslage zu einer politischen Generalabrechnung ausweiten.