L’EGEMONIA ECONOMICA DI BERLINO

Il fatto che funzionari di imprese tedesche ricoprano incarichi nella politica estera della U e è un indicatore, sia nella forma che nel contenuto, della egemonia economica di Berlino.

Elmar Brok, presidente dal 1999 della Commissione Esteri del parlamento europeo, politico Cdu e membro del direttivo del Ppe (Partito Popolare Europeo), è anche consulente , “Senior Vice President”, del settore “Sviluppo dei media” del gruppo tedesco Bertelsmann, uno dei maggiori gruppi internazionali dei media.

La Bertelsmann-Stiftung , creata nel 1977 e ad esso collegata, è ritenuta la fondazione tedesca più autorevole, l’apripista per gli interessi del gruppo Bertelsmann. La Fondazione gestisce una sua think tank e coopera con il Centrum für angewandte Politikforschung di Monaco (Centro di ricerca politica applicata), una delle più influenti think tank tedesche per le questioni di politica estera.

Informazioni in anteprima

Brok ha iniziato nel 1992 a collaborare con Bertelsmann come responsabile per l’Europa del consiglio di amministrazione. In tal modo, ad esempio in occasione della programmazione di un monopolio digitale Tv, avrebbe ricevuto informazioni in anteprima indirette ma affidabili dall’allora commissario alla concorrenza della Ue Karel Van Miert.

Il 70% del fatturato di Bertelsmann, che nel periodo nazista era il maggior produttore di letteratura militare, proviene dall’estero, per metà dall’Europa, in cui si posiziona come maggiore gruppo dei media.

Il gruppo, di cui fanno parte anche emittenti televisive, ad esempio Rtl , case editrici, come Random House, Gruner + Jahr, e club di editori, intende espandersi all’estero, in particolare in Europa orientale e in Asia; opera a tal fine in stretta collaborazione con i politici tedeschi addetti alla politica estera e con la fondazione Bertelsmann.

Si è potuta osservare la collaborazione tra il gruppo economico Bertelsmann, la fondazione e la politica estera tedesca ad esempio per l’ingresso di Bertelsmann nel mercato cinese. Nel 2002 l’ Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) – Istituto per i rapporti con l’Estero – ha pubblicato uno studio co-finanziato dalla fondazione Bertelsmann che definisce come “inadeguate” le relazioni culturali tedesco-cinesi; il suo direttore ha chiesto ai gruppi tedeschi di utilizzare le loro infrastrutture cinesi per le iniziative culturali tedesche.

In occasione della visita in Cina nel dicembre 2003 del cancelliere tedesco Schröder, Bertelsmann ha acquisito il 40% della maggiore catena di librerie cinesi; nel maggio 2004 la fondazione del gruppo ha condotto assieme al ministero della cultura di Pechino un forum culturale internazionale; poco dopo il gruppo Rtl ha sottoscritto con la televisione statale cinese un contratto per la fornitura di programmi.

La fondazione Bertelsmann è presente con i suoi esperti in tutte le commissioni più autorevoli a livello tedesco ed europeo. Un portavoce del gruppo ha dichiarato che Elmar Brok ha ricevuto l’incarico di esaminare e valutare «le condizioni internazionali giuridiche e politiche per il gruppo dal punto di vista degli investimenti».

<93413601"> Berliner Wirtschaftshegemonie

BRUXELLES/BERLIN/GÜTERSLOH (Eigener Bericht) – Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments, der deutsche CDU-Politiker Elmar Brok, arbeitet zugleich als ,,Berater” für den deutschen Bertelsmann-Konzern. Bertelsmann gehört zu den weltweit größten Medienunternehmen und expandiert seit Jahren im Ausland. Die dem Konzern angegliederte Bertelsmann-Stiftung ist ebenfalls international tätig. Sie unterhält darüber hinaus einen der einflussreichsten deutschen think tanks für Fragen der Außenpolitik. Der EU-Außenpolitiker Brok rühmte sich noch Ende der 1990er Jahre seiner für den Bertelsmann-Konzern gewinnbringenden politischen Tätigkeit. Die personelle Überlagerung der auswärtigen EU-Politik durch Angestellte deutscher Unternehmen kennzeichnet Form und Inhalt der Berliner Wirtschaftshegemonie.

Vorabinformationen

Presseberichten zufolge begann Brok Ende 1992 seine Tätigkeit für den deutschen Medienkonzern Bertelsmann als ,,Europa-Beauftragter des Vorstands”. Dabei habe er z.B. bei der Planung eines digitalen TV-Monopols ,,indirekt verläßliche Vorabinformationen von dem damaligen EU-Wettbewerbskommissar Karel Van Miert erhalten”, heißt es in der deutschen Presse. name=”_ftnref1″> [1] Brok, der dem Fraktionsvorstand der Europäischen Volkspartei (EVP) angehört und seit 1999 dem Auswärtigen Ausschuss des Europaparlaments vorsteht, arbeitet inzwischen unter der Bezeichnung ,,Senior Vice President” in der Sparte ,,Media Development” des deutschen Unternehmens.

Türöffner

Bertelsmann , in der NS-Zeit der größte Produzent von Wehrmachtsliteratur, erzielt derzeit 70 Prozent seines Konzernumsatzes im Ausland, davon mehr als die Hälfte in Europa. Der größte europäische Medienkonzern, dem unter anderem Fernsehsender (etwa RTL), Verlage (z.B. Random House, Gruner + Jahr) und Buchclubs gehören, will seine Expansion insbesondere in Osteuropa und in Asien vorantreiben und arbeitet dabei eng mit deutschen Außenpolitikern sowie mit der zum Konzern gehörenden Bertelsmann-Stiftung zusammen. Die 1977 gegründete Organisation gilt als die einflussreichste deutsche Stiftung, ihre Arbeit erstreckt sich auf so gut wie alle Politikfelder, darunter auch die Außenpolitik. name=”_ftnref2″> [2] Sie kooperiert eng mit dem Münchner Centrum für angewandte Politikforschung (CAP), einem der einflussreichsten deutschen think tanks für Fragen der Außenpolitik . name=”_ftnref3″> [3] Nach Ansicht von Kritikern dient die Bertelsmann-Stiftung ,,als Türöffner für die Interessen des Bertelsmann-Konzerns”. name=”_ftnref4″> [4]

Zusammenwirken

Wie der Publizist Frank Böckelmann in einem Interview erklärt, zeigt sich das Zusammenwirken von Konzern, Stiftung und Außenpolitik am Beispiel des Bertelsmann-Markteintritts in der Volksrepublik China. name=”_ftnref5″> [5] Im Jahr 2002 veröffentlichte das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) name=”_ftnref6″> [6] eine von der Bertelsmann-Stiftung mitfinanzierte Studie, die die deutsch-chinesischen Kulturbeziehungen für ,,defizitär” erklärte. Nach einem anschließenden Workshop im Auswärtigen Amt forderte der ifa-Direktor deutsche Konzerne auf, ihr
e chinesische Infrastruktur für deutsche Kulturbemühungen zu nutzen. Während des China-Besuchs des deutschen Kanzlers im Dezember 2003 übernahm Bertelsmann 40 Prozent an der größten chinesischen Buchhandelskette, im Mai 2004 führte die Konzern-Stiftung gemeinsam mit dem Kulturministerium in Beijing ein internationales Kulturforum durch. ,,(W)enig später”, so Böckelmann gegenüber dem Online-Magazin telepolis, ,,unterzeichnet die RTL Group mit dem chinesischen Staatsfernsehen einen Programmlieferungsvertrag.” [7]

Spezialaufgabe

Die Konzern-Stiftung, erklärt Böckelmann, ,,ist mit ihren Experten in allen maßgeblichen Gremien auf deutscher und europäischer Ebene präsent . Ohne Bertelsmann oder gar gegen Bertelsmann geht hier nichts mehr.” Wie ein Konzernsprecher mitteilt, ist es im Rahmen der Gesamt-Aktivitäten des Unternehmens die spezielle Aufgabe des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments, Elmar Brok, ,,die internationalen gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen zu beobachten und für das Unternehmen mit Blick auf Investitionen zu bewerten”. [8]

veröffentlicht am: 12. Jan 2005



[1] Nebeneinnahmen im Zwielicht; Frankfurter Allgemeine Zeitung 11.01.2005.

[2] s. auch Kriminell.

[3] s. auch ,,Untergang oder Aufstieg zur Weltmacht?”.

[4] Frank Böckelmann/Hersch Fischler: Bertelsmann. Hinter der Fassade des Medienimperiums. Frankfurt am Main 2004.

[5] s. dazu Kultureller Schulterschluss.

[6] s. auch Modernes Deutschlandbild.

[7] ,,Ohne Bertelsmann geht nichts mehr”; telepolis 09.11.2004.

[8] Bertelsmann: Brok arbeitet für sein Geld; Frankfurter Allgemeine Zeitung 08.01.2005.

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